Rojava: Amnesty International verdreht die Wahrheit

Der Rat der arabischen Stämme Ruspîs des Kantons Cizîrê verurteilt den Amnesty International Bericht über angebliche Kriegsverbrechen die an Bürger_innen durch YPG und YPJ Kräfte begangen worden seien. Der Rat erklärt, dass der Bericht teilweise auf Lügen beruht, die die Wahrheit verdrehen.

QAMISHLO – Der Rat der arabischen Stämme des Kantons Cizîr Ruspîs verurteilt den Amnesty International Bericht über die angeblich „erzwungene Vertreibung und Zerstörung von Häusern“, die von den Bürger_innen unter der de facto Kontrolle der autonomen Verwaltung ertragen werden müssen.

Der Rat erklärte, dass der Bericht von Amnesty International teilweise auf Lügen beruht, die die Wahrheit verdrehen.

Der Rat der arabischen Stämme Ruspîs – der sich aus El-Cihêş, El-Begara, El-Niêm, El-Şerabî ve El-Şemer zusammensetzt sowie die Vertretung des assyrischen Volkes Îshaq Ezîz und Tony Kîso, haben im Auftrag der syrischen Bevölkerung eine gemeinsame Pressekonferenz im Dorf Himo bei Qamishlo abgehalten und darin den Bericht, der schwere Vorwürfe gegen die YPG aufwirft, stark verurteilt.

Die Presseerklärung wurde durch den offiziellen Sprecher der Versammlung Eyad Mihemed El-Dexîl verlesen, er betonte: „Amnesty International hat seinen Bericht mit Quellen belegt, die die Liebe und Koexistenz unter allen sozialen Kreisen der Region untergraben und durch Feindseligkeiten ersetzen wollen.“

Die gemeinsame Erklärung Widerrief den Bericht von Amnesty International vom 12. Oktober 2015, die eine Reihe von angeblichen Missbräuchen und Kriegsverbrechen, wie „gewaltsame Vertreibung, sowie Zerstörung und Enteignung privaten Eigentums“ hervorgehoben hat.

Nachdem die benannten Vorwürfe der gewaltsamen Vertreibung arabischer Menschen durch YPG- und YPJ-Kräfte zu Lügen fern jedweder Realität erklärt wurden, hat Ruspîs den Bericht aufs schärfste verurteilt und betont: „Die Völker der Araber_innen, Kurd_innen, Christ_innen und der Êzid_innen in unserer Region leben seit Jahrtausenden in Frieden und gegenseitigem Vertrauen zusammen. Sie teilen das jeweilige Leid und die Freude der Anderen und alle haben ihre Rechte.“

Die Stellungnahme betont, dass Amnesty International, wenn sie das Ziel hatten über die Realität vor Ort zu berichten, selber mit den Menschen aus der Region hätten sprechen sollen. Sie bemerkt weiter, dass die Versammlung der arabischen Stämme mit den Menschen in den angeblich betroffenen Gebieten über die Vorwürfe gesprochen hat, auch diese widerlegen die im Bericht erwähnten Vorwürfe.

Auch zu vorherigen Berichten von einigen Medienorganisationen mit ähnliche Anschuldigungen gegen die YPG und YPJ weist die Versammlung zurück und äußert, dass die Einheimischen jedwede Vorwürfe zurückweise, sie sie als Lügen betiteln, wenn behauptet wird, sie wären nach der Wahrheit befragt worden.

„Zum Beispiel haben wir vorher Berichte erhalten, dass die YPG und YPJ, sowie die Asayiş-Kräfte (öffentlichen Sicherheitskräfte) unsere arabischen Geschwister vom Berg Kizwan vertrieben hätten. Als Stamm der Begara und Ruspîs haben wir eine Delegation gebildet und die YPG und YPJ besucht. Während eines Treffens, das vier Stunden dauerte, haben wir über die Vorwürfe gesprochen. Später sprachen wir auch mit den betroffenen Personen. Nach unseren Gesprächen entschieden wir uns für die Evakuierung der Menschen vom Berg Kizwan, weil wir schwere Zusammenstöße mit den Banden des IS bezeugen konnten und das Leben der Menschen vor Ort nicht sicher war. Die unterscheiden während ihrer Offensive nicht zwischen Zivilist_innen und Kämpfer_innen. Das ist die Wahrheit. Amnesty International sollte die Informationen durch Quellen selber erheben und kontrollieren. Die YPG und YPJ haben ähnlichen Vorwürfen auch gegenübergestanden, als unsere assyrischen Geschwister aus Dörfern in der Region Xabur geflohen sind. Jedoch hat sich auch dort die Wahrheit offenbart, nachdem wir mit den Einheimischen gesprochen haben, die uns sagten, dass die Banden des IS ihre Häuser zerstörten und sie zur Flucht zwangen.“

Im Eingestehen, dass die Zerstörung durch die Konflikte und den Krieg in der Region anhalten, erklärte die Versammlung, dass dies jedoch nicht durch YPG und YPJ verursacht wurde, wie von Amnesty International behauptet, sonder von den Banden des IS. "Es ist jedem bekannt, dass die Banden des IS Häuser und Länder zerstören und Minen legen, wenn sie sich aus einem Gebiet zurückziehen. Das ist eine Realität, die in vielen syrischen und irakischen Gebieten bezeugt wurde. Amnesty International hat seinen Bericht auf Quellen aufgebaut, die die Liebe und Koexistenz zwischen allen sozialen Kreisen beseitigen und durch Feindseligkeiten ersetzen wollen.“

Die genannten Quellen, die von Amnesty International erwähnt werden, sind „fiktive Charakteren“, erklärte die Versammlung und betonte weiter, dass sich Araber_innen, Kurd_innen, Christ_innen und Êzid_innen in der Region sich seit Anfang an auf Einheit und Verbindung geeinigt haben.

ANF, 16.10.2015, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan