Roboskî: Proteste gegen das Militär

Nach den Ereignissen vom 29. und 30.Juni, als nach Protesten gegen das türkische Militär 5 Maultiere erschossen, 6 BewohnerInnen verletzt und 4 Kinder in Gewahrsam genommen wurden, demonstrierten die AnwohnerInnen von Roboskî am 6. Juli wieder gegen die Angriffe und das Verbot, die nahegelegene Hochebene Şerit zu betreten. Doch türkische Soldaten verwehrten den Protestierenden den Weg, wobei sie auch Tränengas und Warnschüsse einsetzten und eine Person dabei verletzten.

Aufgrund von Untersuchungen war auch Ferhat Encü, HDP-Parlamentsmitglied von Şirnex (Şırnak), sowie mehrere JournalistInnen anwesend. Als sie den Ort wieder verlassen wollten, schossen Soldaten Tränengas in sein Auto und bedrohten ihn mit vorgehaltener Waffe, als er in Dialog mit ihnen treten wollte und sich als Parlamentsmitglied zu erkennen gab.

Am 28. Dezember 2011 bombadierten türkische Flugzeuge eine Gruppe DorfbewohnerInnen aus Roboskî und töteten dabei 34 von ihnen. Wegen fehlender Untersuchungen und der Armeepräsents kommt es seit dem immer wieder zu Protesten. Seit zwei Monaten steht das Dorf quasi wieder unter militärischer Belagerung, was die BewohnerInnen daran hindert, ihren grenzüberschreitenden Handel aufzunehmen, um so ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Faysal Sarıyıldız, Parlamentarier der HDP (Demokratische Partei der Völker), bezeichnet das Massaker von Roboskî als tiefste Wunde Kurdistans und die staatliche Entscheidung, das Massaker nicht aufzuklären, ist ein Beispiel für Unterdrückung und Faschismus. Er sagt, dass die Regierung Angst bekommt aufgrund der Erfolge der kurdischen Freiheitsbewegung als Repräsentantin der Hoffnung und des Willens der Menschen. Den Schmerz der Menschen von Roboskî würde von als Spielball benutzt werden. Faysal erinnerte auch daran, dass die Regierung Erdoğan wütend auf die Menschen dort ist, weil die Familien der Opfer mehrere tausend Lira als Entschädigung ablehnten und stattdessen kämpfen wollen, bis die Schuldigen zur Rechenschafft gezogen wurden.

ANF, 07.07.2015, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan