Koordination der PAJK, Frauenbefreiungspartei Kurdistans

In Erinnerung an unsere Genossinnen UTA und AMARA

Sie wurden schnell ein Teil der schönsten Freundschaften unseres Lebens, aber durch einen unerwarteten, schrecklichen Unfall wurde unsere Bekanntschaft beendet, bevor sie wirklich angefangen hatte. Zurück blieben der große Schmerz, eine unbeschreibliche Wut in unseren Herzen. Nachdem wir eine kurze, intensive und bedeutungsvolle Zeit gemeinsam verbracht hatten, verabschiedeten sie sich freudig mit dem Bewusstsein, dass sie an den Orten zu den sie aufbrachen, den Geist der neuen Phase erfolgreich praktisch umsetzten werden. Dass unser Abschied auf diese Weise endete, verursachte für uns einen unüberwindlichen und unakzeptablen Schock.

Aus dem Bewusstsein über die wichtigen Aufgaben in dieser Phase waren beide Freundinnen auch sehr ungeduldig. Obwohl Uta sich nicht von Kurdistan trennen wollte, war sie doch von ihrem Verantwortungsbewusstsein getrieben, dringende Arbeiten in Europa rechtzeitig zu erledigen. Als wir uns zwei Stunden vor dem Ereignis verabschiedeten, sagte sie: „Ich möchte nicht gehen, kann ich nicht noch ein bisschen bleiben”, und dann: „Ich komme immer in sehr intensiven Momenten und gehe wieder, ohne zu begreifen, was wirklich abgelaufen ist. Dieses Mal werde ich meine Arbeiten erledigen und drei Monate kommen, nur um die verschiedenen Einheiten zu besuchen und mich mit den FreundInnen zu unterhalten.” Als sie einige Tage zuvor aufbrechen sollte, sagte sie: “Ich möchte nicht alleine gehen” und wartete noch auf die andere Freundin, um gemeinsam aufzubrechen.

Sie beteiligte sich aktiv an der Generalversammlung des Kongra Gel. Obwohl sie bei der Vereidigung die Möglichkeit gehabt hätte, den Eid in ihrer eigenen Muttersprache abzulegen, sprach unsere Freundin Uta den Eid auf Kurdisch. Ihre internationalistische Haltung gegenüber unserem Recht auf Muttersprache zeigte sie so in einer Weise, die uns alle beeindruckte. Bei vielen Tagesordnungspunkten war sie aufgestanden, hatte ihre Standpunkte und Vorschläge dargelegt. Sie wurde für viele Arbeitsbereiche vorgeschlagen, wobei sie keinen der Vorschläge zurückwies und schließlich in das Schiedsgericht gewählt wurde. Außerdem hatte sie mit einer Gruppe von FreundInnen ein Gesundheitsprojekt über natürliche Heilmethoden vorgestellt und dessen Umsetzung geplant. Obwohl sie sich während des Kongresses bei einem unglücklichen Unfall den Fuß verstaucht hatte, bestand sie darauf, keiner einzigen Kongresssitzung fernzubleiben. In den Diskussionen während der Pausen äußerte sie, das auf der Generalversammlung entwickelte Modell werde unserer neuen Strategie Hoffnung geben. Jedoch gehöre zu seiner Umsetzung ein großes Maß an Verantwortung. Sie sah das gegenwärtig größte Problem in Zusammenhang mit dem Grad der Begeisterung. Die gegenwärtige Stimmung sei für die Realisierung eines so großen Projektes nicht ausreichend, und sie betonte, dass es unbedingt notwendig sei, diese Einstellung zu überwinden. “Der Abstand zwischen dem Grad der Begeisterung des Volkes und dem unseren ist der selbe Abstand, den wir in unserer Praxis zum Volk haben,” stellte sie fest. Aus diesem Grund nähmen wir die Bedürfnisse des Volkes nicht richtig wahr und blieben in unserer Praxis hinter dem Tempo des Volkes zurück. Sie war von der aktiven Kongressteilnahme der Frauen beeindruckt und lächelte über einige Diskussionen: „Die gleichen Problem haben wir in unseren früheren Organisationen auch erlebt. Wir waren mit ähnlichen Herangehensweisen konfrontiert. Daher ist es wichtig, unsere Erfahrungen darüber auszutauschen. Wir müssen als Frauen nicht zwangsläufig immer wieder das Gleiche von neuem erleben. Dinge, die sich in anderen Organisationen ereignet haben, müssen für uns eine Erfahrung sein und wir müssen nicht so tun, als stünden wir dem zum ersten Mal gegenüber”, sagte sie. Sie hatte wirklich aufgrund ihres früheren Erfahrungsschatzes ein Wissen, das ihr einen reifen Umgang mit Problemen ermöglichte. Dabei blieb sie stets bescheiden.

Im Anschluss an die Vollversammlung war sie auf eigenen Wunsch hin zu uns an die PAJK-Akademie gekommen, um ihre Freundinnen zu besuchen und gemeinsam zu diskutieren. In den zehn Tagen, die wir gemeinsam verbrachten, unterhielt sie sich mit vielen Freundinnen sowohl über die Situation der Frauenbewegung im Allgemeinen, als auch über die Arbeiten in Europa. Es war ihr Wunsch, ihre Erfahrungen aus anderen Organisierungsansätzen zu teilen, uns mit anderen Organisationen zu vergleichen. Insbesondere erfüllte es sie geradezu mit einer kindlichen, freudigen Aufregung, dass wir neben der aktuellen Situation europäischer Frauen und die Anstrengungen für die Frauenbefreiung in Europa auch großes Interesse für ihre eigenen Lebenserfahrungen zeigten. Um dem Interesse der Freundinnen begegnen zu können, bereitete sie sich einen Tag lang vor. Während der eintägigen Vorbereitungszeit für ein Seminar zu diesen Themen sagte sie ungefähr zehn Mal: „Ich bin sehr aufgeregt, was soll ich den Freundinnen nur erzählen?” Aber zugleich merkte sie auch an, wie sehr sie sich darüber freute, ihre Erfahrungen mit uns teilen zu können. Nach einer gewissen Vorbereitung gab sie uns einen halben Tag lang ein Seminar, das für uns sehr wertvoll war und beantwortete unsere vielen neugierigen Fragen mit begeisterter Aufregung.

Am Abend vor ihrem Abschied bestand sie darauf, mit den Freundinnen ins Gelände zu gehen und einen Schuss abzufeuern. Als sie zurückkam sagte sie: „Die Freundinnen meinten, dass ich gut gezielt habe, aber ich war nicht gut.” Und sie fügte hinzu, dass sie bei einem erneuten Kommen auch eine Waffenausbildung absolvieren wolle.

In unseren letzten langen Unterhaltungen in jener Nacht diskutierten wir ausführlich über die deutschen FreundInnen, die sich bis jetzt an unserem Kampf beteiligt haben. Als sie uns von ihrem ersten Kennenlernen mit der Bewegung und ihrer bisherigen Form der Teilnahme erzählte, sagte sie: „Mein größter Fehler war, dass ich mich 1992 als ich nach Dersim ging, mich nicht der Guerilla angeschlossen habe. Ich war dorthin mit der Familie von Mazlum Dogan gefahren und tief beeindruckt. Eigentlich wollte ich mich damals anschließen, aber meine Freundin beeinflusste mich, indem sie sagte, dass wir zurzeit andere Aufgaben hätten und uns später noch anschließen könnten.” Sie erzählte etwas bedrückt von der damaligen Stimmung, den Schwierigkeiten nach dem Auflösungsprozess revolutionärer Organisationen in Deutschland, wie die Menschen sich ins System zurückzogen und anderen, die für den revolutionären Internationalismus entschieden und sich am Befreiungskampf andere Völker beteiligten. Sie erklärte, warum sie es vorgezogen hatte, sich am Befreiungskampf des kurdischen Volkes zu beteiligen und wie sehr sie als eine Internationalistin in den Bergen Kurdistans in die Geschichte eingehen wollte. „Jede von uns ging einen anderen Weg, aber wir haben die Beziehungen untereinander nicht ausreichend fortgesetzt. Dabei hätte unsere Rolle sein können, eine Einheit zwischen den Frauenbewegungen herzustellen und unsere Erfahrungen auszutauschen”, sagte sie. Und fügte hinzu, dass sie über eine Freundin, die sich der Frauenbewegung auf den Philippinen angeschlossen hatte, genauere Untersuchungen anstellen und uns diese detailliert mitteilen werde.

Hierbei war es ihr Anliegen, die Kommunikations- und Beziehungslosigkeit zwischen den Frauenbewegungen zu überwinden. Frauen organisieren sich an jedem Ort der Welt und haben aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen in ihren Ländern sehr wertvolle Erfahrungen im Kampf gegen das patriarchale System gewonnen. Sie sagte, es sei sehr wichtig, dass ein Erfahrungsaustausch stattfinde. Denn wenn Frauen weltweit zu einer organisierten Kraft würden, wüssten sie, dass sie nicht allein sind und könnten aus diesem Vertrauen neue Kraft für die Fortsetzung ihrer Kämpfe schöpfen. Dem Festival in Europa maß sie eine große Bedeutung bei. „Wenn wir das diesjährige Festival gut vorbereiten, wird das den (kurdischen) Frauen in Europa und den europäischen Frauen große Kraft geben. Darauf aufbauend werden wir die Möglichkeit haben, eine effektivere Organisierungsarbeit zu leisten”, sagte sie. Wenn sie aufgrund der Festivalvorbereitung nicht zu einer frühzeitigen Rückkehr nach Europa gezwungen wäre, hätte sie gerne noch bleiben wollen, betonte Uta ausdrücklich. Während es für sie einerseits wichtig war, noch hier bleiben zu können, gaben ihr andererseits die unvollendeten Arbeiten in Europa und der Gedanke, dass sich niemand im Frauenfriedensbüro befand, keine Ruhe. Uns beeindruckte ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Kampf, ihre Herangehensweise an Aufgaben, prinzipiell unter allen Bedingungen aktiv zu sein und die Wichtigkeit, die sie der Arbeit beimaß.

Als wir sie am folgenden Tag verabschiedeten, sagte sie, dass sie mit großer Hoffnung und einer konkreteren Arbeitsplanung ginge, aber dass wir sie nicht allein lassen sollten. Es war merkwürdig, aber angesichts ihres Unwillens zu gehen, hinterließ dieser Moment bei uns allen eine schwere Traurigkeit. Wenn wir vielleicht statt unseres Verstandes auch unsere Gefühle richtig hätten interpretieren können, hätten wir verstehen können, dass unser Gemütszustand in diesem Augenblick auf eine Gefahr hinweisen sollte, und vielleicht...

Amara trat mit Wucht in unser Leben. Für die einen kam sie aus dem Land der Feen, für die anderen aus der Stadt der Engel. Auf jeden Fall aber war sie eine Genossin, bei der die innere Schönheit der äußeren entsprach und die für die Schönheit kämpfte. Einige Freundinnen verglichen sie mit einer Meerjungfrau, andere sahen sie als Friedensbotschafterin zwischen dem Land des Meeres und dem Land der Berge, die die Freundschaft hierher gebracht hatte. Ihr fiel es leicht, Kontakte zu knüpfen, selbst durch kurze Dialoge zwischen Tür und Angel fand sie sofort Anschluss an die Freundinnen. Obwohl sie noch nicht einmal einen Monat hier war, schien sie jede im Land zu kennen. Wo immer sie hin kam, eroberte sie sich derart einen Platz in den Herzen, dass sich jede an irgendeine Begebenheit mit ihr erinnert. Ihr Blick, ihr Reden, ihre Haltung verströmten positive Energie, machten sie zum Anziehungspunkt. Ihre einfache Art, ihre klare Loyalität, ihre Natürlichkeit und ihr Optimismus verzauberten auf unbeschreibliche Weise.

Sie sagte, dass sie in der Arbeit im Volk in Europa viel gelernt habe, dass sie jetzt besser verstehe, was es heißt, etwas durch eigene Arbeit zu schaffen, und wie sich die gesamte Organisation auf den Beinen hält. Am meisten reagierte sie allergisch auf Faulheit und Verschwendung. Sie war besonders wütend über diejenigen, die sich von der Bevölkerung fernhalten und Institutionen der Volksarbeit vorziehen. So sagte sie: „Um eine Spende zu bekommen reden wir mit jedem eine Dreiviertelstunde. Heval, wie können einige das ignorieren und so tun, als seien wir eine steinreiche Organisation?“ Sie legte klare Maßstäbe an die Menschen und an die Leitung an. Für sie war die Arbeit und die Haltung zu ihr der Maßstab aller Dinge. Erstaunlich, wie sie sich trotz ihres geringen Alters und ihrer wohlbehüteten Herkunft dessen so bewusst, sie dem Volk gegenüber so verbunden war.

Ihre Einschätzungen über die Frau, ihre Haltung zum Mann bewiesen ebenfalls ein erstaunlich hohes Maß an Bewusstsein.

Vom ersten Tag an sagte sie: „Keine Macht der Welt bringt mich wieder zurück nach Europa.“ In den letzten Tagen äußerte sie, wenn sie schon unbedingt aus den Bergen woandershin geschickt werde, dann allerhöchstens in die Türkei. Weiter wolle sie nicht weg.

Wir hatten zunächst Schwierigkeiten, passende Guerillakleidung in ihrer Größe für sie zu finden. Am ersten Tag, an dem sie mehr schlecht als recht sitzende Kleidung fand und die Zivilkleidung loswurde, sagte sie: „Oh Heval, was bin ich erleichtert.“ Als sie nach dem Kongress zur PAJK kam und neue Kleidung erhielt, präsentierte sie sich mit kindlicher Freude, sagte: „Heval, Heval, schau mal, wie gut mir die steht“, und ließ sich erstmals mit Guerillakleidung fotografieren. Die Fotografin forderte sie auf: „Fotografier mich auch einmal im Hochformat, damit auch meine Mutter sieht, wie gut mir Guerillakleidung steht.“

Als während des Kongresses die Gründungserklärung der PKK, die Zeit der ideologischen Gruppe davor und der Name Kemal Pirs erwähnt wurden, sagte sie: „Weißt du, Heval, ich gehöre auch zur Ankara-Gruppe.“ In der Pause sprach sie dann mit einigen, die sich damals angeschlossen hatten, und berichtete anschließend: „Ich habe mit den Freunden gesprochen, und sie haben mich in die Ankara-Gruppe aufgenommen.“ Die Genossin Amara bezog sich darauf, dass sie ebenfalls an der Universität Ankara studiert hatte, aber ihr Esprit und ihre Persönlichkeit erinnerten wirklich an die Genossen Kemal und Haki. Es war nicht ihre Art, sich ständig zu beschweren. Sie war voller Hoffnung, überzeugt und wütend über Unzulänglichkeiten. Sie war auch wütend über die Freundinnen und Freunde, die in der letzten Zeit nach Europa gegangen, dort aber nicht aktiv geworden sind, sondern alles hingeworfen und sich zur Ruhe gesetzt haben, die ihr individuelles Leben einrichten wollen. Sie war wütend über die, die ihr davon abgeraten hatten, ins Land zu gehen, aber trotzdem selbst sehr hohe Ansprüche stellen.

Sie hatte das dringende Bedürfnis, sich qualifiziert fortzubilden, las ständig. Um ihre hiesigen Eindrücke mit den Freundinnen und Freunden in Europa zu teilen, schrieb während der Sitzungen des Parlaments alles mit. Sie sagte: „Diesen Block werde ich voll schreiben und Heval Havin nach Europa mitgeben.“ Oft sprach sie davon, wie sehr sie die Bevölkerung in Europa, eigentlich das Volk im allgemeinen liebte.

Amara, die sich in ihrer neuen Guerillakleidung aufgeregt von uns verabschiedet hatte, wollte ihre Studienfreundin treffen und dann zur Ausbildung zu uns zurückkehren. Sie sagte: „Meine anderen Freundinnen und Freunde habe ich nicht wiedersehen können, bevor sie gefallen sind. Daher muss ich Nujin sofort sehen.“ Als sie nach Europa gehen musste, waren ihre besten Freunde in die Berge gegangen, und sie haben sich nie wieder gesehen. Nujin in den Bergen wiedersehen zu können war für sie etwas ganz besonderes, und sie konnte dieses Treffen kaum erwarten.

Amara aus Ankara, Amara aus der Ägais, aus Europa, aus Kurdistan. Sie vereinte Ankara und Amara, Deniz, Kemal und Apo in ihrem Herzen – unsere feenhafte, weibliche Schönheit Ekin Ceren.
Spät kam sie in unsere Berge, und bevor sie richtig anfing, war die traurige Geschichte unserer Heldin Amara schon vorbei.

Die Europa-Gruppe war zum Diskutieren und zu Besuch zu uns gekommen. Am 31. Mai verabschiedeten wir sie. 45 Minuten nachdem sie aufgebrochen waren verloren wir unsere Genossinnen bei einem schwer zu begreifenden, kaum zu erklärenden Unfall, während einige Genossinnen und Genossen wie durch ein Wunder verletzt überlebten. Wir können die Trauer dieses Verlustes nicht in Worte fassen, ebensowenig wie unsere Gefühle darüber, dass die anderen überlebt haben. Es gibt Dinge, die man nicht wiedergeben, sondern nur erleben kann. Wort können leider nicht ausdrücken, was dieses Erleben in Herzen und Köpfen auslöst.

Wir waren nicht vorbereitet auf den Verlust dieser beiden Genossinnen mit ihrem sanften Lächeln und ihrem ansteckenden Lachen, mit denen wir so viele Erinnerungen teilen. Wir werden uns nie daran gewöhnen können, geliebte Genossinnen durch Krankheit oder Unfälle zu verlieren, wir, die wir uns geschworen haben, für ein Leben in Würde zu sterben. Ihre Philosophie war es, den Tod zu überwinden indem sie selbst ein würdevolles Leben erschufen. Daher trifft uns der Tod der Genossinnen Uta und Amara besonders hart. Gewöhnung heißt für uns Verrat, und weil wir uns nicht daran gewöhnen, werden wir ihren Tod besiegen.Sie werden in uns weiter leben.

Jede von ihnen war uns auf ihre Art eine große Unterstützung, eine Quelle der Freude. Sie haben die schwere Last der Revolution als Genossinnen selbstlos mit uns geteilt. Für sie war es ein Prinzip, der Revolution und dem Volk nicht zur Last zu fallen, sondern sich nach Kräften an den Aufgaben der Revolution zu beteiligen. Die Freundschaft der Völker, die universale Einheit der Frauen in der Revolution Kurdistans und der Philosophie ihres Anführers wurde durch sie konkret. Beide waren ihm in tiefer Leidenschaft verbunden.

Beide betonten während des Kongresses, dass der Konföderalismus als Lösungsmodell ohne Staat nicht nur für den Mittleren Osten, sondern für die gesamte Menschheit eine Lösung darstellt. Heval Uta sagte: „Wenn wir uns in Europa in Form von Räten organisieren, die Selbstverwaltung des Volkes aufbauen und Verbindungen zwischen den Gemeinschaften aller Lebensbereiche herstellen, dann können wir mit einer konföderalen Auffassung auch in Europa wirken.“ Heval Amara erklärte in den letzten Diskussionen selbstkritisch, es sei ihr größter Fehler, immer im Namen der allgemeinen Pflichten zu arbeiten, unsystematisch und unorganisiert zu sein und daher die menschlichen Probleme der Frauen zu vernachlässigen. Sie sagte, wenn die Räteorganisierung in Europa in einem konföderalen Sinne funktioniert, könnten wir dort wirklich die Probleme der Frauen lösen.

Sie waren für uns Genossinnen, von denen wir viel lernen konnten und denen wir uns auf jeden Fall würdig erweisen müssen. Im Andenken an sie werden wir den Frauenfreiheitskampf und das System der Gemeinschaft der Kommunen Kurdistans vorantreiben. Wir werden keinen Augenblick zögern, unser Leben für die Freiheit des Volkes zu opfern, an dem diese beiden so gehangen haben. Wir werden die Berge unseres Landes, nach denen sie sich gesehnt haben und in die sie gekommen waren, erst verlassen, wenn wir die Freiheit unseres Vorsitzenden, unseres Volkes und der Frauen erreicht haben.

Wir werden ihre Blicke in unseren Augen, ihre Hände auf unseren Schultern und ihre Herzschläge in unseren Herzen spüren.

Wir zweifeln nicht daran, dass Europa, das Gebiet wo ihre Arbeit am meisten konkret wurde, wo sie am meisten mit anderen teilten, wo ihre Liebe zu einem Leben in Freiheit am meisten schöpferisch tätig wurde, seiner Verbundenheit zu ihnen Ausdruck verleihen wird. Wir sind überzeugt, dass das diesjährige Festival zum Gedenken an beide Freundinnen noch prachtvoller gefeiert werden wird, dass es noch wachsen wird in der Verbundenheit zu unseren beiden Gefallenen, die neben der allgemeinen Arbeit besonders in der Frauenarbeit aktiv waren. Wir wissen, dass sich die Bevölkerung in Europa hinter diese Genossinnen stellen wird, die dem Volk von Kurdistan und darin besonders dem in Europa so verbunden waren. Nochmals sprechen wir daher unserem ganzen Volk und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern unser Beileid aus.

Wir grüßen Sehit Amara und Sehit Uta auch stellvertretend für alle Genossinnen, die sich in Namen der Freiheit der Frauen und der Völker selbstlos an der Revolution beteiligen. Wir verneigen uns erneut vor ihrem Andenken.

Mit respektvollen Grüßen,
Koordination der PAJK