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IHD-BILANZEN
  
  
  
 
    IHD (Menschenrechtsverein) -Bericht März 1998 

    20 Menschen wurden durch "unbekannte Täter" ermordet 
    8 Menschen exekutiert bzw. im Polizeigewahrsam zu Tode gefoltert 
    42 Folterfälle wurden registriert 
    2 Kinder wurden gefoltert 
    2.388 Menschen wurden festgenommen 

    Istanbuler-IHD (Menschenrechtsverein) -Bericht  März 1998 

    6 Menschen wurden durch "unbekannte Täter" ermordet 
    2 Menschen wurden von der Polizei exekutiert 
    7 Folterfälle wurden registriert 
    2 Kinder wurden gefoltert 
    2.217 Erwachsene wurden festgenommen und davon 
    65 inhaftiert 
    64 Kinder wurden festgenommen 
     2 Gefangene sind infolge der Mißhandlungen und schlechten Haftbedingungen gestorben 

    1. Durch Angriffe "unbekannter Täter" wurden getötet: 
    Haci Yusuf Karaduman (44)                       11.04. - Agri 
    Cem Celik                                       12.04. - Izmir 
    Ramazan Catal (30)                              28.04. - Batman 
    Seyhmus Gür (35)                                28.04. - Diyarbakir 

    2. Bei Angriffen von Militärs, Polizei und Dorfschützern Getötete und Verletzte: 
    01. 04. Diyarbakir: Der 70-jährige M. Emin Öner, der zusammen mit weiteren 
    Bewohnern des Dorfes Tute (Yaprakli), Distrikt Lice, festgenommen wurde, wurde 
    zu Tode gefoltert, dies gaben die Mitgefangenen nach ihrer Freilassung an. 03. 
    04. Siirt: Im Dorf Girdara (Ormanardi), Distrikt Eruh, wurde ein 70-Jähriger, 
    Ahmet Ertas, am 23.3. von einem Militärpanzer, der mit erhöhter 
    Geschwindigkeit im Wohngebiet fuhr, angefahren und schwer verletzt. 05.04. 
    Diyarbakir: Der 60-jähriger Gefangene Ibrahim Kaya, der 1991 der Unterstützung 
    der PKK bezichtigt und schwer gefoltert wurde, ist 10 Tage nach seiner 
    Freilassung an den Folgen der Folter verstorben. Siirt: Isa Uysal, Musa Uysal, 
    Nusreddin Polat und Abdulaziz Polat wurde am 1. und 2. 4. in den Stadtteilen 
    Dumlupinar und Conkayir festgenommen und in der Gendarmeriestation schwer 
    gefoltert. 06.04. Diyarbakir: Emin Öner (70), der am 25.3. im Dorf Tute 
    (Yaprakli), Distrikt Lice, festgenommen wurde, wurde in der Gendarmeriestation 
    in Lice zu Tode gefoltert. Mardin: Ramazan Ulag (12) und Veysel Ulag (13), die 
    den Spruch "Wie glücklich, wer sagen kann: Ich bin Türke" auf einem Hügel in 
    der Kreisstadt Kiziltepe gelöscht haben, wurden, festgenommen und schwer 
    gefoltert. 08.04. Eskisehir: Ali Ucar (47) wurde bei einem Picknick in 
    Sakaryabasi, Distrikt Cifteler, durch die Gendarmerie erschossen. 09.04. 
    Adana: Nurettin Kalkan (18), Gymnasiast, wurde durch die Polizei zu einer 
    Baustelle geschleppt und mit gebundenen Augen brutal gefoltert. Er wurde 
    ausgezogen und sein Körper mit Brandmalen versehen. 11.04. Istanbul: Ibrahim 
    Coglatay (18), Murat Cihan (19) und R. F. (16), die die legal erscheinende 
    Tageszeitung "Ülkede Gündem" verteilten, wurden am 9.4. im Stadtteil Esenler 
    festgenommen im Polizeipräsidium schwer gefoltert. 13.04. Van: Faris Borozan, 
    Fedekar Yacan und Hüseyin Akdag (HADEP-Mitglieder), die festgenommen wurden, 
    weil sie am Tag des Opferfestes an hilfsbedürftige Flüchtlinge Fleisch 
    verteilt hatten, wurden im Polizeigewahrsam schwer gefoltert. 15.04. Dersim: 
    Eine alte Frau, Emine Kayaalp, wurde am 12.4. zu Hause im Stadtzentrum durch 
    die Polizei schwer gefoltert. 17.04. Adana: Zwei Polizeibeamten, die Geld 
    erpressen wollten, haben zwei Personen niedergeschossen: Mehmet (31) und 
    Cengiz Karaman (29), die im Stadtteil Denizli ein Café betreiben, wurden am 
    15.4. um 01:05 von den Polizeibeamten Arif Savas und Ahmet Metin erpreßt. Als 
    die Brüder sich weigerten, zu zahlen, wurden sie niedergeschossen. Sie liegen 
    mit Kopfschüssen schwer verletzt im Krankenhaus. Diyarbakir: Der 70-jährige 
    Dorfbewohner, Mehmet Harman, der am 12.4. im Dorf Tile (Dernek) festgenommen 
    wurde, wurde durch Folter schwer verletzt, er schwebt im Krankenhaus in 
    Lebensgefahr. 18.04. Dersim: Die mysteriösen Tötungsfälle von Soldaten 
    kurdischer Herrkunft beim Militärdienst dauern an: Sahin Turan, aus Mus, wurde 
    am 28.3. bei einer Militäroperation im Gebiet Dersim getötet. Sein Major 
    teilte seiner Familie in einem Telefonat mit, daß er sich selbst umgebracht 
    habe. Als die Familie seine Leiche holte, wurde erklärt, daß er sich durch 
    einen Schuß in sein Bein selbst getötet habe. Seine Familie glaubt jedoch, daß 
    er von seinen Kameraden oder Offizieren getötet worden sei, da er 10 Tag zuvor 
    sich bei seiner Familie im Urlaub aufgehalten und sich sehr wohl gefühlt habe. 
    20.04. Diyarbakir: Ein nichtidentifizierter 20-25 jähriger Guerilla-Kämpfer, 
    der bei einem Gefecht am 17.4. in der Nähe des Dorfes Kücükmezra lebend 
    gefangengenommen wurde, wurde vor den Augen der Dorfbewohner exekutiert und 
    seine Leiche unkenntlich gemacht. 22.04. Mardin: Die Dorfschützer haben am 
    31.8.1997 das Dorf Hazaze, Distrikt Mazidag, überfallen und ein Mädchen, 
    namens Zeynep Asa, mitgenommen. Nach acht Monaten brachten die Dorfschützer 
    das Mädchen in das Dorf zurück und haben sie unter Zwang mit einem 
    Dorfschützer verheiratet. 23.04. Urfa: Ein Deserteur, namens Burhan Kaya (24), 
    wurde am 12.4. in der Kreisstadt Suruc festgenommen und durch Folter schwer 
    verletzt. 29.04. Hatay: Ein Kurde aus Diyarbkair, Murat Ekti (17), der am 
    20.4. in der Kreisstadt Kirikhan festgenommen wurde, wurde zu Tode gefoltert. 
    Seine Leiche wurde am 22.4. seiner Familie übergeben. Istanbul: Ein 2-jähriges 
    Kind, Azad Tokmak, das am 9.12.96 zusammen mit seiner Mutter festgenommen und 
    12 Tage im Istanbuler Polizeipräsidium festgehalten wurde, wurde schwer 
    gefoltert. Das geht aus einem medizinischen Attest hervor. Demnach wurden am 
    Körper von. A. Tokmak Zigaretten ausgedrückt. 30.04. Mardin: Mahmut Düzar 
    wurde am 26.4. zu Hause im Stadtteil Cumhuriyet, in der Kreisstadt Mazidag, 
    vor den Augen seiner Kinder schwer mißhandelt und festgenommen. 

    3. Verschwindenlassen von Menschen  nach ihrer Festnahme: 
    06.04. Diyarbakir: Sefer Okcu und Salih Basak festgenommen am 25.03. im Dorf 
    Tute (Yaprakli). 10.04. Istanbul: Fadime und Zuhal Göcebe, Banu und Aynur 
    Özdemir festgenommen am 7.4. zu Hause in dem Stadtteil Güzeltepe. 18.04. 
    Mardin: Abdullah Enük (50) festgenommen am 6.4. durch die Militärs auf dem Weg 
    zu seinem Feld in der Kreisstadt Nusaybin. Istanbul: Mehmet Huley Bat, ein 
    kurdischer Asylbewerber, der am 26.3. in die Türkei abgeschoben wurde, wurde 
    am Ausgang des Flughafens von Zivilpolizisten festgenommen und wird seither 
    vermißt. 19.04. Sirnak: Ibrahim (65) und Mahmut Isik (30), Hamit Yildiz (37) 
    und Ömer Ekinci (37), verschleppt vor einer Woche durch das Militär in der 
    Gemeinde Dergul (Kumcati) als Wegweiser zu einer Militäroperation im Gebiet 
    Besta. 20.04. Izmir: Neslihan Uslu, Hasan Aydogan, Metin Andac und M. Ali 
    Mandal festgenommen am 31.3. im Stadtzentrum. 27.04. Izmir: Veli Dogan, Senem 
    Sarisaltuk, und Evrim ? festgenommen, als sie im Stadtteil Kadifekale 
    oppositionelle Zeitungen verkauften. 29.04. Adana: Mehmet Murat Altintas und 
    Özgür Kilic festgenommen, beim Verteilen von Flugblättern zum 1. Mai im 
    Stadtteil Sakirpasa. 30.04. Diyarbakir: Zeki Zafer festgenommen am 22.4. im 
    Stadtteil Seyrantepe, als er sein Haus verließ. 

    4. Verschleppt und getötet: 
    11.04. Mersin: Isman Caymak, Kurde aus Hizan/Bitlis, der am 5.4. verschleppt 
    wurde, als er sein Haus verließ, wurde am 8.4. in der Orangenplantage in der 
    Nähe des Dorfes Üseli erschlagen aufgefunden. 

    5. Tote und Verletzte durch Minen- und Bombenexplosionen: 
    04.04. Dersim: Der Schäfer Eyyüp Erdogan wurde durch die Explosion einer 
    Handgranate schwer verletzt, die er am 2.4. im Militärgebiet, in der Nähe des 
    Dorfes Kurcik (Doganli), Distrikt Mazgirt, fand. 13.04. Van: Im Stadtteil 
    Esendere, Gemeinde Bostanici, wurden Hamdi Icnaz (35) und Muzaffer Icnaz (15) 
    am 10.4. durch die Explosion einer Handgranate, die sie im Freien gefunden 
    haben, schwer verletzt. Vor einer Woche wurden auf dem Müllplatz des Militärs 
    im Stadtteil Mithatbey bei der Explosion einer Handgranate Mugdat Usman (13) 
    Adnan Usman (14) getötet und Ali Aktas (12) schwer verletzt. 22.04. Van: Eine 
    Gruppe von Kindern haben im Gebiet Kocka Mira, Distrikt Baskale, eine Bombe 
    gefunden und damit gespielt. Dabei kam zu einer Explosion, wodurch Mehti 
    Solmaz (15) getötet und Erdal Solmaz (10) sowie Yaver Aytekin (12) wurden 
    schwer verletzt. 30.04. Bingöl: Abdulkerim Uyar (16), der beim Spielen in der 
    Kreisstadt Solhan eine Handgranate gefunden und damit gespielt hat, wurde 
    durch deren Explosion schwer verletzt. 

    6. Völlig oder z.T. zerstörte bzw. entvölkerte Dörfer: 
    Diyarbakir: Tute (Yaprakli) 
    Mardin: Herapresik (Karacaköy), Talate (Doganli), Zivinge (Eski Magara), 
    Dercem (Heybeli)