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Aktionstag gegen Abschiebungen in Tübingen - Rottenburg

05.11.2002, 20:57, indymedia germany

Asyl | Tübingen | Rottenburg | Abschiebung | Lager | Gefängnis | Demonstration

Anlaesslich des bundesweiten Aktionstages der Kampagne 'Keine Abschiebungen, Knaeste, Lager' war am Samstag ein Infotisch mit 'Abschiebeknastzelle' auf dem Rottenburger Marktplatz aufgebaut, mittags fand eine Kundgebung mit Spaziergang zur Justizvollzugsanstalt Rottenburg statt, in deren Innenhof sich als 'Knast im Knast' ein Abschiebegefaengnis befindet.



Zum Aktionstag hatten das Buendnis gegen Abschiebehaft und Kein Mensch Ist Illegal Tuebingen aufgerufen. Eine Abschiebeknastzelle aus Holz verdeutlichte das Leben eines Abschiebehaeftlings auf 5,33 qm. In der Zelle waren Fallbeispiele angebracht, aussen Informationen ueber deutsche Abschiebegesetzgebung und "politik, sowie Informationen ueber das Rottenburger Abschiebegefaengnis.

Zur Kundgebung sammelten sich knapp 50 Personen auf dem Rottenburger Marktplatz.Nach einem Vertreter des Buendnisses gegen Abschiebehaft sprach ein kurdischer Fluechtling, der selbst vor wenigen Wochen fuer einige Tage im Rottenburger Abschiebegefaengnis sass, bevor er, auch wegen massivem oeffentlichen Druck verschiedener politischer Initiativen, wieder freikam (vgl. www.social-forum.de). Von Kein Mensch Ist Illegal wurde in einem Theaterstueck das Leben und Denken von Gitterstaeben in Abschiebegefaengnissen dargestellt, mit Verweisen auf deutsches Pflicht-, Moral- und Arbeitsbewusstsein, und der abschliessenden Flucht der Gitterstaebe von ihrem Arbeitsplatz Knast.

In einem kurzen Spaziergang ging es dann zur Justizvollzugsanstalt, vor Tor 1 berichtete ein kurdischer Fluechtling, der sich bis vor einigen Wochen noch mit seiner Familie im Tuebinger Kirchenasyl befand, ueber seine Situation als Fluechtling in Deutschland. Am zweiten Tor erlaeuterte ein weiterer Vertreter des Buendnisses gegen Abschiebehaft u.a. die momentanen Plaene der Regierung, sogenannte Abschiebezentren einzurichten. Abschliessend wurden Luftballons mit dem Logo der Kampagne und dem Flyer des Aktionstages in den regnerischen Himmel geschickt.

Eigentlich war dann noch geplant gewesen, auf einen Erdhuegel hinter das Gefaengnis zu gehen, von dem bei bisherigen Aktionen in den letzten Jahren immer ein Blick in den Innenbereich des Gefaengnisses moeglich war, dorthin, wo sich der "Knast im Knast" in Form von Wohn-/Knast-Kontainern befindet. Da die Polizei davon erfahren hatte, wurde diese letzte Moeglichkeit mit den Gefangenen wenigstens ansatzweise in "Blick-Kontakt" zu treten, aber in den letzten Tagen plattgewalzt.

Abschiebeknaeste? Abschaffen!!!

Kampagne gegen Abschiebungen, Knaeste, Lager: www.abschiebehaft.de

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