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Nazis Stoppen!

Am 18.8.07

In Friedrichshafen.

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Am 08.10.05 fand in Friedrichshafen ein Aufmarsch von Nazis des "Freien Widerstands Süd" statt. Der Verfassungschutz wusste angeblich nicht viel, die Polizei beschwichtigte, die Stadt genehmigte den Aufmarsch und versuchte die Anmeldung nicht bekannt werden zu lassen. Bürger organisierten eine Gegendemo und ein Fest weitab der Demo.


Eine breite Gegenmobilisierung rund um den Bodensee versammelte an dem Tag überraschend zahlreiche und entschlossene AntifaschistInnen, die sich den Nazis kämpferisch in den Weg stellten. 800 Polizisten knüppelten den Nazis den Weg durch die Friedrichshafener Innenstadt und setzten sogar Wasserwerfer ein.

Pressespiegel

Zeichen gegen rechte Szene gesetzt

11.10.2005, 01:54, Suedkurier, 10.10.05
Friedrichshafen  |  

650 Menschen beteiligen sich an Dmonstration 'Fuer Demokratie und Toleranz'



VON HERBERT GUTH

Fotos

Überaus eindrucksvoll bewiesen am Samstag die demokratischen Parteien, die Gewerkschaften, Kirchen, Vereine und Verbände, dass sie für Demokratie und Toleranz in Friedrichshafen und in der Bodenseeregion eintreten. Zwar waren die erhofften 1000 Teilnehmer einer Gegendemonstration, die sich gegen das Auftreten von rund 190 Angehörigen des rechten Spektrums richtete, nicht erreicht worden. Aber die von der Polizei geschätzten 650 Menschen, die mit Fahnen und Transparenten von der "Molke" aus über die Ehlersstraße, den Fridolin-Endraß-Platz bis in die Uferanlagen zogen, stellten unter Beweis, dass diese "Keine Nazis am Bodensee" wollen, wie die Demonstration überschrieben war.

"Wir sind für Toleranz und nicht für die Gesinnung der Rechtsradikalen", fasste Rudolf Landwehr, Vorsitzender des Sportkreises Bodenseekreis, die allgemeine Stimmung zusammen. Angeführt wurde der Zug unter anderem von der Grünen-Politikerin Petra Selg, des SPD-Landtagsabgeordneten Norbert Zeller, Irmgard Sollinger, Frau von Oberbürgermeister Josef Büchelmeier, Hans Kirchgässner, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der ZF, Lilo Rademacher von der IG Metall, Markus Müller, CDU-Kreisvorsitzender, und Jürgen Schäfer, CDU-Vorsitzender in der Zeppelinstadt, um nur einige Persönlichkeiten zu nennen.

Neugierig beobachteten die Zaungäste auf den Balkonen und Vorgärten der Häuser den Demonstrationszug, in dem auch Mütter mit Kinderwagen und Väter mit Babys im Tragetuch mitliefen. Erster Halt war dann vor der Polizeidirektion in der Ehlersstraße. Neben einem Vertreter der Polizeigewerkschaft ergriff hier auch Norbert Zeller das Wort. "Wir verurteilen die dumpfen und bösartigen Angriffe der Neonazis - wie immer sie sich auch nennen mögen - gegen die Polizei", rief Zeller der Menge zu. Die Teilnehmer der Kundgebung wollten mit der friedlichen Demonstration gegen extremistische Gesinnung und Gewalt aufstehen "und uns nicht verstecken".

Als der Demonstrationszug die Eugenstraße erreichte, nahm die Zahl der Sicherheitskräfte sichtbar zu. Außerdem traten immer größere Gruppen linksorientierter Jugendlicher auf den Plan, die den Zug der aufrechten Demokraten neugierig beäugten.

Oberbürgermeister Josef Büchelmeier dankte in seiner Ansprache auf dem Fridolin-Endraß-Platz der Polizei und an deren Spitze Kriminaldirektor Karl-Heinz Wolfsturm, ebenso wie zuvor schon Norbert Zeller, für deren Arbeit im täglichen Leben. "Ich habe Hochachtung vor Ihnen allen." Der Zug für Demokratie und Toleranz habe bewusst auf dem Platz einen Halt eingelegt, der den Namen eines Mannes trägt, der 1940 von den Nazis umgebracht worden ist. "Fridolin Endraß stand damals weitgehend allein. Wir sind heute aber viele!" Er sei stolz und freue sich als Oberbürgermeister Friedrichshafens, "dass dieser Schulterschluss der Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, der Sportler, der Polizei und all derer, die offenen Auges durch die Welt gehen, so gut gelungen ist". Allen Beteiligten sprach Büchelmeier seinen Respekt aus.

Der Demonstrationszug endete in den Uferanlagen bei der Konzertmuschel mit einem gemeinsam gestalteten Friedensfest.