british telecom/britannien (3)

text in englisch
(Aus hotlines Nr.4 zu ArbeiterInnenkaempfen, Juli 2001)

Im Dezember 1999 machten ArbeiterInnen der Call Center der British Telecom (BT) im ganzen Land einen eintaegigen Streik. Hauptsaechlich ging es um den Einsatz von mehr ZeitarbeiterInnen, den wachsenden Arbeitsdruck, unrealistische Arbeitsvorgaben und die miese Behandlung durch die Chefs. Am Streik waren 4000 ArbeiterInnen aus 37 Call Centern beteiligt. Die ZeitarbeiterInnen nahmen nicht teil. Die KommunikationsarbeiterInnen-Gewerkschaft (CWU) rief anfangs zu drei eintaegigen Streiks auf, aber nachdem die Geschaeftsfuehrung sie als Verhandlungspartner anerkannt hatte, sagte sie die letzten beiden ab. Ueberraschend?
Der Streik hat nichts wirklich veraendert. Er war zu kurz, stoerte den Arbeitsprozess nicht nachhaltig. Fuer einige BT-ArbeiterInnen war dies nicht genug. Als die Zeitarbeitsfirma Manpower im Maerz 2000 durch Hays ersetzt wurde und sofort die Loehne gesenkt wurden, lehnten einige die neuen Vertraege ab oder begannen mit einer Reihe von Sabotageaktionen, um zu zeigen, wie sie sich fuehlten. So wurde z.B. stundenlang die Zeitansage von Zimbabwe angerufen und "Arbeit nach Vorschrift" gemacht - was den ArbeiterInnen jede Menge Zeit fuer Quatschen, Geschichtenerzaehlen und andere Arbeitsverweigerungs-Taktiken liess. Bei BT nehmen die prekaeren Jobs mit geringen Loehnen und Zeitarbeitsvertraegen weiter zu. Ebenso der Arbeitsstress. Die Geschaeftsfuehrung versucht als "Zuckerbrot" eine moegliche Festanstellung einzusetzen und droht gleichzeitig mit der "Peitsche" der Entlassung. Die Frage ist, wie die Spaltung der ArbeiterInnen in Festangestellte und ZeitarbeiterInnen mit schlechteren Bedingungen auch die Faehigkeit zum gemeinsamen Kampf beeinflusst.