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Berlin, 23. September 1999



Pressemitteilung

  • Präsidialrat der PKK beantwortet den Aufruf Abdullah Öcalans positiv

  • Eine "Gruppe für Frieden und eine demokratische Lösung" der PKK will in die Türkei zurückkehren um sich an der neuen Phase zu beteiligen

Am 22. September rief Abdullah Öcalan die Arbeiterpartei Kurdistans PKK auf, als Geste des guten Willes eine Gruppe bewaffneter Kämpfer in die Türkei zu entsenden. Diese sollen somit ihren Willen darlegen, sich an dem neuen Friedens- und Demokratieprozess beteiligen zu wollen. Am heutigen Tag nahm der Präsidialrat der Arbeiterpartei Kurdistans in einer Erklärung Stellung zum Aufruf ihres Vorsitzenden. Wir dokumentieren aus aktuellem Anlass die Erklärung der PKK in vollem Wortlaut.


"An die Presse und Öffentlichkeit

Entsprechend dem Aufruf unseres Vorsitzenden Abdullah Öcalan, den bewaffneten Kampf einzustellen und die Einheiten aus den Grenzen der Türkei abzuziehen, haben wir seit dem 1. September die Friedensphase für eine demokratische Lösung offiziell begonnen und setzen diese weiterhin mit großer Entschlossenheit fort.

Diese neue Orientierung unsererseits basiert auf einem Entschluß, der einen vollkommen strategischen Transformations- und Umwandlungsprozeß ausdrückt. In dieser Hinsicht hatte unsere Partei durch die Erklärungen an die Öffentlichkeit bekundet, dass es nicht beabsichtigt wird den bewaffneten Kampf wieder aufzunehmen, sondern sie gewillt ist, alle Probleme auf friedlicher Ebene zu lösen. Die Behauptungen einiger Kreise und Behörden in der Türkei, dass unsere historischen Schritte "jährlich wiederholte taktische Rückzüge" seien, entsprechen nicht der Wahrheit.

Der Generalstabchef der Türkischen Republik sagte in der vergangenen Woche in einer Erklärung, dass im August diesen Jahres ein Rückgang der militärischen Aktionen um 90% im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres verzeichnet worden sei. Diese Tatsache ist der konkreter Beweis dafür, dass unsere Partei vollkommen an unsere Entscheidung gebunden ist. Militärische Auseinandersetzungen, die während des
Rückzugs stattfanden, gehen nicht auf den Willen und die Initiative der Guerillaeinheiten zurück. Für diese Auseinandersetzungen und Verluste sind die Kreise, die vom Krieg profitieren verantwortlich. Diese Kreise sind gegen eine friedliche Lösung auf der Basis der demokratuschen Republik. Trotz aller Hinderungsversuche dieser Kreise, wird unsere Partei entschlossen ihrem Beschluß folgen und weiterhin Schritte unternehmen entsprechend den Anforderungen der neuen Phase.

Wir werden gemäß den Forderungen und Aufrufen unseres Vorsitzenden Genossen Abdullah Öcalan, eine Gruppe für eine friedliche- und demokratische Lösung mit einem Begleitschreiben unseres Zentralkomittes gerichtet an die zuständigen Gremien der türkischen Republik in die Türkei entsenden. An dieser Stelle möchten wir gemäß unseres Verständnisses, unsere Probleme im Rahmen von Frieden und Demokratie mit der Gesellschaft und Staat der Türkei zu lösen, unseren Glauben und Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass der von uns unternommener Schritt eine wichtige Etappe auf dem Weg zu einer Lösung sein wird.

Wir rufen die nationalen und internationalen Medien sowie die Öffentlichkeit im In- und Ausland dazu auf, diese Entwicklungen intensiv zu beobachten und hierbei ihrer Verantwortung nachzukommen. Sie sollten ihren Beitrag zu dieser Friedensphase leisten und alles in ihrer Macht stehende unternehmen, damit dieser Schritt dauerhaft wird."