Acht ZivilistInnen in Cizre getötet

In der Nacht zum 10. September wurden in Cizîr (Cizre) wieder 8 ZivilistInnen von türkischen Sicherheitskräften getötet, nachdem diese die Stadtteile Nur, Cudi und Yafes mit schweren Waffen und Panzern angegriffen haben.

Mehmet Ali Aslan, Vertreter der HDP (Partei der Demokratischen Völker) aus Mêrdîn (Mardin), ist derzeit in Cizîr und konnte bestätigen, dass die 8 getöteten Menschen ZivilistInnen waren und durch Kräfte der türkischen Sicherheitsbehörden ihr Leben verloren haben und viele andere Menschen verletzt wurden.
Zu den Geschehnissen sagte Aslan folgendes: „Der Beschuss durch Artellerie und Panzer dauerte die ganze Nacht über an. Die Sicherheitskräfte sprengten alle Energietransformatoren, weshalb es im ganzen Bezirk keinen Strom mehr gibt. Krankheiten beginnen sich auszubreiten da der Müll sich seit Tagen auf den Straßen sammelt. Scharfschützen haben sich auf den Minaretten der Moschee positioniert.“
Die Warnung aussprechend, dass ähnliche Massaker in ganz Kurdistan entstehen könnten, wenn in Cizîr nicht interveniert wird, drängt der HDP Stellvertreter Menschenrechtsorganisationen und die UN (Vereinte Nationen), sofort in Aktion zu treten um das Ganze zu stoppen.

Alle Massaker im Bezirk richten sich gegen ZivilistInnen, weshalb Aslan diese Angriffe auch als Vernichtungspolitik bezeichnet. Alle Teile der Stadt wurden zum Ziel von Artilleriebeschuss durch die Sicherheitskräfte des türkischen Staates, die auch das Reparieren der Wasserleitungen unterbinden. Deshalb besteht die Gefahr, dass die Menschen durch Verhungern und Verdursten sterben, falls die Situation so bleibt.

ANF, 10.09.2015, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan