Hauptquartier
al-Qaida-naher Gruppen in Ceylanpinar
TİGEM, die Generaldirektion für Landwirtschaftsunternehmen in der Türkei,
wird von al-Qaida-nahen Gruppierungen, die die Bevölkerung in Rojava/Westkurdistan
angreifen, genutzt. Das für Zivilisten gesperrte Gebäude wird als Hauptquartier
und Lager für Waffen, Munition und Lebensmittel genutzt. Auch verwundete
Kämpfer werden hier untergebracht.
Die AKP-Regierung unterstützt die al-Qaida-nahen Gruppen ISIS (Islamischer
Staat Irak und ash-Sham) sowie Jabhat al-Nusra Front. Diese Gruppen erhalten
neben der Grundversorgung, militärische, finanzielle und diplomatische
Unterstützung. Im Gegenzug attackieren sie seit Mitte Juli die Regionen
Serêkaniyê, Til Abyat, Afrin, Kobani, Çil Axa, Girkê Legê, Til Koçer und
Til Xelef in Westkurdistan.
Neben militärischer und finanzieller Hilfe erhalten diese Gruppierungen
Unterstützung, indem ihnen der Zugang nach Westkurdistan über die Grenzübergänge
in Hatay , Kilis und Akçakale gewährt wird. Die Hauptunterstützung der
türkischen Regierung ist das Bereitstellen des TİGEM-Gebäudes in Ceylanpinar.
Die Grenze zwischen Rojava und der Türkei ist zwischen Ceylanpinar und
Akcakale 110 Kilometer lang.
Das Gebiet um das TIGEM-Gebäude in Ceylanpinar ist für Zivilisten weiträumig
gesperrt und wird von 142 Kameras streng überwacht. Örtlichen Quellen
zufolge zeichnen die Kameras seit Ende Juli die militärische und logistische
Unterstützung der Türkei für die Banden auf.
Bis Mitte Juli unterstützte die Türkei die dschihadistischen Gruppen mit
allen Arten von Versorgungsmitteln und nutzte dafür den Grenzübergang
Ceylanpinar. Nachdem die YPG die Kontrolle über die Grenze am 16. Juli
übernommen hat, musste die AKP-Regierung diesen Übergang schließen. Daraufhin
öffnete die türkische Regierung zwei neue Übergänge von Ceylanpinar nach
Rojava. Die Übernahme von Til Xelef durch die YPG sollte verhindert werden.
Ein Übergang wurde auf einer Brücke über den Fluss Habur eröffnet, drei
Kilometer vor dem Grenzübergang nach Til Xelef. Der andere Kreuzungspunkt
führt durch einen Brutbetrieb zwischen Ceylanpinar und Akcakale.
Die Stadt Til Xelef ist zentraler Sitz für die Bandenmitglieder aus Afghanistan,
Tschetschenien, Türkei, Katar und Ägypten.
Seit Juli hat die Regierung die Gruppen mit Munition und Verpflegung unterstützt,
um eine Übernahme der Stadt Til Xelef zu verhindern. Die Übernahme würde
bedeuten, dass den KurdInnen der Weg nach Tal Abyad und Kobani freistehen
würde.
Lokale Quellen, so ANF, teilen mit, dass die Banden in Til Xelef durch
zwei mobile Tore des TİGEM-Gebäudes Hilfsmittel erhalten. Illegale Grenzübertritte
von bewaffneten Bandenmitgliedern werden in den Dörfern Zenginova, Akcaköy
und Kepezli zwischen Ceylanpinar und Akcakale sowie in den überwiegend
arabischen Dörfern Maden und Asagioduruklu zwischen Serêkaniyê und Dirbêsiyê
erlaubt.
Die Übertragung der Hilfsmittel und die Grenzübertritte verwundeter Bandenmitglieder
werden durch die beiden Tore und über die genannten arabischen Dörfer
in Missachtung des nationalen und internationalen Rechtes durchgeführt.
Die Bandenmitglieder, die bei den Gefechten mit der YPG verwundet wurden,
wurden in das TİGEM-Gebäude gebracht und von da aus in das Staatskrankenhaus
in Akcakale verlegt. Mindestens 14 Dschihadisten wurden während einer
Operation der YPG am 2. und 3. September in Til Xelef verletzt. Die Verletzten
wurden in das Balıklıgöl-Hospital und das Mehmet-Akif-Inan-Krankenhaus
in Riha (türk. Urfa) gebracht.
Rund 40 Bandenmitglieder wurden Berichten zufolge in den beiden Krankenhäusern
seit der „Revolutionären Şehid Çekjin Efrîn-Operation“ der YPG behandelt.
Die Operation startete vor einer Woche.
Quelle: ANF, 09.09.2013, Dengê Ciwan
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