linksrhein Quelle: AK Migration, 25.5.00
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Geld statt Fresspakete!!! *)

Zwei Wochen protestierten Flüchtlinge im Landkreis Konstanz gegen die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen sie leben müssen. Dem Protest der Singener Flüchtlinge hatten sich auch die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Gustav-Schwab-Straße (Konstanz) angeschlossen und die Annahme der Essenspakete verweigert.

Die VertreterInnen des Landratsamtes versprachen zwar kosmetische Maßnahmen wie die Abdeckung der Mülltonnen und die Aufstellung von Spielgeräten, sie sind aber nicht bereit, der zentralen Forderung der Flüchtlinge nach Abschaffung der Essenspakete und ihrer Ersetzung durch Bargeld oder Gutscheine nachzukommen. In vielen Landkreisen in Baden-Württemberg gibt es inzwischen keine Essenspakete mehr.

Der Hungerstreik wurde inzwischen beendet, die Hungerstreikenden waren körperlich völlig erschöpft und resigniert. Die Angst vor Repressionen und die Androhung der Abschiebung schüchterte auch die anderen Protestierenden ein.

Die Beibehaltung des Paketsystems ist eine Schikane der Flüchtlinge und entmündigt und entwürdigt sie als erwachsene Menschen.

Die Flüchtlinge warten schon lange auf die Unterstützung der deutschen Öffentlichkeit.

Laßt euch sehen beim Soli-Treff am Donnerstag, den 25.5, 19 Uhr im Café Antik, 1. Stock (Hussenstraße)!

Der Protest muß auch ohne Hungerstreik weitergehen!

Kommt zur Mahnwache am Samstag, 27.5.2000, 11 Uhr, Marktstätte!

Forderungen der hungerstreikenden Flüchtlinge in der Flüchtlingsunterkunft Bohlingerstrasse, Singen
  • Wir sind Menschen und wollen leben wie Menschen.
  • Wir wollen wie Menschen behandelt werden
  • Wir fordern das Recht auf Arbeit, auf eine Arbeitserlaubnis
  • Wir wollen keine Esspakete, die schon stinken
  • Wir verlangen ein Taschengeld, mit dem wir unseren Bedarf auch decken können.
  • Wir fordern mehr Sauberkeit und Hygiene im Heim. Die Gesundheit unserer Kinder steht auf dem Spiel.
  • Die Flüchtlingskinder, die in die Schule gehen, bleiben wegen der schlechten Lebensumstände im Heim hinter den anderen Kindern zurück
  • Wir verlangen die Aufhebung des Verbots den Landkreis zu verlassen.
  • Wir verlangen die Aufhebung der Gebühren für die Bewilligung, die man zum Verlassen des Landkreises braucht.

Singen, den 15.5.00

visdp: AK Migration

*)Titel eines Solisamplers, der zum Solipreis von mind. 7DM auf der Mahnwache erstanden werden kann.
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sw, 25.5.00