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Berlin, 25. Juli 2001

83 929 Menschen haben sich bislang
europaweit im Rahmen der Identitätskampagne
"Auch ich bin ein PKKler" angezeigt

Am 13. Juni 2001 haben Kurdinnen und Kurden, sowie ihre Freundinnen und Freunde, europaweit mit der sogenannten Identitätskampagne "Auch ich bin ein PKKler" begonnen.

Die erste Selbstanzeige erfolgte vor den OLG in Düsseldorf. Inzwischen haben sich europaweit 83 929 Menschen im Rahmen dieser Kampagne angezeigt.

Am 20. Juli wurde in der Tageszeitung Özgür Politika die folgende Zwischenbilanz veröffentlicht. Demnach haben sich Bislang 83.929 Menschen unter dem Motto"Auch ich bin ein PKKler" angezeigt. Nach Ländern aufgeteilt ergibt sich folgendes Bild:

Deutschland:  30.752
Frankreich:
 5.118
Schweiz:
 16.969
Niederlande:
 3.970
Grossbritannien:
 4.730
Dänemark/Schweden:  5.627
Balkan/Zypern:
 9.120
Österreich:
 4.298
Belgien:
 1.095
Italien:
 2.250

Die Aktivitäten der Kurdinnen und Kurden waren nur in Deutschland mit Verboten konfrontiert. In Bremen, Hamburg, Nürnberg und Peine gibt es Veranstaltungsverbote für die Kurdinnen und Kurden, die die Anerkennung ihrer nationalen und politischen Identität einfordern und sich klar gegen das PKK-Verbot aussprechen. In Stuttgart, Frankfurt und Mainz wurde Verbote ausgesprochen, die per Gerichtsbeschluss wieder aufgehoben werden konnten. Auch die Information, die Bundesanwaltschaft habe bereits ein Strukturverfahren eröffnet, ist besorgniserregend. Das stellt erneut die Dimension der Verbotspolitik der Bundesrepublik gegen die PKK und dem kurdischen Volk dar.
Die Tatsache, dass alleine in Deutschland bislang über 30.000 Menschen sich als PKKler angezeigt haben, ist ein Beweis mehr dafür, dass die Bundesregierung ihre bisherige Verbotspolitik, die eine Verleugnung mit beinhaltet, schnellstens überdenken und verändern sollte.

Die Kampagne zeigt auch, dass die Kurdinnen und Kurden nicht nur in der Türkei, im Irak; Iran und in Syrien Probleme haben, sondern auch in den europäischen Ländern. Sie werden nirgends offiziell anerkannt, ihnen werden alle Rechte, die anderen Volksgruppen zustehen, vorenthalten und zusätzlich sind sie mit Verboten überzogen. Deutschland kann nicht lange seine Augen vor dieser Realität verschliessen und seine Verantwortung ignorieren.
Nachdem das Kurdistan Informations-Zentrum e.V. am 3. Juli die erste Bilanz der Selbstanzeigekampagne für den Zeitraum 13. Juni bis 2. Juli veröffentlicht hatte (diese ist über unser Homepage zu erhalten) geben wir im folgenden die zweite Zwischenbilanz für den Zeitraum 3. - 20. Juli 2001 Tag für Tag wieder.


Zwischenbilanz der Identitätskampagne
von Kurdinnen und Kurden
vom 3. Juli bis 22. Juli 2001

3. 07. 2001
Niederlande : 1000 Selbstanzeigen wurden in Den Haag dem Parlamentspräsidenten übergeben. Der Präsident sagte zu, die Unterschriften der zuständigen Stellen zu übergeben.

Saarbrücken : 500 Menschen nahmen an einer Kundgebung teil und anschliessend überreichte eine Delegation dem Landtag 1401 Selbstanzeigeformulare. Obwohl ein Gespräch mit dem Parlamentspräsidenten vereinbart war, nahm dieser am Gespräch nicht teil. Die Unterschriften wurden Peter Müller übergeben.

Schweden : In Stockholm wurden alle 2000 Unterschriften, die seit dem 15 Juni gesammelt worden waren, nach einer Sitzdemonstration dem politischen Berater Jennu Björndotters Alge übergeben.

Dänemark : Auch in Kopenhagen kamen vor dem Ministerium Kurdinnen und Kurden zusammen, um Selbstanzeigen durchzuführen. Eine Delegation übergab 927 Selbstanzeigeformulare "Auch ich bin ein PKKler", sowie weitere 1575 mit der Überschrift "Ich fordere meine nationale und politische Identität" politischen Vertretern.

4.07.2001
Schweiz : Annähernd 400 Menschen kamen zu einer Kundgebung vor der britischen Botschaft zusammen. Eine Delegation übergab den britischen Botschaftsvertretern insgesamt 5921 Selbstanzeigeformulare. Im weiteren wurde auch der deutschen Botschaft 6031 Unterschriften zur Aufhebung des PKK-Verbotes und für die Lösung der kurdischen Frage übergeben. In den Gesprächen gingen die Delegationsmitglieder auf die neue Strategie der PKK ein und unterstrichen, dass das PKK-Verbot unhaltbar ist.

Finnland : 250 Kurden haben mit ihrer Selbstanzeige ihre nationalen und politischen Rechte. gefordert. Eine dreiköpfige Delegation übergab die Formulare der Persönlichen Beraterin des finnischen Ministerpräsidenten Miya Petra. Miya Petra sagte, dass sie die Formulare sowohl dem Ministerpräsidenten, als auch dem Aussenminister übergeben wird.

05.07.2001
Brüssel : Die Konföderation kurdischer Vereine in Europa (KONKURD) gab in einer Erklärung bekannt, dass ihre Kampagne "Wir wollen unsere nationale und politische Identität - Unsere nationale Identität ist unsere Würde" inzwischen 75.416 Unterschriften erreicht hat. KONKURD hatte sich 100.000 zum Ziel gesetzt. Es wird jetzt schon deutlich, dass dieses Ziel in kurzer Zeit überschritten werden wird. In der Erklärung heisst es, dass die Kampagne auf ein grosses Interesse stiess, dies vor allem bei den Kurdinnen und Kurden in Europa. Die Unterschriften werden von Mitgliedsvereinen regional mit Ständen in Stadtzentren gesammelt.
Am 28. Juni hat KONKURD in Zusammenarbeit mit dem kurdischen Fernsehen MEDYA-TV eine Sondersendung zu dieser Kampagne durchgeführt. An dem Tag wurden 14.751 Unterschriften aus aller Welt gesammelt. An den Ständen wurden in Deutschland 25.000, in Grossbritannien 5.000, in Frankreich 7.000, in den Niederlanden 5.000, in Belgien 1.000, in Dänemark 2.500, in Schweden 4.500, in der Schweiz 7.000 und in Österreich 3.500 Unterschriften gesammelt.

Grossbritannien : Dem britischen Innenministerium wurden 500 Selbstanzeigen übergeben. Parallel dazu haben weitere 100 Personen gegen den Vorwurf des Terrorismus gegen die PKK eine Individualklage erhoben. Die Klage richtet sich gegen den britischen Innenminister, der das Verbot der PKK verhängt hat.

Mannheim : 22 kurdische Gefangene in dem Gefängnis von Mannheim haben sich ebenfalls an der Identitätskampagne beteiligt. Müslüm Ucar, Niyaz Seid Meyid, Hasan Hüseyin, Sindi Walid, Haci Renkli, Isam Janke, Seyfettin Sertdemir, Mehmet Ersöz, Mahmut Ertcelik, Mehmet Arikan, Vedat Yildirim, Tahir Ergül, Harun Isik, Mehmet Arslan, Halil Karakis, Tekin Kizilpinar, Sabri Hadji, Mahamed Mahamed, Hüseyin Coskuner, Yusuf Caglar, Nurettin Aras und Haci Salla haben sich als PKKler angezeigt.


06.07. 2001
Rumänien : In Rumänien wurden 2000 Selbstanzeigen dem Justizminister und die Fotokopien davon der Staatsanwaltschaft und der UNO Vertretung übergeben. Die Kurdinnen und Kurden wurden von ihren rumänischen Freundinnen und Freunden bei ihrer Kampagne stark unterstützt.

Bulgarien : Im Rahmen der Identitätskampagne fand eine Sitzdemonstration vor der bulgarischen Vertretung des Europaparlaments statt. Während dieser Aktion in Sofia wurden 100 Selbstanzeigen übergeben.

Paris : Auf dem Chatlet Platz in Paris haben 200 Menschen eine vierstündige Sitzdemonstration durchgeführt. Während der Aktion wurden die Forderung nach Anerkennung der nationalen und politischen Identität des kurdischen Volkes, sowie die Aufhebung der Verbote gegen die PKK und den Kurden zur Sprache gebracht. Mit Informations- und Unterschriftenständen wurde aufgeklärt und Unterstützung eingeholt.

Bonn : In Bonn in haben Kurden in der Maximilianstrasse eine Informations- und Unterschriftenkampagnen eröffnet. Bislang konnten für die Unterschriftenkampagne von KONKURD 700 Unterschriften gesammelt werden. Die Aktion wurde bis zum 10. Juli durchgeführt.

Köln : In Köln wurde eine Podiumsveranstaltung unter dem Motto: "Nationen gibt es nur mit ihrer Identität" in dem Bürgerzentrum Alte Feuerwache durchgeführt. An der Veranstaltung nahmen Prof. Dr. George Auernheimer, Ali Yigit vom Kurdistan National Kongress, Mustafa Demir (Juristenverband Kurdistans), sowie Hamide Akbayir (Ausländerbeiratsmitglied) und Nurettin Harmanci (Vorsitzende des kurdischen Vereins Kurdistan Zentrum) teil.


09. 07. 2001
Düsseldorf : In Düsseldorf wurden am 13. Juni die ersten Selbstanzeigen dem OLG übergeben. An diesem Tag haben weitere 3001 Menschen mit ihren unterschriebenen Anzeigeformularen sich offiziell als PKKler angezeigt. Die Unterschriften wurden Frau Christine Burkhardt, der persönlichen Mitarbeiterin des Parlamentsvizepräsidenten, übergeben. Parallel dazu haben über 100 Menschen eine Stunde lang eine Sitzdemonstration durchgeführt.

Berlin : Vor dem Berliner Innensenat hat der Verein Mala Kurd eine Kundgebung durchgeführt. An der Kundgebung nahmen über 300 Menschen teil. Sie forderten die Freiheit für Öcalan und Frieden für Kurdistan. Auf Transparenten wurde auch die Aufhebung des PKK-Verbotes, sowie die Anerkennung der kurdischen Identität gefordert. Eine dreiköpfige Delegation übergab anschließend 712 Selbstanzeigeformulare dem Staatsanwalt.

Frankfurt : Die vier Tage andauernde Unterschriftenstände wurden heute beendet. Die insgesamt während der Aktion gesammelten 3000 Unterschriften wurden dem OLG übergeben.

Kiel : In der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel wurden 548 Selbstanzeigen einem Vertreter des OLG übergeben.

Bremen : In Bremen kamen Kurden vor dem Abgeordnetenhaus zusammen und übergaben 1650 Formulare, in denen sie sich zur PKK bekennen. Die Unterschriften wurden dem Parlamentsvorsitzenden Weber übergeben.

Dänemark : Die Informations- und Unterschriftenstände und Sitzdemonstrationen, die jeden Montag in Kopenhagen durchgeführt werden, wurden auch heute organisiert. Bislang wurden bei den Ständen 2700 Unterschriften gesammelt.

10. 07. 2001
Hannover : 4181 Selbstanzeigeformulare wurden dem niedersächsischen Parlament übergeben. Die Unterschriften wurden zur Weiterleitung an den Parlamentsvorsitzenden Rolf Wernstedt seinem Mitarbeiter Dirk Eggelsmann übergeben. Nach der Übergabe nahmen 400 Menschen an einer Kundgebung teil, bei der die Aufhebung des PKK-Verbotes, sowie die Anerkennung der kurdischen Identität gefordert wurde.

Belgien : In der belgischen Hauptstadt Brüssel wurden 1095 Selbstanzeigen dem Parlamentsvizepräsidenten übergeben.

11. 07. 2001
Italien : In Rahmen der Identitätskampagne haben in Italien eine Gruppe von Demonstranten ein Modellschiff vor dem italienischen Parlament aufgestellt, auf dem "Auch ich bin ein PKKler. Ich bin ein Kurde" steht. Mit dieser Aktion wollen die Demonstranten auf die Berichterstattung über die kurdischen Schiffsflüchtlinge hinweisen. Eine Delegation, die mit Parlamentariern und Regierungsvertretern Gespräche geführt hat, erklärte, dass in der Presse die Rede von Menschen Türken kurdischer Herkunft ist. Italien solle das Problem beim Namen nennen. Die Mitglieder wiesen auf die Gefahr hin, dass, solange die nationale und politische Identität der Kurden nicht anerkannt wird, die Probleme um die kurdische Frage sich verschärfen werden.
Die Selbstanzeigekampagne findet im Unterschied zu anderen europäischen Ländern in Italien Unterstützung von Parlamentariern, Senatoren und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Bislang haben 11 Parlamentarier und 4 Senatoren die Selbstanzeigeformulare unterzeichnet.

12. 07. 2001
Frankreich : In Marseille sind über 2500 Kurdinnen und Kurden zum Gouverneur demonstriert. Dort übergab ihm eine fünfköpfige Delegation 2000 Unterschriftenformulare "Auch ich bin ein PKKler". Die Demonstration begann um 13.00 Uhr vor der Reformierten Kirche. In der Form eines Schweigemarsches zogen die Demonstranten von dort zu dem Gouverneurspräsidium.

Grossbritannien : Weitere 100 Kurdinnen und Kurden haben gegen den britischen Innenminister eine Klage wegen des PKK-Verbots bei dem Hohen Gericht eingereicht. Jeden Donnerstag protestieren Kurdinnen und Kurden mit Individualklagen gegen den Vorwurf des Terrorismus.
Am selben Tag haben Kurden vor dem britischen Auswärtigen Amt eine Sitzdemonstration durchgeführt und insgesamt 298 Selbstanzeigeformulare der Sekretärin des Innenministeriums, Judith Sempson, übergeben.

Österreich : Im Rahmen der Identitätskampagne, welche von der Föderation kurdischer Vereine in Österreich durchgeführt wird, wurden die Selbstanzeigeformulare dem Parlament übergeben. Dem Parlamentspräsidenten, Heinz Fischer, wurden 3000 Unterschriften überreicht.

Niederlande : In der niederländischen Hauptstadt Den Haag haben mit Formularen 950 Menschen eine Selbstanzeige durchgeführt. Die Formulare wurden von einer Delegation dem Vorsitzenden der Justizkommission, Meyrow Pe, übergeben.

Deutschland : In Singen wurde der Mesopotamische Kulturverein früh am Morgen von der deutschen Polizei durchsucht. Im Verlauf der Durchsuchung wurden 6 Selbstanzeigeformulare beschlagnahmt. Auch die Wohnungen der Vorstandsmitglieder wurden ebenfalls durchsucht. Hasan Kayhan erklärte, dass die deutschen Behörden Schwierigkeit mit der Politisierung (Legalisierung) der PKK hätten.

13. 07. 2001
Deutschland/Strassburg : Das Anliegen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Friedensmarsches wurde dem Europarat in einem Gespräch vermittelt.
Der Friedensmarsch, der am 29. Juni in Mannheim begann, war aufgrund von Hindernissen der deutschen Behörden zu einem frühzeitigen Ende gezwungen worden. Ursprünglich sollte diese Aktion am 14. Juli beendet werden, aber die Veranstalter haben den Friedensmarsch schon am 11. Juli abbrechen müssen.
Am 13. Juli fand ein einstündiges Gespräch zwischen der kurdischen Delegation (vier Personen) und Ivon Koedjikov (Abteilungschef für politische Angelegenheiten), sowie Gabriele Mazza (Vorsitzende für die Abteilung Bildung) des Europarats statt. Die Delegationsteilnehmer übergaben ein Dossier mit ihren Forderungen und erläuterten die Identitätskampagne. Die Delegation wies auf die unerträglich Situation der Kurdinnen und Kurden in allen europäischen Staaten, allen voran in Deutschland hin. Sie erklärten, dass die Kurden einer Verleugnungs- und Verbotspolitik ausgesetzt sind, die sich bis zum Verbot von kurdischen Farben und Namen ausdehnt. Sie erklärten im weiteren, dass überall die Kurden einem de facto politisches Betätigungsverbot ausgesetzt sind. Die Vertreter des Europäisches Rates sagten ihrerseits, dass sie die Türkei beobachten, sie die kurdische Frage auf kultureller und sogar auf nationaler Ebene anerkennen und diesbezüglich ständig eine Auseinandersetzung führen.

Italien : In den italienischen Städten Mailand, Triest und Palermo übergaben Kurden und Italiener insgesamt 2000 mit Selbstanzeigen, in denen die Anerkennung der PKK und des kurdischen Volkes gefordert wird. In Palermo wurde die kurdische Delegation vom Gouverneur empfangen, dem ein Dossier übergeben wurde.

Bulgarien : In Bulgarien halten die Aktivitäten im Rahmen der Identitätskampagne weiterhin an. 14 Tage lang werden in einer Hauptstrasse in Sofia Informationsstände mit der Unterschriftenkampagne organisiert. Die Unterschriften sollen dem bulgarischen Parlament übergeben werden. Die Kampagne wird von dem Kurdisch-Bulgarischen Freundschaftsverein geleitet. Vertreter des Vereins erklärten, dass ihre Arbeit in Bezug auf das Parlament schon begonnen habe und sie mehrere Gespräche mit verschiedenen Parteivertretern geführt hätten.

14. 07. 2001
Köln : Seit dem 9. Juli führt das Kurdistan Zentrum Informationsstände durch, bei denen gleichzeitig Unterschriften gesammelt werden. Die Stände auf dem Neumarkt und der Schillergasse sind mit Transparenten ausgestattet auf denen steht: "Die Kurden wollen ihre Freiheit, und Sie?" oder "Frieden in Kurdistan - Freiheit für Öcalan!". Der Vorsitzende des Kurdistan Zentrums in Köln sagte, dass die Formulare, in denen die neue Strategie der PKK unterstützt wird und die Aufhebung des PKK-Verbotes gefordert wird, auch von Nichtkurden unterschrieben werden.

Marseille : Nachdem gestern viele Kurdinnen und Kurden sich selbst angezeigt haben, haben sie sich heute an dem Informationsstand getroffen. Der Informationsstand wird schon seit dem 6. Juli jeden Freitag durchgeführt. Bei diesem Stand geht es darum, die Unterstützung der französischen Bevölkerung und anderen Nationen zu erhalten. Während dieser Aktivität führen Hunderte von Kurdinnen und Kurden Sitzdemonstrationen durch. Kulturbeiträge sind ebenfalls zu sehen.

Stammheim und Heilbronn : Insgesamt 31 kurdische Gefangene in Stammheim und Heilbronn haben sich ebenfalls im Rahmen der Identitätskampagne angezeigt. In Stammheim haben 17, in Heilbronn insgesamt 14 Gefangene sich an der Kampagne beteiligt. In einem Brief der Gefangenen heißt es: "Völker gibt es mit ihrer Identität! Unsere Identität ist unsere Würde! Unsere politische Wahl ist die PKK und der Vorsitzende Abdullah Öcalan!".

15. 07. 2001
Schweiz : In den Städten Basel, Freiburg, Lausanne werden Informations- und Unterschriftenstände organisiert. Das Interesse von der Bevölkerung ist gross und viele unterstützen die Forderung der Kurden mit ihrer Unterschrift. In Freiburg haben viele Jazz-Musiker, die an dem Internationalen Jazzfestival teilgenommen haben, bei dem Stand die Formulare mit der Forderung nach Anerkennung der politischen und nationalen Identität des kurdischen Volkes sowie die Aufhebung des PKK-Verbotes unterzeichnet.

Strassburg : In Strassburg ist eine Diskussionsveranstaltung zur Identitätskampagne durchgeführt worden. Zahlreiche Kurdinnen und Kurden nahmen teil.

16. 07. 2001
Düsseldorf : 1215 Selbstanzeigeformulare wurden dem Landesparlament übergeben. Vor dem Parlament führten 110 Kurden eine Sitzdemonstration durch, bevor die Unterschriften, die innerhalb einer Woche gesammelt worden waren, übergeben wurden. Jamal Karsli, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, der die Unterschriften entgegennahm, erklärte, dass die Selbstanzeigen bereits auf ihre Tagesordnung sind und die Diskussionen um eine Lösung noch anhalten. Wenn die Kampagne auf diesem Niveau fortgeführt wird, wird sie zum Erfolg führen, so Karsli.

Berlin : Der Oberstaatsanwaltschaft wurden in Berlin 467 Selbstanzeigeformulare übergeben. Vor dem Gericht in der Turmstrasse versammelten sich annähernd 100 Kurdinnen und Kurden mit Plakaten in den Händen auf denen ihre Forderung nach Anerkennung ihrer Identität und die Aufhebung des PKK-Verbotes erhoben wird.

Saarbrücken : Die Identitätskampagne in Saarbrücken begann mit einer Kundgebung von etwa 500 Kurden vor dem Landtag. Abgeordnete der SPD und FDP erklärten ihre Solidarität mit den Demonstranten. Eine fünfköpfige Delegation übergab die 1835 Selbstanzeigen den Vertretern des Landtages.

Bremen : Auch in Bremen wurden 3534 Anzeigen "Auch ich bin ein PKKler" um 15.00 Uhr dem Mitarbeiter des Justizsenats übergeben.

Bordeaux : 250 Kurdinnen und Kurden kamen auf dem Place Victor zusammen. Der Demonstrationsweg führte zum Gouverneurspalast. Dort wurden 250 Selbstanzeigen übergeben.

17. 07. 2001
Strassburg : 150 Kurden haben in Strassburg eine Kundgebung durchgeführt, und parallel dazu 926 Selbstanzeigeformulare einem Mitarbeiter des Gouverneurs übergeben. Die Delegation hat bei der Übergabe ihre Forderung nach Annerkennung der kurdischen nationalen und politischen Identität zur Sprache gebracht und die Forderung nach muttersprachlichem Unterricht unterstrichen.

Schweden : Im Rahmen der Kampagne der Konföderation kurdischer Vereine in Europa (KONKURD) unter dem Motto: "Weg mit den Verboten. Wir fordern unsere nationale und politische Identität" ist in Stockholm ein Informations- und Unterschriftenstand eröffnet worden. Der Stand wird bis zum 29. Juli Unterschriften für die Kampagne sammeln. Im weiteren werden die Kurden jeden Montag vor unterschiedlichen Regierungsinstitutionen Sitzdemonstrationen durchführen und ihre Forderungen zur Sprache bringen.

Schweiz : In Bern haben Kurden über 500 Kurden vor dem Schweizer Parlament eine Kundegebung durchgeführt und insgesamt 6910 Selbstanzeigen "Auch ich bin ein PKKler" mit einer Informationsmappe über die Entwicklungen in Kurdistan Parlamentsvertretern übergeben.

18. Juli 2001
Hannover : Im Rahmen der Identitätskampagne haben in Hannover weitere 1097 Menschen sich als PKKler bezeichnet. Die Unterschriften wurden von einer zweiköpfigen Delegation dem Vizeparlamentspräsidenten Rasche übergeben. Parallel dazu wurde auf dem Steintorplatz eine Kundgebung mit über 1000 Teilnehmern durchgeführt.

Frankreich : In der französischen Stadt Toulouse wurden insgesamt 342 Unterschriftsformulare übergeben. Von den 342 Unterschriften sind 142 Selbstanzeigen und 200 von Nichtkurden unterschriebene Formulare, in denen die neue Strategie unterstützt und die Aufhebung des PKK-Verbotes gefordert wird.

19. Juli 2001
Grossbritannien : Jeden Donnerstag finden in London Kundgebungen von Kurdinnen und Kurden sowie von Freunden des kurdischen Volkes statt, bei der parallel Selbstanzeigeformulare den politischen Verantwortlichen übergeben werden. Auch an diesem Donnerstag wurden 500 Selbstanzeigen übergeben. Die Delegation betonte in ihren Gesprächen mit politischen Vertretern, dass sie das vom Innenminister verhängte PKK-Verbot nicht akzeptieren werden und solange ihre Aktionen fortführen werden, bist diese Vorwürfe gegen die PKK offiziell zurückgenommen werden. Während bis zum heutigen Tag alleine in Großbritannien 4730 Selbstanzeigen "Auch ich bin ein PKKler" unterschrieben wurden, leiten Kurdinnen und Kurden parallel dazu Individualklagen gegen das Verbot ein. Erneut wurden am heutigen Tag 400 Individualklagen eingereicht.

München : 388 Selbstanzeigen wurden in München an die Abgeordnete Elizabeth Köhler übergeben.

Brüssel : KONKURD erklärte, sie hätte ihr Ziel von 100.000 Unterschriften erreicht und habe die Kampagne bis zum 31. August 2001 verlängert. An diesem Tag werden sowohl die Anwälte von Öcalan als auch die türkische Seite dem EGMR alle Unterlagen übergeben haben. Nachdem 100.000 Unterschriften schon jetzt erreicht seien, haben man sich ein neues Ziel von 200.000 Unterschriften gesetzt. Die Unterschriften sollen zum Schluss politischen Institutionen übergeben werden.