Newroz Feiern am Çekmeköy Mehmetçik Gymnasium

ISTANBUL - Die Reaktionen auf den Rauswurf von 24 Schüler_innen aus der Schule aufgrund von Unterstützung der TEKEL Arbeiter_innen dauern weiter an. Um gegen die Aushändigung der Abgangszeugnisse zu protestieren, demonstrierten Gewerkschaftsmitglieder von Eğitim Sen und Tek Gıda İş, Mitglieder von anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Elternvertreter_innen vor der Schule.

Der Eingang der Schule wurde mit einem Einsatzkommando verstellt. Polizei hinderte die Schüler_innen am Verlassen der Schule. Nach der Pause riefen die Schüler_innen Parolen wie „Die Repression wird uns nicht in die Knie zwingen“ und gesellten sich zu der Gruppe, die die Pressekonferenz machte. Es wurden Schilder hochgehalten mit der Aufschrift „Die Untersuchungen sollen aufhören, die Schule soll die Schüler_innen wieder aufnehmen“ und Parolen gerufen wie „Das Mehmetçik Gymnasium ist nicht allein“, „Das Herz von TEKEL wird von der Schule geworfen“ und „Mörder Polizei verschwinde von den Schulen“.

Zunächst sprach der Vater, des von der Schule geworfenen Umut Doğan, Haydar Doğan und sagte „Darauf, dass unsere Kinder nicht Diebe und Mörder unterstützen sind wir stolz. Darauf, dass unsere Kinder die TEKEL Arbeiter_innen unterstützt haben, die für ihren Stolz und ihre Zukunft kämpfen, sind wir stolz.“

Der Vorsitzende der örtlichen Abteilung der Gewerkschaft Tek Gıda İş Yaşar Durdu kritisierte den Hinauswurf der 24 Schüler_innen und die Repression als Rechtlosigkeit von dem Direktorat der Schule und der Abteilung Nationale Bildung gegen ein demokratisches Grundverständnis und gegen Meinungsfreiheit. Durdu sagte „Für den 78 Tage andauernde Widerstand in Ankara hat es in unserer Gesellschaft sehr viel Unterstützung gegeben, aber was uns am meisten gefreut hat, war die Unterstützung unserer Oberstufenkinder. Niemand hat das Recht, ihre Hoffnung zu zerstören. Wir glauben daran, dass unsere Jugend, die die Rechte der Arbeit und der Arbeiter_innen kennt, diesem Land Frieden und Gerechtigkeit bringen wird.“

Der Rauswurf wirke bei den 24 Schüler_innen, denen das Recht auf Bildung genommen wurde, als Drohung und zur Gewöhnung an Unterordnung und Repression. Durdu fordert das Direktorat der Abteilung Nationale Bildung und deren Provinz- und Bezirksvorsitzenden dazu Stellung zu nehmen und dieser Rechtlosigkeit ein Ende zu setzen und die Schüler_innen wieder in die Schule aufzunehmen. Die Schüler_innen, die im Anschluss an die Pressekonferenz gemeinsam mit den Elternvertreter_innen und den Mitgliedern der Gewerkschaften und der zivilgesellschaftlichen Organisationen bis zum Gebetshaus Sarıgazi demonstrierten riefen „Hoch lebe Newroz“ und „Die Repression wird uns nicht in die Knie zwingen.“

Auf der anderen Seite feierten Schüler_innen des Çekmeköy Mehmetçik Gymnasiums mit einem großen Feuer Newroz. Eine große Mehrheit der Schüler_innen nahm daran teil.

Quelle: ANF, 19.3.2010, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan