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Nazis Stoppen!

Am 18.8.07

In Friedrichshafen.

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Am 08.10.05 fand in Friedrichshafen ein Aufmarsch von Nazis des "Freien Widerstands Süd" statt. Der Verfassungschutz wusste angeblich nicht viel, die Polizei beschwichtigte, die Stadt genehmigte den Aufmarsch und versuchte die Anmeldung nicht bekannt werden zu lassen. Bürger organisierten eine Gegendemo und ein Fest weitab der Demo.


Eine breite Gegenmobilisierung rund um den Bodensee versammelte an dem Tag überraschend zahlreiche und entschlossene AntifaschistInnen, die sich den Nazis kämpferisch in den Weg stellten. 800 Polizisten knüppelten den Nazis den Weg durch die Friedrichshafener Innenstadt und setzten sogar Wasserwerfer ein.

Pressemitteilungen

Leserbrief eines Gewerkschafters

13.10.2005, 17:36, Besucher
Friedrichshafen  |   Demobericht  |   Gewerkschaft  |  

Ein Gewerkschafter der zu Besuch in Friedrichshafen war schildert seine Eindrücke


Am Bodensee einige Tage Urlaub machend und aktiver Gewerkschafter seit
38 Jahren, fuhr ich mit meinem Gastgeber am Samstag nach
Friedrichshafen, um gegen den Aufzug derer zu demonstrieren, die per
Internet das „Erkämpfen einer national befreiten Zone“ ankündigten. Zu
dem rühmten sie sich, bei einem Überfall auf Antifaschisten in
Heidenheim für „Klarheit gesorgt“ zu haben und unter den Augen der
Polizei Linke und Ausländer auf der Straße folgenlos attackiert zu
haben. Man habe seitens der Staatsmacht, spätere Demonstrationen
ihrerseits fürchtend, bewußt auf Anzeigen verzichtet. Ähnliche
Verlautbarungen im Vorfeld linker Demos hätten wahrscheinlich für
mehrere Verbote gereicht. Was ich erleben mußte, hat mich entsetzt.

Statt wie auch in meiner Heimatstadt Bad Kreuznach und anderswo mit
einem breiten Protest aus allen Schichten der Bevölkerung den Nazis den
Weg durch persönliches Dabeisein zu versperren, ließen Gewerkschaften,
Parteien und Kirchen ihre Anhänger weitab vom Geschehen durch die Stadt
laufen, am See feiern und die Jugend im Stich. Was da in ihrem Bericht
als 500 „Autonome“ und „linksextreme Demonstranten“ bezeichnet wurde
waren wenigstens 1.000 Jugendliche, überwiegend aus der Region, die z.B.
Aufrufen ihrer SMV oder der Jusos gefolgt waren. So auch der erwachsene
Sohn meines Gastgebers mit einem Freund aus gemeinsamer Bundeswehrzeit.

Er wurde, wie andere auch, schnell darüber belehrt, wie ernst es den
Verantwortlichen mit dem Aufruf zum „Aufstand der Anständigen“ ist.
Nicht schnell genug den Polizisten aus dem Weg gegangen, was man
allenfalls als gewaltfreien Widerstand bezeichnen kann, wurde ihm der
Knauf eines Polizeiknüppels in die Rippen gerammt und von einem
Polizeistiefel das Schienbein blau getreten. Den erwähnten
Wasserwerfereinsatz empfand ich als eine völlig willkürliche
Machtdemonstration, da die Braunen schon längst vorbei waren und an
dieser Stelle deren Umzug nicht mehr „gestört“ werden konnte. War da Ihr
Redakteur überhaupt in der Nähe, oder hat er ganz einfach übernommen,
was die Polizei verlautbaren ließ?

„Die Rechtsextremen verließen die Stadt erst, als ihnen die Polizei
zugesichert hatte, daß sämtliche ihrer festgenommenen Anhänger frei
kommen“. Sind wir schon so weit, daß diese Nazitruppen der Polizei
Bedingungen stellen und diese erfüllt werden? Die Braunen, siehe ihre
Internetseiten, werten den Tag in Friedrichshafen als erfolgreich. Eine
Stadt und deren gesellschaftlichen und politischen Organisationen, die
ihre Jugend im Stich lassen und eine Polizei, die ihnen mit Gewalt den
Weg frei macht, das muß sie doch geradezu zu weiteren Aufzügen
motivieren.