Öcalan: Aufrichtigkeit der Regierung wird sich in der Praxis zeigen

Istanbul (DIHA) – Erstmals seit dem 15. Dezember fand wieder ein Gespräch Abdullah Öcalans mit seinen Anwälten statt. Dabei erklärte Öcalan, er könne nichts unternehmen, wenn die Regierung auf ihrer Politik der Liquidierung der kurdischen Befreiungsbewegung beharre. Verantwortlich für das, was sich daraus ergebe, sei allein die Regierung. Sie solle durch praktische Initiativen zeigen, dass sie aufrichtig ist.
Der Kurdenführer sprach mit seinen Anwälten Bekir Kaya, Okan Yildiz, Bedri Kuran und seinem Bruder Mehmet Öcalan. Okan Yildiz erklärte anschließend, Öcalans gesundheitliche Probleme bestünden weiter. Es sei über aktuelle Fragen gesprochen worden: Öcalan habe auf seine umfangreichen Friedensbemühungen der letzen 7 Jahre aufmerksam gemacht und gesagt: „Wenn man auf Liquidierung besteht, gibt es nicht viel, das ich tun könnte. Die Verantwortung liegt ab jetzt ganz bei der Regierung. Sie kümmert sich um die Israel-Palästina-Problematik mehr als um die kurdische Frage im eigenen Land. Dadurch zeigt sie, wie unaufrichtig sie ist. Wenn die Regierung vorhat, in den nächsten zwei Monaten aufrichtige Schritte zu tun, sollte sie das zeigen”

„Die Bewegung für eine demokratische Gesellschaft soll die Völker der Türkei umarmen.”

Öcalan gratulierte dem kurdischen Volk und den Völkern der Türkei und des Mittleren Ostens zum neuen Jahr und wünschte allen, dass 2005 ein erfolgreiches Jahr für die Demokratie werden möge.
Er erklärte, er hoffe, die „Bewegung für eine demokratische Gesellschaft” werde Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft umfassen. Es solle keine kurdische Partei werden. Diese Bewegung solle alle Menschen anziehen und auf diese Weise die Völker der Türkei umarmen. Er wünsche ihren Arbeiten viel Erfolg.

Quelle: DIHA, Dicle Nachrichtenagentur, 05.01.2005

Übersetzung aus dem Türkischem