- News
|
http://www.free.de/Zope/linksrhein/News/1017148662/index_html
|
|
letzte Änderung: 26/03/02 14:17
|
Antimilitarismus
150 Teilnehmende beim Friedensfest Basel
26.03.2002, 14:17, Höxtermann, Martin
"Gerechtigkeit statt Rache" forderten am Samstag 150 Friedensbewegte beim "Dreiländer Friedensfest" in Basel.
Basel (26-03-02). "Gerechtigkeit statt Rache" forderten am Samstag 150 Friedensbewegte beim "Dreiländer Friedensfest" in Basel. 26 Friedensorganisationen und Parteien aus der Schweiz und Deutschland hatten zur Teilnahme an dem Auftakt der diesjährigen bundesweiten Ostermärsche aufgerufen, darunter auch zahlreiche Gruppen aus Freiburg, Mühlheim und Lörrach. Gruppen aus Frankreich waren in diesem Jahr leider nicht darunter. Das Friedensfest begann um 15 Uhr mit einer Kundgebung mit Musikeinlagen auf dem Rümelinsplatz, auf dem sich diverse Gruppen mit Infoständen präsentierten.
Zivile Konfliktlösungen und Abrüstung statt militärische Interventionen forderten die RednerInnen in ihren Ansprachen. Antoinette Mächtlinger von der Schweizerischen Friedensbewegung (SFB) rief zum Misstrauen gegen die wohlfeilen Begründungen auf, die die regierenden PolitikerInnen zur Rechtfertigung ihrer Kriege abgeben. Vom Vietnam-Krieg über den Golf-Krieg bis hin zu den Jugoslawienkriegen habe sich immer wieder gezeigt, dass gelogen wurde. "Unsere Aufgabe besteht darin, diese Lügen zu entlarven und unsere Feinde zu benennen", sagte Mächtlinger. "Westeuropa und die USA haben sich von der Einsicht verabschiedet, dass Krieg kein Mittel der Politik sein kann", kritisierte Pfarrer Christian Keller vom Freiburger Friedensforum. Die Anschläge vom 11. September würden als willkommener Anlass genommen, die angesammelte militärische Macht voll auszuspielen.
Luzia Jäger von "Schweiz ohne Armee"(GSoA) sprach sich für die Stärkung der UNO, des Völkerrechts und der internationalen demokratischen Institutionen und für die Auflösung der Nato aus. "Frieden auf unserem gemeinsamen Stück Land", forderte Yshai Kalmanovitz vom Zentralkomitee des "Israel Comunist Forum". Es sei erfreulich, dass sich immer mehr israelische Soldaten weigern, an den brutalen Aktionen der israelischen Armee teilzunehmen. "Man kann Terror und Gewalt nicht mit Gegenterror und Gegengewalt beseitigen, sondern nur mit Behebung der Ursachen", sagte Kalmanovitz. Nach der gut zweistündigen Kundgebung führten die TeilnehmerInnen erstmals seit zehn Jahren wieder einen Ostermarsch durch die Basler Innenstadt durch. "US-Politik bringt Elend, Terror und Krieg", war auf dem rotleuchtenden Fronttransparent zu lesen. Die Beteiligung liess mit rund 150 Leuten zwar zu wünschen übrig, war aber immerhin ein Anfang und war mit einem Fahnenheer im Basler Samstags-Rummel unübersehbar. "Nach einer längeren Pause haben wir 1999 anlässlich des NATO-Krieges gegen Jugoslawien die Tradition des Dreiländer-Ostermarsches in Basel wieder aufgenommen, damals mit einer Friedensschiff-Fahrt auf dem Rhein", berichtete Franziska Genitsch von der "Schweizerischen Friedensbewegung". "In diesem Jahr war die Resonanz im Vorfeld so groß, dass wir uns entschieden haben, nicht nur eine Platzkundgebung zu machen, sondern auch mit einem Ostermarsch ein politisches Signal zu setzen". Abgerundet wurde der Tag mit einem Auftritt des Kabarettisten Friedrich Kittner.
Martin Höxtermann
Quelle: Stattzeitung für Südbaden im Internet [www.stattweb.de]