Gündem verboten

Die in Istanbul erscheindende Tageszeitung Gündem ist für einen Monat verboten worden. Als Begründung zog ein Istanbuler Gericht eine Meldung vom 2. März zur Vergiftung Abdullah Öcalans heran. Der gleiche Richter erließ am gleichen Tag ein zweites Erscheinungsverbot aufgrund eines Artikels vom 5. März. Die Chefredakteurin der Zeitung, Yüksel Genc, bezeichnete die Gerichtsurteile als Skandal. Die Meldung über die Vergiftung Öcalans habe großen Aufruhr in der Gesellschaft ausgelöst. „Die Entwicklungen in diesem Zusammenhang sind für einen großen Teil der Gesellschaft wichtig, weil die die Zukunft der Türkei betreffen. Darauf haben wir in unserer Zeitung hingewiesen. Der Gerichtsbeschluss ist politisch. Notwendig wäre es, die Situation Öcalans sofort zu klären und unabhängigen Ärzten den Zugang nach Imrali zu gewähren. Stattdessen wird das Erscheinen unserer Zeitung verboten, die lediglich diese aus der Bevölkerung kommende Forderung widerspiegelt.“

Yüksel Genc kündigte an, gegen das Verbot Widerspruch einzulegen.

Quelle: ÖP, 07.03.2007, ISKU

Übersetzung aus dem Türkischen
ISKU | Informationsstelle Kurdistan