Polizeigewalt in Istanbul: BDP-Verantwortlicher getötet

Bei den Zusammenstößen in Istanbul wurde der BDP-Vorsitzende des Istanbuler Bezirks Arnavutköy, Hacı Zengin, durch die Angriffe der Polizei getötet. Eine Gasbombe der Polizei hatte Zengin am Kopf getroffen, wonach er in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Allerdings kam kurze Zeit nach der Einlieferung seine Todesnachricht an die Öffentlichkeit. Einige BDP-Parlamentarier, die ebenfalls an den Newrozfeierlichkeiten in Istanbul teilnehmen wollten berichten, dass in den umliegenden Krankenhäusern sich Dutzende Verletzte befinden.
Zudem hat die Polizei Dutzende Menschen festgenommen, die an den Newrozfeierlichkeiten in Istanbul teilnehmen wollten. Aus dem Kadirga-Gefängnis in Istanbul kam die Nachricht, dass die dort Festgenommenen von der Polizei gefoltert werden. Nachdem diese Nachricht die Öffentlichkeit erreichte, machten sich Hunderte Jugendliche auf den Weg zu dem genannten Gefängnis.
Die BDP hatte ihre diesjährigen Newrozfeierlichkeiten in Istanbul und in Amed für den 18. März geplant. Auf Befehl des türkischen Innenministers hatten die Gouverneure beider Städte allerdings die Feierlichkeiten verboten. Die BDP hielt dennoch an ihrem Termin fest. In Amed ist es der Polizei trotz hoher Präsenz und Angriffen auf die Bevölkerung nicht gelungen die Mengen von ihrem geplanten Kundgebungsort fernzuhalten. Es versammelten sich im Laufe des Tages rund eine Million Menschen und feierten ihr Newrozfest. Nach Ende des offiziellen Newrozprogramms setzte sich ein Großteil der Menschen zu einem „Freiheitsmarsch“ in Richtung Innenstadt ab, wo es erneut zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der Bevölkerung und der Polizei kam.
In Istanbul versammelten sich ebenfalls viele Menschen am vereinbarten Ort der Newrozfeierlichkeiten im Bezirk Zeytinburnu. Die Polizei griff die Mengen brutal an, wonach der gesamte Stadtteil einem Kriegsschauplatz ähnelte. Nach letzten Meldungen wurden im Verlaufe des Tages in Istanbul 165 Menschen, die an den Newrozfeierlichkeiten teilnehmen wollten, festgenommen.
Die Auseinandersetzungen in beiden Städten halten an.

Quelle: ANF, 18.03.2012, ISKU

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