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Friedrichshafen: Neonazis auf Veranstaltung

16.06.2007, 05:55, indymedia

Antifa | Friedrichshafen | NPD

Friedrichshafen: Friedrich-Ebert-Stiftung und O.B. feilen am Image und machen Neonazis saloonfähig.


Am Donnerstag den 14.06.2007 fand im Graf-Zeppelin Haus die Veranstaltung „Die rechte Szene in Baden-Württemberg“ statt, die vom Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung organisiert wurde.

Zu Beginn der Veranstaltung betrat der regionale Bodensee-NPD-Chef Patrick Z. mit Anhang den Saal. Von einem aufmerksamen Teilnehmer wurde dies dem O.B. Büchelmeier zugetragen. Der O.B. sah allerdings kein Problem in der Anwesenheit von Nazi-Kadern. Kurze Zeit später betrat eine Gruppe schwarz gekleideter Jugendlicher den Saal. Darunter eine Anti-Antifa-Aktivistin. Später folgte noch eine Gruppe Skinheads, die im Eingangsbereich standen.

Der Freie Journalist Fritz Buschler brachte in seinen Eingangsverlautungen das Geschehen auf den Punkt. Die Neonazis waren nicht da um zu stören. Die Strategie ist vielmehr zu verunsichern, Angst zu erzeugen und zu notieren - wer sagt was. Dies ist Ihnen offensichtlich mehr als gut gelungen. Keiner der von Neonazis in der letzten Zeit bedrohten Personen oder Einrichtungen, traute sich den Mund aufzumachen. Vielleicht hätte dies auch nicht in das Konzept der Veranstalter gepasst, die das Geschehen in der Bodenseeregion, wenn überhaupt sehr verharmlosend dargestellt haben.

Insofern ist es ein Paradoxum zur Aufklärung an Schulen …. Etc. aufzurufen, aber nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen, dass Menschen, die dies in der Bodenseeregion tun in den Focus von Neonazis geraten.

Die einzige und richtige Vorgehensweise wäre gewesen, die Veranstaltung solange nicht stattfinden zu lassen, bis die Neonazis den Raum verlassen haben und Opfer und Betroffene ohne Angst berichten können.

Wie bereits erwähnt, wurde in den Vorträgen die Neonazi-Szene in Baden-Württemberg sehr verharmlosend dargestellt. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn selbst der Polizei-Präsident Wolfsturm gern mal „nach den Rechten schaut“ und offensichtlich über deren Aktivitäten und Diskussionen nur mangelhaft informiert zu sein scheint. Herr Wolfsturm erläuterte dies ja mit den Worten, dass er lieber im Hellen ( für wie blöd hält er denn die Neonazis ) schaut, als im Dunklen ( gemeint sind wohl die nichtöffentlichen Betätigungsfelder der Nazis) zu fischen, wo er sich nicht so gut auskennt und eben alles so grusselig unangenehm dunkel ist.

Es gibt nur zwei plausible Lösungen für derartiges Verhalten: 1. Unwissenheit (das ist bei dieser Podiumsbesetzung relativ unglaubwürdig) 2. oder Absicht und Ignoranz - d.h. Verharmlosung der Thematik und mangelndes Interesse an einer offenen Diskussion und Aufklärung. Sei die Frage erlaubt und gestellt – warum dann diese Veranstaltung?
Eine zweite Frage drängt sich auf – kann mit solchen „Anständigen“ Bündispolitik gegen Neonazis betrieben werden und wie soll das aussehen?


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