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11/04/03 13:04

SchülerInnendemo gegen Irak-Krieg in Konstanz

09.04.2003, 23:42, Konstanzer Schülerparlament

Antimilitarismus | Konstanz | Demonstration | Irak | Krieg

Rede des Konstanzer Schülerparlaments, gehalten auf der Demo gegen den Irak-Krieg am 9. April 2003. Die Demo mit vielleicht 2000 Leuten wurde zwar vom AStA der Uni unterstützt, Studis waren jedoch kaum zu sehen


Wozu gibt es Menschenrechte?
Wozu gibt es völkerrechtliche Verträge?
Wozu gibt es die Sehnsucht nach gerechtem Frieden?

So unterschiedlich diese Welt ist, so sehr die Kulturen anders sind, so eint doch alle Menschen – nicht die Regierungen dieser Welt – sondern die Sehnsucht und der Wille nach einer friedlichen Weltordnung, die die Zukunft durch Toleranz uns Rechtssicherheit prägt.

Intoleranz, Hass, Dummheit, Launen der Mächtigen und der Missbrauch der Macht sind Feinde einer friedlichen Welt. – Davor müssen wir warnen, dagegen müssen wir ankämpfen, und zwar mit den friedlichen Mitteln des Protestes, mit Demonstrationen in aller Welt.

Das Medienereignis Irak-Krieg entsetzt uns, die Bilder der Verletzten und Toten, der flammenhelle, rote Himmel über Bagdad, der amerikanische Soldat, der ohnmächtig und mitleidig das Kind einer Mutter in den Armen hält, die kurz zuvor von Soldaten erschossen wurde.

Hier wird das Gesicht des Krieges sichtbar, die häßliche Fratze des sinnlos Mordenden, sich über Moral und Ethik leichtfertig hinweg setzend

Dieser Krieg hätte verhindert werden können, doch er schien gewollt zu sein und die Zeit derer, die ihn wollten, drängte. Die UN musste mit ansehen, wie ohne sie sich das Recht des Stärkeren durchsetzte. Es klingt zynisch – angesichts des tausendfachen Leidens -, dass dieser Krieg dem Irak einen gerechten, demokratisch strukturierten Staat bringen soll, in dem Freiheit und Einhaltung der Menschenrechte garantiert werden sollen. Wie kann man mit Unrecht Recht schaffen? – Wer soll das begreifen?

Wie kann das Völkerrecht wieder hergestellt werden, wenn es zuvor eigenmächtig gebrochen wurde?

Sind die unzähligen Toten Saddam Hussein? – Diesen und seine Diktatur zu bekämpfen, um den Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen, ist ehrenswert, nicht aber mit den Mitteln eines Angriffkrieges. War Saddam eine akute Gefahr für den Weltfrieden? Wo sind die biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen? – Entwaffnet scheint er zu sein, die Waffeninspekteure hätten es – hätten man ihnen mehr Zeit gegeben - auch noch geschafft, ihn gänzlich zu entwaffnen.

Wir hoffen dass dieser Krieg die UNO stärken wird, dass Bush einsehen muss, dass er nicht weiterhin Weltstärke demonstrieren darf, dass Europa sich weiterhin und mit größerem Nachdruck seiner Frieden stiftenden Aufgabe besinnt.

Hoffen wir, dass dieser Krieg für alle ein heilsamer Schock sein wird, endlich zu begreifen, dass nur mit friedlichen Mitteln Friede auf dieser Welt geschaffen werden kann. - Alle Opfer eines Krieges haben Mütter und Väter, das soll uns erneut an den Schwur erinnern: Nie wieder!

KSP 9.04.2003

http://www.schuelerparlament.de


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