IKM
Izolasyon Iskencesine Karsi Mücadele Komitesi
Komitee gegen Isolationshaft
Comitee for Struggle against Torture through Isolation
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Hamburg, 27.06.01

Am 250. Tag des Todesfastens ist eine weitere Gefangene gefallen

Seit 251 Tagen führen die politischen Gefangenen in der Türkei einen Kampf gegen ihre physische und politische Vernichtung! Es ist ein Kampf auf Leben und Tod! Die EU-Staaten bereiten die Türkei auf den EU-Beitritt vor! Dafür ist es notwendig den revolutionären Kampf in der Türkei auszumerzen. Der Kampf der Gefangenen ist zugleich ein Kampf gegen die USA, der EU und der IWF-Pläne!

Nach 250 Tagen Todesfasten ist die 25-jährige TKEP/L Gefangene Aysun Bozdogan bei ihrem Todesfasten am 183. Tag im Kartal Krankenhaus gestorben. Aysun Bozdogan war nach der Operation "Rückkehr zum Leben" aus Ümraniye ins Spezial-Typ-Gefängnis nach Kartal verlegt worden. Vor zehn Tagenn wurde sie zur Zwangsernährung ins Krankenhaus eingeliefert. Gestern ist sie bei einem erneuten Versuch der Zwangsernährung gestorben. Die Zahl der ermordeten Gefangenen und Angehörigen, seit der Operation vom 19. Dezember 2000 hat sich somit auf 56 erhöht.

Der Widerstand wächst und der türkische Mörder-Staat setzt seine Tyranneien fort Das seit Monaten andauernde Todesfasten verliert nichts von seiner Entschlossenheit. Nach den 4. und 5. Todesfastengruppen vom 11. und 20. Mai, hat die 6. Todesfastengruppe sich ebenfalls an dem Todesfasten angeschlossen. Die Gefangenen hatten bei ihrer Erklärung vom 14. Juni angekündigt, daß weitere Todesfastengruppen folgen werden, wenn der Staat ihre Forderungen nicht anerkennt.

Weitere Entlassungen und neue Festnahmen Der Staat, der den Widerstand der Gefangenen nicht brechen kann, setzt darauf die hungerstreikenden Gefangenen durch Zwangsernährung zu verkrüppeln und sie hiernach zu entlassen. Heute wird erwartet das 20 Gefangene aus dem F-Typ in Kandira und weitere 14 Gefangene bis Ende der Woche aus dem F-Typ Gefängnis in Edirne zur Aussetzung der Strafe wegen Haftunfähigkeit nach Artikel 399 CMUK entlassen werden. Es sind meisten Gefangene die ihr Erinnerungsvermögen verloren haben und wie kleine Kinder agieren.

Am Montag wurden bei Razzien in den ärmeren Stadtteilen in Istanbul mehrere Personen festgenommen. Hier finden seit zwei Wochen jeden Abend Proteste und Kundgebungen gegen die F-Typen statt. Bei einer Kundgebung in Cayan Mahallesi in Istanbul wurde das ganze Stadtteil von der Polizei und Gandermerie abgeriegelt und es wurde mit scharfer Munition auf die Demonstranten geschossen, wogegen die Demonstranten mit Steinen und Parolen antworteten. Unter den Festgenommen wurden drei Jugendliche in das F-Typ Gefängnisse nach Tekirdag und eine weitere Frau in das Spezial-Typ Gefängnis in Kartal eingeliefert. Weitere 25 Angehörige wurden am Taksim in Istanbul festgenommen, als sie eine Erklärung zum Todesfasten verlesen wollten.

Repressionnen gegen kritische Berichterstattung Aufgrund der Berichtertsattung über das Todesfasten wurde gegen die liberale Tageszeitung Radikal, von der Handelskammer in Istanbul ein Werbeverbot für fünf Tage auferlegt. So ist es der Zeitung Radikal für fünf Tage verboten, Werbung aufzunehmen und dieses zu veröffentlichen. Die Tageszeitung Evrensel hat ein Dreitägiges Erscheinungsverbot, da sie in einem Artikel den Justizminister Sami Türk kritisiert hat.. Der zuständige Redakteur des Fernsehsenders Sun-TV wurde zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten verurteilt. Das Strafgericht in Mersin erklärte ihn für schuldig, da bei der Sendung vom 24. April den Änderungen bezüglich des neuen Gefängniserlasses widersprochen wurde und somit könnte das Volk sich mit dem Todesfasten sympathisieren.

Ein Würdevolles Leben oder Tod!