Westkurdistan: Abkommen zwischen kurdischen VertreterInnen und FSA

Nach dem gestern der Zentralrat der FSA (Freie Syrische Armee) erklärte, dass Nujin Derik, Kommandantin der YPG (Volksverteidigungseinheiten) noch am Leben sei, kam es heute zu einem Treffen zwischen Vertretern der FSA und kurdischen VertreterInnen. Bei dem Gespräch konnten einige Entscheidungen getroffen werden, u. a. sollen alle Gefangenen freigelassen werden.
Am gestrigen Tag hat der Zentralrat der FSA erklärt, dass die YPG-Kommandantin Nujin Derik (Şaha Eli Evdo) noch am Leben sei. Daraufhin trafen sich VertreterInnen der PYD (Partei der Demokratischen Einheit) und der YPG nahestehende Personen mit der FSA.

Bei dem Treffen wurden folgende Vereinbarungen getroffen:
- Beide Seiten werden sich vom Dorf Qestel Cendo (ein in Efrin liegendes yesidisches Dorf) fernhalten. In dieses Gebiet werden einige Gruppen, die zu den Brigaden der FSA gehören und in die Gefechte nicht involviert waren, als Beobachter gesandt.
- Alle Gefangenen Personen werden unverzüglich freigelassen, einschließlich Nujin Derik. In diesem Rahmen werden heute alle gefangengenommen Personen und beschlagnahmte Ausrüstung zurückgegeben.
- Die Flaggen der beiden Gruppen und die Unabhängigkeitsflagge, werden an die Grenzpunkte zwischen den beiden Gruppen gehisst.
- Falls die beiden Gruppe diese Übereinkunft verletzen sollten, wird von dritter Seite eine Untersuchung eröffnen und Rechenschaft fordern.

Was war passiert?
Am 25. Oktober wollte eine Gruppe von bewaffneten Islamisten, die zur Selahaddin-Eyyubi-Brigade gehören in ein kurdisches Viertel in Aleppo, dringen. Dies wurde von den Einheiten der YPG verhindert. Am Tag darauf drangen diese Mal 200 Mitglieder dieser bewaffneten Gruppierung in das Viertel. Daraufhin kam es zum Protest von tausenden BewohnerInnen des Viertels. Die islamistische Gruppierung schoss auf die protestierende Menschenmenge, 13 Menschen verloren dabei ihr Leben, zahlreiche Menschen verletzt wurden. Die YPG setzte zum Vergeltungsschlag ein, bei dem 19 Islamisten getötet wurde. Nach dem Gefecht kam es zur Gefangenenübergabe, bei der die YPG-Kommandantin Nujin Derik entführt wurde.
Am 01. November kam die Meldung, dass Nujin Derik ermordet worden sei. Die YPG verurteilte auf schärfste die Ermordung und versprach Rechenschaft gegen die Selahaddin-Eyyubi-Brigade zu fordern.
Bei einer Straßensperre der islamistischen Gruppierung wurden auf der Hauptstraße zwischen Aleppo und Afrin etwa 300 KurdInnen gefangengenommen. In Folge von schweren Folterungen verlor dabei eine Person ihr Leben.

Quelle: ANF, 04.11.2012, Übersetzungskollektiv

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