Bewaffnete Islamisten ziehen sich aus Serêkaniyê (Ras al-Ain) zurück

Nachdem die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) den Waffenstillstand mit den islamistischen Gruppierungen akzeptiert hatten, gaben diese in einer Stellungnahme bekannt, dass sie den Landkreis Serêkaniye verlassen hätten. Trotz des Waffenstillstandes war in Nisêbîn (türk. Nusaybin/ an der syrischen Grenze liegend) eine Zunahme von militärischen Handlungen zu beobachten.
Die Frist der Waffenstillstandes zwischen der YPG und den islamistischen Gruppierungen endete am 25.November um 16 Uhr. Die YPG hatte dem Waffenstillstand am 23.November unter der Bedingung zugestimmt, dass die islamistischen Gruppierungen den Landkreis Serêkaniyê (arab. Ras al-Ain) binnen 2 Tagen verlassen werden und ein aus KurdInnen, AraberInnen, AramäerInnen und ArmenierInnen bestehender Volksrat gebildet wird.

Stellungnahme der islamistischen Gruppierung
Wenige Stunde vor Ende der gesetzten Frist versammelten sich etwa 100 Personen der salafistischen Gruppierungen, die sowohl von der Al-Kaida als auch von der Guraba al-Sham Unterstützung erhalten, vor dem Hauptquartier der Freien Syrischen Armee. Der Sprecher der Gruppe verkündete, dass es zu einer Übereinkunft mit den KurdInnen gekommen sei, und dass bereits am Vortag eine Gruppe den Landkreis verlassen hätte. Die restlichen Mitglieder der Organisation würden innerhalb eines Tages aus dem Landkreis abziehen. Zudem wurden die über die türkische Grenze nach Ceylanpinar (Distrikt von Riha/Urfa) geflohenen Mitglieder zur Rückkehr aufgerufen.

AKP Abgeordneter versorgt die Islamisten mit Wasser
Neben der Unterstützung der Türkei, leistete ebenfalls Mehmet Akyürek, Abgeordneter der Regierungspartei AKP den bewaffneten Salafisten Unterstützung. Lieferwagen der zu ihm gehörenden Supermarktkette ISMAR belieferten die islamistische Gruppierung mit Wasser.

Militärische Ausbildung von der türkischen Armee
Nach den Gefechten in Serêkaniyê nehmen die militärischen Handlungsaktivitäten in Nisêbîn (Landkreis von Mêrdîn/Mardin) mit jedem Tag zu.
Zahlreiche Panzer, deren Zielrohre in Richtung Westkurdistan positioniert sind, sind entlang dem Grenzstreifen zwischen Nisêbîn und Cîzîr stationiert. Laut örtlichen Berichten soll die türkische Grenzarmee etwa 300 Mitglieder der FSA militärisch ausbilden. Ebenso sollen im Landkreis Qoser (Kiziltepe), welcher ebenfalls an Nordsyrien angrenzt, über 50 FSA-Mitglieder eine militärische Ausbildung genießen.
Nachdem dem Antrag der Türkei an die NATO zu Errichtung eines Patriot-Raketenabwehrsystems ist in Nisêbîn eine starke Zunahme militärischer Präsenz zu verzeichnen. Auffallend ist, dass, neben der Erweiterung der Ein- und Ausfahrtskontrollpunkte, es den JournalistInnen untersagt ist, in diesem Gebiet Foto- oder Videoaufnahmen zu tätigen.

Quelle: YÖP, 26.11.2012, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan