Proteste in Pîran: Türkisches Militär erschießt Demonstranten

Nachdem das türkische Militär auf Anordnung eines Gerichts den Abriss einer Statue von Mahsum Korkmaz in Pîran (Lice) durchgeführt hat, kam es in dem Ort zu Protesten und schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und den türkischen Sicherheitskräften. Das türkische Militär schoss scharf auf die Menschenmenge und tötete den 24-jährigen Mehdin Taşkın. Die Auseinandersetzungen zwischen den Menschen aus Pîran und dem Militär halten unterdessen weiter an.
Laut Autopsiebericht starb er an den Folgen eines Schusses in seinen Kopf. Nach der Bekanntgabe des Todes von Taşkın hat das Militär die Straßen nach Pîran gesperrt. Selbst Journalisten können nicht mehr in das Gebiet fahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Am 15. August 2014, dem 30. Jahrestag der Aufnahme des bewaffneten Kampfes der PKK, hatten die Bewohner von Pîran vor einem Friedhof von gefallen PKK-KämpferInnen die Statue von Mahsum Korkmaz errichten lassen. Korkmaz leitete am 15. August 1984 die erste bewaffnete Aktion der PKK.
In einer schriftlichen Stellungnahme verurteilte der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistan KCK mit scharfen Worten den Abriss der Statue von Mahsum Korkmaz und den Angriff des türkischen Militärs auf die Menschen von Pîran. „Die AKP spielt mit dem Feuer. Sie muss von diesem gefährlichen Spiel sofort ablassen und ihre Angriffe beenden", heißt es unter anderem in der Erklärung. Auch die Partei der Demokratischen Regionen (DBP) verurteilte in einer ersten Stellungnahme die Ereignisse in Pîran und erklärte die AKP für den Tod von Taşkın für verantwortlich.

ANF, 19.08.2014, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan