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Nazis Stoppen!

Am 18.8.07

In Friedrichshafen.

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Am 08.10.05 fand in Friedrichshafen ein Aufmarsch von Nazis des "Freien Widerstands Süd" statt. Der Verfassungschutz wusste angeblich nicht viel, die Polizei beschwichtigte, die Stadt genehmigte den Aufmarsch und versuchte die Anmeldung nicht bekannt werden zu lassen. Bürger organisierten eine Gegendemo und ein Fest weitab der Demo.


Eine breite Gegenmobilisierung rund um den Bodensee versammelte an dem Tag überraschend zahlreiche und entschlossene AntifaschistInnen, die sich den Nazis kämpferisch in den Weg stellten. 800 Polizisten knüppelten den Nazis den Weg durch die Friedrichshafener Innenstadt und setzten sogar Wasserwerfer ein.

Pressemitteilungen

Kein Fußbreit der Menschenfeindlichkeit

13.10.2005, 17:31, Schwäbische Zeitung, 13.10.05
Friedrichshafen  |   Demobericht  |   Leserbrief  |  

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Als uns im Gemeinderat erklärt wurde, dass es keine rechtliche Handhabe gibt, die Demonstration der Nazis zu verbieten, war mir klar, dass ich bei der Gegendemonstration dabei sein werde. Nicht nur als Kommunalpolitikerin, sondern auch als Mutter und Lehrerin wollte ich den jungen Leuten in die Augen schauen. Es war gut so, diesen Jugendlichen ins Gesicht zu sehen. Mich würde interessieren, wie sieht es hinter der schwarzen Vermummung aus? Als der Anführer der Nazis von Kameraden und Kameradinnen sprach, ging ein Ruck durch die Menge. Das brauchen sie also!

Die Anzahl der Personen, die in der Presse zu lesen war, war meines Erachtens zu hoch gegriffen. Eine Minderheit glatzköpfiger, hauptsächlich blutjunger Jugendlicher stand einer mindestens zehnfachen Menge von Gegendemonstranten gegenüber. In dieser Menge waren nicht nur radikale Punks, wie es der Presse zu entnehmen war, sondern die Mehrheit waren ganz normale gestandene ältere und jüngere Menschen, die allein durch ihre Präsenz den Nazis signalisierten, wir akzeptieren euer menschenverachtendes Gegröle nicht. Das hätte gereicht um den Nazis eine Blockade entgegenzusetzen, die ihnen nicht erlaubt hätte, sich überhaupt einen Fußbreit vom Bahnhof wegzubewegen. Warum wurde bei uns in Friedrichshafen dieser kleinen grölenden Naziminderheit von der Polizei der Weg durch die Stadt mit Gewalt und Wasserwerfern frei geräumt? Am Bahnhof habe ich die Einsatzkräfte sehr besonnen und überlegt erlebt, warum wurde anschließend derart massiv gegen die Gegendemonstranten vorgegangen? Junge Menschen, die mit erhobenen Händen eine Sitzblockade bildeten, wurden von heranstürmenden Einsatzkräften aus dem Weg geprügelt . Als mein Sohn hautnah alles fotografierte, wurde ihm die Kamera von einem vermummten Polizisten ins Gesicht geschlagen. Dass dies eine ohnmächtige Wut erzeugt und als Reaktion auch verbale und nonverbale Aggressionen gegen die Polizisten erzeugt, ist für mich nachvollziehbar. Für mich bleibt als Fazit der Wunsch nach einer Aussprache zwischen Polizei und Gemeinderat. Wie werden in Zukunft solche Demos gehandhabt? Was am Samstag abging, ist nur die Symptomatik, die Wurzeln liegen ganz woanders, und da muss auch gehandelt werden.

Brigitte Meßmer, Stadträtin



(Quelle: www.szon.de) Schwäbische Zeitung

(Stand: 13.10.2005 00:19)