hotline gmbh/berlin

text in englisch
(Aus hotlines Nr.4 zu ArbeiterInnenkaempfen, Juli 2001)

Bei der Hotline GmbH (etwa 150 ArbeiterInnen, die meisten StudentInnen in Teilzeit) wird im Auftrag externer Kunden telefoniert (Berlikomm, Ares-Strom). Nachdem Ende letzten Jahres 40 Leute "wegen Reduzierung eines Grossauftrags" gekuendigt wurden, ueberlegten sich einige ArbeiterInnen, wie sie dieses in Zukunft verhindern koennten. Sie bereiteten die Gruendung eines Betriebsrates vor und holten sich Rat bei der IG Medien. Die Geschaeftsfuehrung bekam das mit und veranstaltete im Gegenzug eine eigene Betriebsversammlung. Dann entliess sie im Februar unter fadenscheinigen Begruendungen ueber 20 ArbeiterInnen. Die bekamen Unterstuetzung von der Berliner Initiative Callcenteroffensive und machten gemeinsam eine Demo mit etwa 50 Leuten vor dem Call Center. Danach liefen noch Arbeitsgerichtsprozesse (auf Wiedereinstellung), bei denen Abfindungen zwischen 500 und 4000 DM raussprangen (die am meisten Stress gemacht hatten, bekamen am meisten!). Die Bedingungen und das Arbeitstempo im Call Center wurden nach der Auseinandersetzung weiter verschaerft. Ausserdem begann eine "Jagd" auf die FreundInnen der Entlassenen, die noch bei Hotline arbeiteten. Da einige einer antifaschistischen Initiative nahestehen, wollte die Geschaeftsfuehrung all jene rausschmeissen.
Verpasste Chance?! Da sich etliche ArbeiterInnen eh von ausserhalb kannten, waere es vielleicht moeglich gewesen, den Laden in einer gemeinsamen Aktion zu besetzen und den "Produktionsablauf" zu unterbrechen, um Druck auf die Geschaeftsfuehrung auszuueben.

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