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http://www.free.de/Zope/linksrhein/News/1014233061/index_html |
| letzte Änderung: 22/02/02 23:49 |
AKW
Anti-AKW - Aktions- gruppen und BI's aus ganz Deutschland haben im November letzten Jahres ein neues Konzept zur Bekämpfung der Castortransporte (und nicht nur die) vereinbart. Es ist eine Mischung aus Schwerpunkt- Mobilisierungen und "kleinen Nadelstichen" zwischendrin.
TRAINSTOPPING 02 - Transporte-Stopp-Kampagne
Trainstopping 02 - Die Transporte-Stopp-Kampagne meint das kräftemäßige Bündeln und verbesserte bundesweite Koordinieren beim Widerstand für eine atomkraftfreie Zukunft.
Erst heisst es Nadelstiche verteilen, dann gemeinsam den ersten WAA-Transport nach dem Tschernobyl-Jahrestag am 26. April bundesweit koordiniert aber dezentral angehen.
Im Sommer dann zusammen sich dem Anfang der Atomspirale in der Nuklear-Euregio von Almelo und Gronau (UAA), Lingen (Brennelementefabrik) und Ahaus (Zwischenlager) zuwenden.
Und im Herbst den Atomtransport nach Gorleben von Anfang an, entlang der gesamten Strecke mit Aktionen begleiten. Wir wissen nicht, wie viele Kleingruppen zusätzlich zu den ausgewählten Transporten aktiv Nadelstiche machen wollen. Für uns ist das kein Problem, für die Polizei schon...
LINKS:
- Zeitschrift anti atom aktuell
- CASTOR-NIX-DA-Kampagne mit umfangreicher Linkliste
- CastorXmeter, Castor-Transport-Termine
- Letztes Rubriken-Spezial Atom: 2001 - Das Jahr, in dem wir die Transporte halbierten
- Stellungnahme zur Atomgesetz Novelle von ROBIN WOOD: "Wir sind von einem Atomausstieg so weit entfernt wie eh und je!"
- Urankampagne
- Urananreicherungsanlage in Gronau:
AKU Gronau
Uranabbau in Australien:
- Uranabbau kontaminiert Teile Australiens
- Jabiluka-Kampagne
AUS DEM NÄHKÄSTCHEN GEPLAUDERT:
Trainstopping 02 - Die Transporte-Stopp-Kampagne 2002
"...die gesamte Atomspirale auf-/an-/begreifen!"
Ein produktives Ergebnis der letzten bundesweiten Anti-Atomkraft-Konferenz im November, ist "Trainstopping 02", die Transporte-Stopp-Kampagne 2002. Ein Treffen gab es bereits, weitere Nachfolgetreffen sind geplant. Vertreten sind Aktionsgruppen und BI´s aus der gesamten Bundesrepublik, die das Bedürfnis haben, sich in "positiver Selbstbeschränkung" zu üben. Damit ist das kräftemäßige Bündeln und verbesserte bundesweite Koordinieren beim Widerstand für eine atomkraftfreie Zukunft gemeint. Auch die französischen AktivistInnen sind dabei, um dann gemeinsam gegen den europäischen Atommülltourismus der Atomindustrie protestieren und blockieren zu können.
Eine Analyse der schon genutzten und möglichen Aktionsfelder für die Anti-Atomkraft-Bewegung, hat die Beteiligten zu dem Schluss gebracht, dass Transportblockaden weiterhin ein Mittel sind, um den politischen und finanziellen Druck auf Regierung und Atomindustrie zu halten und zu erhöhen.
Die gesamte Atomspirale kann durch Blockaden der "anlagenerhaltenden Transporte" stärker in das Blickfeld rücken.
Durch die bewusste Auswahl von 3-4 Atomtransporten im Jahr können wir unsere Kräfte bündeln und gleichzeitig damit verschiedene Stationen der Atomspirale öffentlichkeitswirksam angehen. Gemeint ist damit nicht, dass insgesamt in diesem Jahr nur 3-4 Transporte blockierungswürdig sind. Bei mehr als 30 geplanten wäre das viel zu schade. Aber wir wollen uns in positiver Selbstbeschränkung "üben" und die Kräfte der AktivistInnen nicht überstrapazieren.
Andere Transporte, außerhalb dieser angepeilten, bieten sich natürlich weiterhin für gemeinsame Blockadeaktionen, Mahnwachen, Protestkundgebungen und Einzelaktionen an, sowohl an den Ausgangs-AKWs, der UAA, als auch entlang der ganzen Strecke.
Wir wissen nicht, wie viele Kleingruppen zusätzlich zu den ausgewählten Transporten aktiv Nadelstiche machen wollen. Für uns ist das kein Problem, für die Polizei schon.
Die Chancen für erfolgreiche Blockaden stehen auch dieses Jahr wieder gut!
Im Jahr 2002 sollen insgesamt 125 Atommüll-Behälter aus Deutschland nach La Hague und Sellafield verschoben werden. Das ist rekordverdächtig und soviel, wie schon lange nicht mehr. Im Jahr 1994 wurde diese Zahl mal erreicht, sonst aber nicht. Im Mittel lag die Anzahl der Transporte abgebrannter Brennelemente in den Jahren zwischen 1981 und 1997 bei ca. 80 !
Im vergangenen Jahr, also 2001, schafften die Betreiber nur 49 Behälter zu transportieren, was der Hälfte der beabsichtigten Transporte entspricht. Dies kann zweifelsfrei auf die über 40 erfolgreichen Blockaden im Jahr 2001 zurückgeführt werden.
Die Betreiber wollen im Zeitraum von April 2001 bis Juni 2005 ca. 2.000 Tonnen abgebrannte Brennelemente zur Wiederaufarbeitung bringen. Das entspricht ca. 20 Tonnen des Bombenstoffs Plutonium, die abgetrennt werden, oder ca. 4-500 Castor-Behältern.
Die Transporte rollen z. Zt. in der Regel bei Wörth/Rheinland-Pfalz über die Grenze, aber auch der Grenzübergang Saarbrücken/Forbach wurde bereits zweimal nach März 2001 benutzt. Laut Saarbrücker Zeitung vom 8.2. 02 soll sogar in naher Zukunft jeder zweiter WAA-Transport über Saarbrücken/Forbach gehen, um BGS und Polizei in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu schonen. Transporte aus den norddeutschen AKWs Brunsbüttel und Stade fahren über Hamburg und dann entweder über Lüneburg/Uelzen/Lehrte oder über Bremen/ Osnabrück/Münster. Abfahrten waren bisher von Montag auf Dienstag oder von Dienstag auf Mittwoch (nachts oder am frühen Morgen).
Im Wahljahr wie ein ausgeschüttetes Nähkästchen über der gesamten Transportstrecke Nadelstiche verteilen: "Trainstopping 02"
Schon jetzt bietet es sich also an, mit der motivierenden "Politik der Nadelstiche" zu beginnen und anstehende Transporte dezentral durch Kleingruppentaktik zu blockieren. Vorfeldaktionen "wärmen auf" und "motivieren" bei geringem Strafverfolgungsrisiko (kommt natürlich immer drauf an wie groß die "Vielfalt" ist...). Dieser erste Teil des "Spannungsbogens" kann zum Wiedereinstieg helfen, um wieder "drauf zu kommen". Dies kann dann so weiter eskalieren, bis im Mai ein erster Zwischenhöhepunkt erreicht wird. Dann wird ein vorher festgelegter WAA-Transport aus einem Nord-AKW blockiert.
Die bundesweite Koordinierung und Abstimmung wird durch die Gruppen, welche sich an der "Transporte-Stopp-Kampagne 2002" beteiligen, durchgeführt. Dafür sind noch Anlaufpunkte im Norden und im Süden zu schaffen. Diese können unter dem Begriff "Camp-light" als Anlaufstellen für Kommunikation, Übernachtung und Selbstverpflegung verstanden werden. Also keine komplette Camp-Infrastruktur, sondern z.B. ein Teil eines Campingplatzes, eine Wiese, ein Gemeindehaus oder ein Jugendzentrum sollen den AktivistInnen bereitgestellt werden. Diese "Light Form" hat den Zweck, das mehr Kraft für Aktionen vorhanden sein sollte und nicht so viel Kraft in der Campstruktur schon verbraucht wird.
"Stoiber hat klar gesagt, dass er den Atomausstieg rückgängig machen will. Das hebt die Stimmung für RWE und Eon", wird Kai Franke von der BHF-Bank im Handelsblatt zitiert. Recht hat er: "weil Stoiber als erstes nach seinem Sieg gegen CDU-Widersacherin Angela Merkel versprach, den Atom-Ausstieg von SPD und Grünen rückgängig zu machen, gehören die Versorger-Aktien Eon und RWE zu den Favoriten bei einem Sieg des CSU-Mannes." (Handelsblatt, 15. Januar 2002) Also auch ein Grund mehr für uns in der Öffentlichkeit zu zeigen, dass diese lebensbedrohenden Wahlkampfreden nicht ohne Protest hingenommen werden sollten.
Atomwaffen und Castortransporte
Die Transporte-Stopp-Kampagne 2002 möchte verstärkt, argumentativ erweiterte Öffentlichkeitsarbeit leisten. Nicht nur, wie oben durch das Zitat angedeutet, soll hierbei die Tatsache des Wahljahres und die damit verbundene Wahrscheinlichkeit veränderter Regierungsbeteiligungen durch Pressearbeit aufgegriffen werden, sondern ebenso die Resultate des Weiterbetriebs und weiteren Belieferns der Plutoniumfabriken in La Hague und Sellafield. Und dass letzten Endes jeder Castor nicht nur den Weiterbetrieb der Atomanlagen sichert, sondern auch die nukleare Verseuchung ganzer Landstriche (z.B. Irak, Kosovo, Afghanistan) ermöglicht. Geschosse mit abgereichertem Uran werden als "Resteverwertung" aus den WAAs für den Krieg bereitgestellt. Hier kann dass "Märchen von der friedlichen Nutzung der Atomkraft" mit den aktuellen Atom-Transporten in Verbindung gebracht werden. Also kann auch der Castorwiderstand als Möglichkeit von antimilitaristisch orientierten Aktionen und antimilitaristischer Öffentlichkeitsarbeit verstanden werden.
Zusammenbrechende Endlagerpläne
Ein weiterer öffentlichkeitswirksamer Verknüpfungspunkt bietet sich durch die Thematisierung der zwei bisher gescheiterten Endlagerprojekte "Asse" und "Morsleben" in Deutschland an. Beide Standorte, mit schön klingenden Namen, wie "Forschungslabor für die Endlagerung radioaktiver Stoffe" versehen, haben zum Beispiel durch Deckeneinstürze eindrucksvoll gezeigt, wie unsicher die Endlagerung ist. Und dass die Endlagerfrage längst nicht geklärt ist, auch wenn dies immer wieder gerne behauptet wird.
Aushebelung der Grundrechte
Auch im Wahljahr ist für die Öffentlichkeit der Bezug zwischen Atomtransporten und der Aushebelung von Grundrechten nicht uninteressant. Für die Durchsetzung der Transporte werden regelmäßig schon im Vorfeld zahlreiche Grundrechte in eklatanter Weise beschnitten und Repression ausgeübt. Die Repressionsbreite reicht von Demonstrations- und Campverboten, bis zu den ersten Meldeauflagen, bei denen einzelnen AktivistInnnen schon Tage vor dem Transport durch Zwang zum täglichen Melden bei der Polizei, so etwas wie ein ausgeweiteter Hausarrest aufgedrückt wird.
Und immer wieder "nicht dramatische" Überschreitungen von Grenzwerten
Es ist gar nicht lange her, dass an einem Transportbehälter mit abgebrannten Brennstäben, der im Dezember 2001 vom AKW in die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague befördert werden sollte, Werte zwischen 3000 und 7000 Becquerel gemessen wurden. Zulässig ist ein Grenzwert von vier Becquerel je Quadratzentimeter. Also mehr als tausendfache (!) des zulässigen Grenzwertes. Der gemessene Wert sei "nicht dramatisch", meinte die Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums, Jutta Kremer-Heye zum Tageblatt (27.11.01) Das erinnert ein bisschen an die Beschwichtigungsversuche während des großen Kontaminationsskandals 1997/98 unter CDU.
Dieser führte bekanntlich zum dreijährigen Aussetzen der Transportgenehmigungen. Aber Rot-Grün hat die Genehmigungen dann wieder erteilt und nun ist alles "nicht dramatisch".
Die Unbeherrschbarkeit dieser Atomtechnologie zeigen auch die eklatanten Sicherheitsmängel und Störfallserien im letzten Jahr, sowie Vertuschungen von Sicherheitsverstößen in mehreren AKW's wie z.B. Philippsburg oder Cattenom und weiteren.
Die Nuklear-Euregio von Almelo, Gronau , Lingen und Ahaus
Die Atomspirale beginnt auf dem europäischen Festland in den Seehäfen (z.B. Bremerhaven). Die weiterverarbeitenden Atomanlagen befinden sich konzentriert in der Grenzregion zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden, in den Urananreicherungsanlagen (UAA´s) Almelo und Gronau, der Brennelementfertigung in Lingen und dem Zwischenlager in Ahaus. Aufgrund dieser Nähe dieser Atomanlagen zueinander wird sich die Transporte-Stopp-Kampagne 2002 nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich mit dieser Region beschäftigen. Erste Protest-Aktionen werden bereits am 2./3. März im Rahmen der Urankonferenz in Münster erwartet. Bei der Konferenz geht es um die im Sommer geplante UAA- Aktionswoche.
Nun heißt es aber: IN DIE PUSCHEN KOMMEN !!
Trainstopping 2002!!
Nadelstiche, Nadelstiche, Nadelstiche...........
und im Mai dann gemeinsam ein WAA-Transport !
AG Transporte-Stopp-Kampagne 2002
vgl. http://www.de.indymedia.org/2002/02/15933.html