Frauen-Solidaritäts-Zentrum in Kiziltepe

Hundert Frauen haben sich in den letzten acht Monaten an den Notruf des Frauen-Solidaritäts-Zentrum KADMER in Kiziltepe gewandt. Wie Nilgün Yildirim von KADMER erklärte, suchen diese Frauen Hilfe aufgrund von innerfamiliärer Gewalt und ökonomischer Schwierigkeiten. Natürlich sei die Zahl der von Gewalt betroffenen Frauen im Landkreis viel größer: „Unter den Frauen, die sich an uns wenden, gibt es auch welche, die Unterstützung für ihre ökonomische Unabhängigkeit wollen. Die Gewalt gegen Frauen in der Region geht nicht nur von einer Stelle aus, sondern wird gleichzeitig von verschiedenen Individuen in den Familien ausgeübt. Beispielsweise sind Frauen oftmals nicht nur der Gewalt ihrer Ehemänner oder Brüder ausgesetzt, sondern auch durch Verwandte zweiten Grades.“
Kiziltepe ist wie viele andere kurdische Städte auch Anziehungspunkt von Flüchtlingen. Nach Angaben von Nilgün Yildirim steigern die Fluchtbedingungen die Probleme von Frauen: „Die in Kriegszeiten aus ihren Dörfern geflüchteten oder vertriebenen Frauen leiden unter psychologischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die meisten der Frauen, die sich an uns wenden, sind Flüchtlinge.“
Quelle: Özgür Politika, 21.05.2005