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letzte Änderung: 25/04/02 08:46

AKW

Erneut Castor-Alarm (!) - Offene Fragen ...

25.04.2002, 08:45, Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim

Heute, am 24.April, wurden im AKW Neckarwestheim zwei Atommüll-Behälter für einen erneuten Atom-Transport in die sogenannte WAA Sellafield angeliefert. Viele Fragen bleiben offen - Widerstand ist angesagt!


Am 24. April wurden im AKW Neckarwestheim zwei Atommüll-Behälter für einen erneuten Atom-Transport in die sogenannte WAA Sellafield angeliefert.

Die LKWs für den Strassentransport kamen gestern am frühen Abend in Walheim an; der Zug mit den zwei Behältern am Mittwoch morgen. Die Behälter wurden heute um die Mittagszeit ins AKW gefahren.

> Im AKW wurde heute/Mittwoch offensichtlich gleich mit der Beladung begonnen!

Rein "technisch" ist somit ein Atomtransport aus Neckarwestheim schon am kommenden Montag bzw. Dienstag denkbar und möglich!

Wir stellen uns jetzt auf auf Aktionen in den nächsten Tagen (und Woche) ein - die "alternativen Ideen" zum März-Castor warten noch auf ihre Umsetzung/Erprobung.

Angesichts des nun anstehenden neuen Atommüll-Transport aus Neckarwestheim gibt es etliche offene Fragen, über die wir euch informieren wollen:

* Völlig unklar ist, wieso jetzt nur zwei Behälter in Neckarwestheim angeliefert wurden. GKN (AKW N.) verfügt über drei Behälter, die im sogenannten "Shuttle-Vrkehr" mit dem Betreiber der WAA Sellafield, BNFL, eingesetzt werden. Schon im Februar kamen die Behälter extrem kurzfristig in Neckarwestheim an, aufgrund von festgestellten und veröffentlichen Kontaminationen der Behälter in Sellafield.
(Bei einer früheren "Hau-Ruck"-Beladung wurde in Neckarwestheim schon einmal im Jahr 2001 ein Behälter bei der Beladung beschädigt...)

* Nach aktuellem Informationsstand verfügt das AKW Neckarwestheim nur über die genannten drei Excellox-6-Behälter für die Atom-Transporte in die "WAA" Sellafield. Das BfS hat jedoch bis Ende Mai (2002) zwölf Transporte ( = 12 Behälter) genehmigt. Dies bedeute, dass das BfS von vorn herein wusste, dass diese Transportgenehmigung nicht in dieser From genutzt werden kann. Warum eine Genehmigung für Transporte, die von vornherein so nicht genutzt werden kann?

* GKN lügt in Absprache mit den baden-württembergischen Landesbehörden.
Im Januar wurde angekündigt, dass drei Transporte im ersten Halbjahr statt finden würden, in Absprache mit dem Umwelt- und innenministerium. Der dritte Transport solle "Mitte Mai" stattfinden. Die Wahrheit: Atomtransporte sollen ohne Information der (betroffenen) Bevölkerung rollen - so wie es aussieht, nicht erst "Mitte Mai".

Laut GKN-Homepage ( http://www.gkn.de ) rollte der Transport im März übrigens ohne "Störungen"...

* Bisher sind die AKW-Betreiber bei Atomtransporten auf Grund des CASTOR-Skandals zu einem "besonderen Programm" gezwungen. Der "Merkelsche Drei-Stufen-Plan" erforderte zumindest bis März umfangreiche Prüfungen an den Transportbehältern (Neckarwestheim, März 02: 300 Punkte am Behälter mussten per (Wisch?-) Test auf Kontaminationen gemessen werden).

In der dritten Stufe gilt dann wieder "alles wie vorher"... - in Neckarwestheim heisst das auch Strassen- und Schienentransport an einem Tag.
Offiziell völlig unbekannt/nicht öffentlich sind die Ergebnisse dieses "Drei-Stufen-Plans"!

* Bis 1998 wurde auch in Neckarwestheim der Behälter-Typ NTL11 verwendet. Dieser hatte nach über 15-jähriger Verwendung in Neckarwestheim/La Hague den 1998 endlich durchgeführten Echt-Test nicht bestanden - beim Sturz riss die Deckel-Kopf-Dichtung. Inzwischen gibt es wieder eine Zulassung für diesen Behälter-Typ - und er wurde vor kurzem wieder eingesetzt.

Über neue Echt-Tests ist nichts bekannt...
Völlig unbekannt ist, ob das BfS die erneute Verwendung dieses Behältertyps für das AKW Neckarwestheim vor Genehmigung eines Transports in einer Transport-Änderungsgenehmigung bekannt machen muss.

> atommüll stoppen!
> sofort abschalten!

infos: http://neckarwestheim.antiatom.de