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cm, Konstanz 06. 09. 99

Editorial

Vor fünf Jahren haben antifaschistische Kräfte in Konstanz begonnen unter der Losung „Keinen Fußbreit den Faschisten", dem faschistischen Formierungsprozeß entgegenzutreten. Von Anfang an war dieser Widerstand der staatlichen Repression ausgesetzt. In den letzten Monaten wurden immer mehr AntifaschistInnen kriminalisiert. Deshalb hat sich das Antifaschistische Komitee Konstanz und das Bündnis gegen Gesinnnungsjustiz und Isolationsfolter entschlossen, dies in einer Broschüre zu dokumentieren und aufzuarbeiten.

Wir dokumentieren die offenen Angriffe, die der Staatsapparat seit 1985 gegen AntifaschistInnen aus Konstanz geführt hat. Die verdeckten Schnüffeleien, Ermittlungen und geheimen Operationen lassen wir weg, sie sind schwerer zu fassen, würden aber sicher auch eine Broschüre füllen.

Wir gehen auf die Entwicklung des antifaschistischen Widerstands in Konstanz ein und bewerten die Auswirkungen des DGB-Austritts aus dem Antifa-Komitee.

Wir analysieren die Repressions-Strategien des Staatsapparates und ihre Folgen für die Antifa-Bewegung. Wir gehen auf die Mär ein, die Polizei stehe zwischen den Fronten.

Wir durchleuchten die Reaktionen der bürgerlichen Gesellschaft auf die "Ewiggestrigen" in Konstanz und gehen ihrer Logik nach, erst durch antifaschistische Worte und Taten komme richtig Wasser auf die Mühlen der Faschisten.

Wir weisen auf die Staatstheorie des „starken Staates" hin, auf Gemeinsamkeiten zwischen Reaktionären und Faschisten. Wir wollen die identischen Interessen von Herrschenden und Faschisten bewußt machen.

"Zum Widerstand gehört auch, daß wir uns unser Handeln nicht von denen vorschreiben lassen, die an unserem Scheitern interessiert sind" (Heinrich Hannover).

Wir informieren mit dieser Dokumentation die antifaschistische Öffentlichkeit, wollen Diskussionen anregen und die Solidarität mit verfolgten AntifaschistInnen stärken.

Das Redaktionskollektiv Juni 1990