Ein Auszug aus - kassiber 45 - Mai 2001

Aufruf

Atomstadt Bremen - Nein!



Die Bremer Stadtwerke (swb AG), die inzwischen zu 51% dem holländischen Stromanbieter Essent gehören, haben im Dezember 49,9% der Stadtwerke Bielefeld gekauft. Diese sind selbst zu ca. 16% am Atomkraftwerk Grohnde beteiligt und beziehen von dort 3/4 ihres Stroms.

Bremen ist damit an der Atomstromproduktion beteiligt!

Über ihre 15%ige Beteiligung an der swb AG wird die Stadt selbst zur AKW-Besitzerin!
Das stellt eine neue Qualität auf dem Weg Bremens zur Atomstadt dar.

Selbstverständlich wird die swb AG damit ein wirtschaftliches Interesse am Weiterbetrieb des AKWs haben und nicht an dessen Stillegung. Bekenntnisse zur ökologischen Energiewende, Energiespar-Aktionen, das Ökostrom-Angebot der swb AG, Ökostrom fürs Rathaus: Dies alles stellt sich als Werbegag heraus und wirkt wie Heuchelei angesichts der Notwendigkeit einer ökologischen Energiewende, die den Betrieb von Atomkraftwerken ausschließt!


Atomstadt Bremen

Nicht genug, daß Bremen Drehscheibe des Nordens für Atomtransporte ist, mit ca. 150 jährlichen Transporten über die Häfen von Bremerhaven und demnächst wieder CASTOR-Transporten durch die Stadt Bremen. Nicht genug, daß die Stadtwerke demnächst 5 ihrer 8 Kraftwerke stillegen wollen, um auf dem freien Strommarkt verstärkt (Atom-)Strom einzukaufen - nun werden Stadtwerke und die Stadt auch noch zu AKW-Betreibern.

Das AKW Grohnde - nach erheblichen Protesten 1984 in Betrieb gegangen - ist einer der jüngeren und mit 1360 Megawatt der zweitgrößte deutsche Atommeiler. Durch die im Atomkonsensvertrag vereinbarte Restlaufzeit kann es noch mindestens bis etwa 2019 Atomstrom produzieren - oder länger, z.B. bei Ausfallzeiten, oder wenn Laufzeiten eines anderen AKWs übertragen werden.

Wenn wir es nicht verhindern, wird das AKW
* im Normalbetrieb kontinuierlich radioaktive Stoffe an die Umwelt abgeben,
* uns durch mögliche Stör- und Unfälle bedrohen,
* Landstriche und Menschen durch den Uranabbau für das AKW weiträumig verseuchen,
* weiterhin Atommüll produzieren, der zwischengelagert und transportiert werden wird. Der Atommüll müßte für 1 Millionen Jahre von der Umwelt abgeschlossen werden, was ein unlösbares Problem darstellt.

Atomkraft ist nicht beherrschbar; sie ist und bleibt eine tödliche Energie.

Die unterzeichnenden Initiativen fordern daher:
* Keinen Strom von Anbietern, die Atomstrom in ihrem Programm haben!
* Keinen Atomstrom in unserer Stadt und keine Atomtransporte durch Bremen und anderswo!
* Atomstadt Bremen - Nein!
* Stillegung aller Atomanlagen sofort und weltweit!


AG Stadt-Land Ökologie, Bremer Anti-Atom-Forum (BAAF), Bremer Bürgerlnneninitiative gegen Atomanlagen (BBA), Bremer Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft e.G. (EVG), Bremer Friedensforum, Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz e.V. (MAUS), Robin Wood, Verein Sozialökologie.

Nachfragen und weitere Unterschriften an MAUS e.V., Richard-Wagner-Straße 22, 28209 Bremen, Tel./Fax 0421-342974, oder mausev@t-online.de


bezugsmöglichkeiten


zurück!

kombo(p) - 16.05.2001