Bei Audioservice verkaufen etwa 70 ArbeiterInnen telefonisch Tickets, CDs, Videos usw. Die meisten sind StudentInnen, die nur einen Rahmenvertrag ohne feste Arbeitszeiten, ohne bezahlten Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall usw. bekommen. Im Sommer 2000 diskutierten die ArbeiterInnen, wie sie verhindern koennten, dass die sowieso schon unsicheren Rahmenvertraege in "Tageloehner-Vertraege" umgewandelt werden, und wie sie am besten feste Arbeitsvertraege mit bezahltem Urlaub etc. durchsetzen. Sie machten eine Unterschriftliste, die etwa 30 ArbeiterInnen unterschrieben. Daraufhin wurden etwa die Haelfte von ihnen gekuendigt. Einige haben vor dem Arbeitsgericht geklagt und zwischen 500 und 4900 DM bekommen. Die Unterschriftenliste hat offensichtlich nur dazu gefuehrt, dass die Geschaeftsleitung die Namen der "Unzufriedenen" kannte und die dann gezielt kuendigen konnte. Obwohl sich die "StudentInnen" auch ausserhalb der Arbeit trafen und einen Zusammenhalt hatten, gab es offenbar nicht die Moeglichkeit oder Entschlossenheit, auch hier "den Laden dicht zu machen". Unterschriften zeigen den Bossen zwar, dass was im Busch ist, sie koennen aber auch gleich reagieren und die Leute angreifen. Vielleicht waere eine direkte Aktion doch sinnvoller gewesen.
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