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    PRESSEERKLÄRUNGEN 
  
 
Oktober '98
  
Köln, den 14. Oktober 1998
 

Aufgrund der zugespitzten Situation im Mittleren Osten zwischen der Türkei und Syrien dokumentieren wir nachfolgend eine aktuelle Erklärung der Nationalen Befreiungsfront Kurdistans, ERNK, in Europa vom 13. Oktober 1998:
 

Der türkische Staat hat sich seit Tagen zum Ziel gesetzt, unsere gesamte Zukunft und Freiheit zu verdunkeln. Voller Blindheit führen sie ihre Angriffe durch. Zusammen mit Israel haben sie den Mittleren Osten an den Rand eines Krieges gebracht. Blindwütig und mit rücksichtslos richten sich diese Angriffe zentral gegen den Vorsitzenden APO. Doch der Türkischen Republik und der rückständigen Position der Internationalen Gemeinschaft reicht es noch nicht. Sie versuchen Syrien in die Knie zu zwingen und bemühen sich, den Mittleren Osten neu zu formen.

Besonders gefährlich ist an diesen Angriffen der Versuch, die Stimme der Kurden, Med -TV und die international geltenden Rechte wie Piraten zu zermalmen. Angesichts des Kriegsgeschreis, der Recht- und Achtlosigkeit hat das Schweigen von denen, die immer von Demokratie sprechen, eine bedenkliche und beschämende Dimension angenommen. Der türkische Staat, seine Parteien, Armee, Presse und seine angeblichen Intellektuellen sind alle an diesen Angriffen beteiligt. Während von der Türkei gegenüber den Kurden die rückständige „Nationale Konformität“ aufgebaut wird, beharrt das kurdische Volk mehr denn je auf Einheit, Solidarität und Organisierung.

Unsere Geduld ist nunmehr zu Ende. Diese gefährliche Steigerung hat zu einer erhöhten Bedrohung unserer Existenz geführt. 

An das kurdische Volk:
Wir sagen Stop zu den Angriffen, die sich vor allem gegen unseren Vorsitzenden Apo und unsere Zukunft in Freiheit richten. Alle Kurden sollen zu Hause, am Arbeitsplatz, in den Vereinen und Institutionen dringend zusammenkommen, um eine Bewertung dieser konkreten Situation vorzunehmen. Sie sollen mit einer einheitlichen Haltung und Aktion ihre Stimme stärken. Das ist unser ganz natürliches und legitimes Recht. 

An die Völker der Türkei und des Mittleren Ostens:
Dieser Angriff ist nicht nur ein Kriegsplan gegen das kurdische Volk, sondern gefährdet vielmehr die Zukunft der Völker der Türkei und des Mittleren Ostens.
Die Brüderlichkeit zwischen den Völkern soll in Feindschaft verwandelt werden. Das ist der gemeinsame Plan der reaktionären Internationalen Gemeinschaft. Aus diesem Grunde rufen wir alle verbrüderten Völker auf, sich nicht provozieren zu lassen, Sensibilität zu zeigen, und in einer Völkerfront mit dem kurdischen Volk gemeinsam Schulter an Schulter zu kämpfen.

An die fortschrittliche Menschheit:
Die ungerechten Kriege haben den Völkern schwere Verluste zugefügt. Es wird den Völkern heute eine ähnliche Phase aufgedrängt. Das Abkommen zwischen der Türkischen Republik, Israel und ihren reaktionären Verbündeten, das sich mit seinen Massakern und Vernichtungsplänen gegen das kurdische Volk richtet, macht dadurch die nationalen und menschlichen Forderungen der Völker zunichte. 

Wir rufen aus diesem Grund die fortschrittliche Menschheit dazu auf, eine entschlossene Haltung gegen die Angriffe des türkischen Staates einzunehmen und jede mögliche juristische und politische Maßnahme zu ergreifen. 

Wir rufen alle kurdischen Menschen zwischen sieben und siebzig Jahren auf, geistig bereit zu einer nationalen Mobilisierung zu sein und sich gegen diese ungeheuren Angriffe bereit zu halten.

Laßt uns unseren Vorsitzenden, unsere nationalen Werte und unsere Freiheit beschützen, die Pläne des reaktionären Bündnisses müssen ins Leere laufen.