KCK: Der Mörder der Jugendlichen ist die AKP

Der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) macht in einer schriftlichen Erklärung die türkische AKP-Regierung für den Selbstmordanschlag in Pirsûs (Suruç), bei dem es nach aktuellen Angaben zu 30 Toten gekommen ist, verantwortlich. "Dieser Anschlag ist ein Ergebnis der Beziehungen und des Bündnisses zwischen der AKP-Regierung und dem IS, die auf der gemeinsamen anti-kurdischen Haltung beruhen", so die KCK. In der Erklärung heißt es weiter, dass die türkische Regierung den IS bereits in der Vergangenheit unterstützt und so insbesondere in Syrien groß gemacht habe. Ziel dieser Politik der AKP sei gewesen, den IS für die eigenen Interessen in Syrien zu instrumentalisieren und die Rojava-Revolution zu vernichten.

Die KCK macht in ihrer Erklärung darauf aufmerksam, dass die türkisch-syrische Grenze zu einem freien Aktionsfeld für den IS geworden sei und fährt wie folgt fort: "Nicht nur, dass IS-Terroristen, die von überall aus der Welt kommen, über diese Grenze frei nach Syrien einreisen können, zugleich ist die gesamte Grenzregion auch für logistische Zentren und Ausbildungscamps des IS eröffnet worden. Es steht außer Frage, dass die AKP-Regierung zum größten Unterstützer des IS-Faschismus im Mittleren Osten geworden ist. Dieser Anschlag ist eindeutig ein Anschlag der AKP. Er wurde unter dem Mitwissen des türkischen Geheimdienstes gegen die Rojava-Revolution und die internationale Solidarität mit der Revolution durchgeführt.“

Demirtaş: Herrschaften in Ankara sind mitverantwortlich für diese Barbarei
Auch der Co-Vorsitzende der Demokratischen Partei der Völker (HDP) Selahattin Demirtaş meldete sich mit einer Erklärung zum Mordanschlag in Pirsûs zu Wort und machte ebenfalls die türkische Regierung mitverantwortlich. "Niemand soll sich was vormachen. Die Sicherheitskräfte wissen von jeder einzelnen Person, die an diesem Tag nach Pirsûs gereist ist", so Demirtaş. Der HDP Co-Vorsitzende erklärte, dass die Herrschaften in Ankara mitverantwortlich für diesen Mordanschlag sind und fuhr wie folgt fort: "Die Übergangsregierung ist dafür verantwortlich, an solchen Tagen die Vorkehrungen für den Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen. Doch während die Regierung gegen die angebliche Gefahr durch die PYD zehntausende Soldaten an der Grenze zusammenzieht, können andere problemlos in Pirsûs hineinspazieren und solch einen Bombenanschlag verüben."

NAV-DEM: Schweigt nicht zum Massaker in Pirsûs
Das Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAV-DEM) ruft alle demokratisch gesinnten Menschen in Deutschland dazu auf, gegen dieses Massaker in Pirsûs nicht zu schweigen und auf die Straßen zu gehen. Ab 17 Uhr kommt es heute in diesem Rahmen in dutzenden deutschen Städten zu spontan organisierten Demonstrationen.

ANF, 20.07.2015, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan