Deniz Kaya: Kommt es zu einer gewaltsamen Intervention, werden 10 000 Menschen in den Hungerstreik treten
In einer schriftlichen Erklärung erklärte Deniz Kaya im Namen der hungersteikenden Gefangenen der PKK und PAJK, dass im Falle der kleinsten gewaltsamen Intervention seitens der türkischen Sicherheitskräfte der Hungerstreik binnen kürzester Zeit auf über 10 000 Menschen ausgeweitete wird. „Unsere Forderungen sind unmissverständlich und klar. Wir fordern, dass die Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen unseres Vorsitzenden gewährleistet werden und er sich frei bewegen kann. Zudem fordern wir, dass die rassistische und verleugnerische Haltung gegenüber unserer Muttersprache aufgehoben wird, sodass gegenüber der juristischen Selbstverteidigung in kurdischer Sprache und dem muttersprachlichen Unterricht auf Kurdisch keine Hindernisse mehr bestehen. Der Adressat dieser Forderungen ist die AKP-Regierung und der türkische Ministerpräsident. Und solange diese unsere Forderungen nicht erfüllen, sind öffentliche Appelle an uns, unsere Aktion zu beenden, sinnlos”, so Kaya
Bezugnehmend auf die Fehlinformationen zum Hungerstreik, die durch den türkischen Ministerpräsidenten und weiteren Regierungsmitgliedern in die Öffentlichkeit gestreut werden, erklärt er: „Statt unsere Forderungen zu erfüllen, reden sie ausschließlich hin und her, verbreiten falsche Meldungen über den Hungerstreik und versuchen die Öffentlichkeit zu täuschen. Angefangen beim türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan bis hin zu den bezahlten Narren der AKP schmeißen alle Regierungsmitglieder mit Lügen und Beleidigungen über unsere Freundinnen und Freunde, die sich im Hungerstreik befinden, um sich. Aber sie wissen, dass keine Manipulation, Lüge und Betrug die Realität des Widerstands verändern kann. Unsere Freunde halten mittlerweile seit über 50 Tagen mit völliger Entschlossenheit an ihrer Aktion fest. Das sollten diese Kreise begreifen und dementsprechend sprechen und handeln.”
Abschließend warnte Kaya Regierung und Staat, da zu vermuten ist, dass es zu jeder Zeit zu einem gewaltsamen Angriff auf die Hungerstreikenden kommen kann: „Der AKP-Staat hat den Beschluss gefasst, unsere Freundinnen und Freunde anzugreifen und dadurch in den Hungerstreik einzugreifen. Deswegen rufen wir unser Volk, alle unsere FreundInnen, alle MenschenrechtsverteidigerInnen und die Presse dazu auf, auf unsere FreundInnen, die sich an der Grenze zum Tod befinden, achtzugeben und sie zu schützen. Wir warnen Erdoğan und die AKP-Regierung. Unsere Forderungen müssen erfüllt werden. Die Isolation unseres Vorsitzenden [Abdullah Öcalan] muss ein Ende finden. Die Hindernisse gegen unsere Muttersprache müssen aufgehoben werden. Wir unterstreichen es noch einmal. Der Hungerstreik hat den 50. Tag hinter sich gelassen. Unsere FreundInnen befinden sich an der Schwelle zum Tod. Für jede möglicherweise eintretende negative Situation werden allein Erdoğan, die AKP und ihre Minister verantwortlich sein. Bei der kleinsten gewaltsamen Intervention gegenüber unseren FreundInnen werden wir der Regierung die Hölle heiß machen. Zurzeit befinden sich mehr als 700 Menschen im Hungerstreik. Bei einem Angriff werden über 10 000 in den Hungerstreik treten.“

Quelle: ANF, 31.10.2012, Übersetzungskollektiv

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