Der 1. Juni war der 172. Tag seit die Teilzeit-ArbeiterInnen von Korea Telecom (KT) ihren Streik gegen die Entlassung von 7000 VertragsarbeiterInnen begannen. Mitte Mai kündigte KT an, im Rahmen ihrer Privatisierungspläne die Auskunfts-Abteilung "114" auszugliedern und zu verkaufen. Die reaktionäre KT-Gewerkschaft stimmte dem zu.
Vor einigen Jahren schloss KT schon die inländische R-Gespräch-Abteilung, die zumeist aus Arbeiterinnen bestand. Jetzt ist die "114" dran, wo auch hauptsächlich Frauen arbeiten. Damit wird die Arbeitsplatzsicherheit weiter in Frage gestellt - bei schon unsicherem Status der Arbeiterinnen bei KT. Die KT-ArbeiterInnen der "114" haben seit der Ankündigung sit-ins in KT-Gebäuden im ganzen Land gemacht. Am 1. Juni versammelten sie sich in Bundang, nahe Seoul. Aber dort wartete an der Firmenzentrale eine Brigade der Bereitschaftspolizei, die bald darauf angriff.
1500 Polizisten stürzten sich auf 150 ArbeiterInnen und beschlagnahmten deren Camping- Ausrüstung. Die ArbeiterInnen wurden mit Knüppeln und Stangen geschlagen und mehrere verletzt. Eine ArbeiterIn wurde sogar aus dem Polizeifahrzeug geworfen. Obwohl weniger als zehn ArbeiterInnen auf dem verwüsteten Gelände übrigblieben und gegen die brutale Attacke demonstrierten, griffen am Nachmittag nochmal 500 Bereitschaftspolizisten an, nahmen die restliche Ausrüstung mit und trieben die Handvoll ArbeiterInnen auseinander.