Seyfettin
Kalan
gefallen 03.09.1995 in Neumünster
Bei einem Überfall türkischer Faschisten ermordet
Am 3.September 1995 wurde der 21jährige Seyfettin Kalan in Neumünster bei einem
Überfall türkischer Faschisten ermordet. In den Tagen vor dem
Mord kam es bereits mehrmals zu Angriffen und Hetzjagden auf Kurden und
Kurdinnen verschiedenen Städten der BRD. So wurden in Neumünster
bereits am einige Tage zuvor Kurdinnen und Kurden durch die Straßen
gehetzt und verprügelt. In Ulm, Bielefeld und Mühlheim wurden
Brandanschläge gegen kurdische Einrichtungen verübt. Die deutsche
Polizei unternahm nichts.
Am 3. September gegen Abend fuhren ca. 15 türkische Jugendliche bei
dem Restaurant "Kochlöffel" in Neumünster vor. Sie
griffen sofort zwei vor dem Restaurant stehende Kurden an, wobei einer
der Faschisten auf Seyfettin Kalan deutete, ihn mit seinem Namen ansprach
und darauf mehrmals auf ihn schoß. Von vier weiteren Kurden, die
aus dem "Kochlöffel" zu Hilfe kommen wollten, wurden zwei
durch gezielte Schüsse schwer verletzt. Wie Zeugen berichteten, waren
mindestens drei der angreifenden Faschisten mit Pistolen bewaffnet.
Der Leichnam von Seyfettin
Kalan, wurde im Beisein einer Delegation in die Türkei überführt,
die die Übergabe des Leichnams an die Angehörigen und eine würdige
Beisetzung ermöglichte. Die türkischen "Sicherheitskräfte"
beschlagnahmten den Leichnam von Seyfettin Kalan am Abend des 14. September
in Istanbul und in der schafften ihn in der Nacht nach Adana. Ursprünglich
war die Überführung gemeinsam mit der begleitenden Delegation
für den Morgen des 15. September vorgesehen. Der Leichnam wurde in
der Nacht von der Polizei an die Angehörigen übergeben. Das
Haus der Familie wurde von den "Sicherheitskräften" mit
Panzern umstellt und abgeriegelt. Seyfettin Kalan wurde gegen den Willen
der Familie bereits in den Morgenstunden des 15. September begraben.
Der Mörder Seyfettin Kalans, ein türkischer Faschist aus den
Reihen der "Grauen Wölfe", der durch Schüsse einen
Menschen ermordet und zwei Menschen verletzt hat, wurde freigesprochen.
Er bekam lediglich eine Bewährungsstrafe für unerlaubten Waffenbesitz.
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