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letzte Änderung: 20/04/02 12:28 |
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Obdachlosigkeit
Flugi der Betroffenen Initiative, das vor der letzten Sozialausschußsitzung verteilt wurde. Bürgermeister Maas zeigte sich empört ("unsachlich, unzutreffend und unverschämt") und erhöhte den Druck auf die BI den Kooperationsvertrag mit der Stadt zu unterschreiben.
"Im brennenden Bett
Die Polizei ermittelt über eine mögliche Brandstiftung in einem Wohncontainer an der Reichenaustraße. Ein 61-jähriger Mann war dort am Freitagmorgen von Anwohnern vor um sich greifenden Flammen gerettet worden. Während der Mann im unteren Teil eines Stockbetts schlummerte, brannte das Bett über ihm. Anwohner rochen das Feuer, drangen in den ontainer ein und erstickten die Flammen. Die Polizei fand an einem Fenster zum Raum, in dem das Feuer ausgebrochen war, Spuren eines Aufbruchs. Die Beamten schließen Brandstiftung nicht aus. Ihre Ermittlungen dauern an."
Konstanz (rin) Die Betroffenen Initiative steht unter Zugzwang. Unterschreibt sie nicht ein von der Stadt entworfenes Kooperationsabkommen, wird sie von den regelmäßigen Sitzungen des Arbeitskreises Obdachlosigkeit ausgeschlossen.
Der Sozialausschuss hat dem vom Arbeitskreis vorgeschlagenen Prozedere ohne Diskussion zugestimmt. Der Vertrag sieht unter anderem vor, dass die Initiative Kritik erst in den Arbeitskreis trägt, bevor sie mit ihr in die Öffentlichkeit geht. Außerdem wird sie aufgefordert, "kritische Solidarität" zu zeigen und dem städtischen Hilfssystem in die Hände zu arbeiten.
Bürgermeister Horst Maas empörte sich in der Sitzung über Flugblätter, welche die Betroffenen Initiative verteilte. In denen wurde eine vermutete Brandstiftung in den Wohncontainern an der Reichenaustraße zum Anlass genommen, dem Gemeinderat Versäumnisse in der Obdachlosenpolitik vorzuwerfen. Überschrieben war das Blatt mit dem Satz: "Brandanschlag auf einen Notcontainer für Obdachlose". Das Schriftstück endet mit der provokanten Frage: "Was muss noch alles passieren, bis die Räte reagieren?" Maas bezeichnete die Formulierung als "unsachlich, unzutreffend und unverschämt. Ich kann und will dies so nicht auf den Räten sitzen lassen". Der Kooperationsvertrag stelle die letzte Gelegenheit für die BI dar, ihren Willen zur Zusammenarbeit zu bekunden.
Thomas Louis, Vorsitzender der Betroffenen Initiative, kündigte an, eine Mitgliederversammlung einzuberufen, in der über das weitere Vorgehen beraten werde. Bislang weigerte sich die BI, den Kooperationsvertrag zu unterzeichnen. Der BI war schon vor einigen Jahren fortgesetzt unkooperatives Verhalten vorgeworfen worden. Damals wurde sie aus den Räumen der Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe und Jugendschutz am Lutherplatz ausgeschlossen.
Die Konstanzer PDS hat erneut gefordert, die Containeranlagen für Obdachlose an der Reichenaustraße aufzulösen. Stattdessen sollten in einem ehemaligen Asylbewerberheim in der Leipziger Straße Wohn- und Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden. Im Haus müsse die Mitnahme von Hunden erlaubt sein. Zudem solle ein Vertrauensmann oder Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
skol 19.04.02
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