Frauenproteste gegen die Todesurteile im Iran MERSİN – Mitglieder der Frauenplattform Mersin verurteilen die Hinrichtungsurteile gegen politische Gefangene im Iran, insbesondere der Frauen und rufen Frauenorganisationen zum Widerstand auf. Angehörige der Frauenplattform Mersin haben vor der Postzentrale in Mersin eine Pressekonferenz zu den Hinrichtungsurteilen gegen politische Gefangene im Iran abgehalten. Es beteiligten sich die Rechtsanwaltskammer Mersin, die DÖKH (demokratische freie Frauenbewegung), die EKD, die EMEP, die Volksbildungsorganisation Halkevleri, das Arbeiterinnenkollektiv (Kadın Emeği Kolektifi), die linke Gewerkschaft KESK, das Mesopotamische Kulturzentrum MKM-DER, die ÖDP (Partei für Freiheit und Solidarität), Partizan, Frauen der SDP (Sozialistisch Demokratische Plattform) und der Frauenverein Günebakan. Hülya Ayhan Yaman erklärte im Namen der Frauen, dass sozialistisch-revolutionäre Frauen, oppositionelle Frauen und Frauen die in irgendeiner Weise für Freiheit, Gleichheit und Menschenrechte kämpfen festgenommen, verhaftet und gefoltert werden. Sie erinnert auch an die Festnahmen von zahlreichen Bürgermeisterinnen während der letzten Repressionen gegen Kurd_innen in der Türkei. Die Bestrafung von Frauen im Iran, aufgrund der Kleidung die sie tragen, verurteilte Yaman aufs schärfste: „Die Situation für Frauen im totalitären iranischen Staat ist noch schlechter. Zu keiner Zeit haben Frauen die gleichen Rechte wie Männer erhalten. Im Iran, wo demokratische Rechte und Freiheiten verboten werden, wo Frauen sogar wegen ihrer Kleidung bestraft werden und nun Todesurteile ausgesprochen werden, hat die Unterdrückung besorgniserregende Formen angenommen.“ In ihrer Rede hat Yaman davon
gesprochen, dass die Zahl der politischen Gefangenen, gegen die Todesurteile
ausgesprochen wurden, stetig steigt und erinnerte an das Todesurteil gegen
Zeynep Celaliyan, die vom iranischen Revolutionsgericht mit dem Vorwurf
des „Kriegs gegen Allah“ am 14. Januar dieses Jahres zum Tode verurteilt
wurde. Auch das Urteil gegen Şirin Riham Hulu erwähnte Yaman: „Mit ihr
steigt die Zahl der zum Tode verurteilten, politischen Gefangenen kurdischer
Herkunft auf 18.“ Nach der Pressekonferenz wurden den inhaftierten Frauen in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion Bücher geschickt. Quelle: ANF, 26.01.2010, ISKU |
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