Über 40 Tote – Erdogan spricht von „Übertreibung“ Innerhalb von drei Tagen sind über vierzig Menschen bei der Flutkatastrophe in der kurdischen Region in der Türkei ums Leben gekommen – dennoch bezeichnet Ministerpräsident Erdogan die Hilferufe der Betroffenen als „übertrieben“. Gesundheitsminister Akdag erklärte gestern, eine offizielle Ausrufung der Region als Katastrophengebiet sei unnötig. Unterdessen warten die Überlebenden in Turnhallen, Hotels, Moscheen oder bei ihren Verwandten auf Hilfe. Auch Tausende Tiere starben in den Fluten. Der materielle Schaden ist immens. Durch Überflutung der Felder wurden Baumwolle und Tabak vernichtet. Allein in Batman ist nach ersten Schätzungen ein Schaden von über 100 Trillionen türkischer Lira entstanden, über 12 000 Häuser wurden beschädigt. Der Bürgermeister der Stadt, Hüseyin Kalkan, rief die Regierung, örtliche Geschäftsleute und internationale Hilfsorganisationen zur Unterstützung auf. Aber auch in den Provinzen Diyarbakir, Sirnak, Mardin, Urfa und Van stehen Hunderte Dörfer unter Wasser. Zu einigen Siedlungen sind immer noch die Zufahrtswege unterbrochen. Tausende Familien sind obdachlos. Vielerorts wurde das Saatgut für das kommende Jahr vernichtet. Nach den Überschwemmungen drohen jetzt auch Epidemien durch verunreinigtes Wasser. Die Hilfe für die betroffenen Regionen läuft dagegen nur schleppend an. Verantwortlich dafür ist auch die mangelnde Zusammenarbeit staatlicher Stellen mit den örtlichen Verwaltungen. Quelle: Gündem, 05.11.2006,
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