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letzte Änderung: 07/04/02 13:33 |
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Squatting
Das besetzte Dada-Haus in der Züricher Altstadt (Münstergasse 26 / Spiegelgasse 1) wurde gestern morgen um 8 Uhr trotz des Protests von zahlreichen DemonstrantInnen geräumt. Es gab eine Festnahme.
Das Gebäude war am 2. Februar besetzt worden und bot sowohl ein Kulturprogramm als auch ein kleines Dada-Museum an.
Die Rentenanstalt will dort unter anderem Luxuswohnungen einrichten und hat jetzt schon mit Umbauarbeiten begonnen. Im Erdgeschoss sollte eine Apotheke einziehen. Die Stadt Zürich möchte allerdings bis Ende April ein Konzept für eine kulturelle Nutzung des Erdgeschosses vorlegen.
Ein Realvideo (sfdrs) von der Neodadaistischen Fensterausschüttung am 1.4. findet sich bei egocity.
vgl. Aufruf zur Neodadaistischen Fensterausschüttung am 1. April
gepostet von .blocker81 am Sonntag, 07. April @ 03:03:39 auf http://www.egocity.net
auch nicht das kulturdepartement der stadt zürich konnte die rentenanstalt in ihrem bestreben nach gewinnmaximiereung zur raison bringen. die polizei führte am dienstag die räumung des dada-hauses durch. oberstes gesetz und in der verfassung verankert ist und bleibt das privateigentum und dessen gewinnbringende bewirtschaftung. was alle beteiligten im dada-haus erlebt haben ist unauslöschbar und wird sicherlich vielerorts und in verschiedenen prjekten weiterwirken. welle anschwappt.
aussage eines dadaisten: es zerdrückt mich, wenn ich an die zerstörten räume zurückdenke, welche am 2.april bereits am nachmittag im cabaret voltaire anzutreffen waren. die gesammte, gelebte installation war in einzelteile zerschmettert und bildete eine 0.5-1m dicke schicht, welche in allen räumen den boden bedeckte. die bauarbeiter konnten nicht glauben, dass all diese dinge von den dadaisten in dieser zeitspanne gesammelt und installiert wurden. sie legten sogar teilweise stücke und malereien, welche sie für wertvoll hielten, behutsam zur seite. was wir in diesem haus an austausch und kreativität, an aufeinandertreffen von kulturen und meinungen erlebt haben ist unvergleichlich und sicherlich für jeden von uns eine nicht unbedutende station in seinem leben. von berlin, amsterdam und londen kriegen wir noch täglich emails, welche das schicksal des dada-hauses bedauern, jedoch bereits von fortschritten in den eigenen projekten und in der eigenen mentalität, aufgrund der gelebten erfahrungen im dada-haus, berichten. welle anschwappt! haltet durch, macht weiter, bleibt offen ist der grundtenor. lasst euch nicht
in schubladen stecken: nicht vom staat oder sonstigen ideologen. immer beides. bring dein ding, sing dein ding und nonsens ist konsens. schon nach wenigen tagen ist die errinnerung in ihrer schönheit schwer zu ertragen. die abreisen der ausländischen besucher sind schmerzhaft! was ihr zerstört habt werdet ihr mit keinem geld wieder kaufen können! ihr seid die grössen kultur- und kunstbanausen unserer zeit. schwarze schatten werden über jeder kunsthistorischen betrachtung von zürich schweben. ihr habt zerstört und zu kaufen versucht, was sich nicht besitzen lässt. das stand von anfang an in rot am dada-haus. ihr habt es leider nicht verstanden.
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