Özgür Politika, 8. Juli 2002

Gemeinsamkeit macht stark

Auf der vom Kurdischen Frauenbüro für Frieden CENI organisierten Demonstration am Samstag in Düsseldorf unter dem Motto "Krieg stoppen - Frauen für Frieden" hatten wir die Gelegenheit, ein Interview mit der Vorsitzenden der Palästinensischen Gesellschaft Frankreich, Lana Zadeq, zu führen. Sie schilderte uns ihre Eindrücke von der Demonstration und erklärte: "Es gibt Gemeinsamkeiten aufgrund der Ähnlichkeit zwischen den Kämpfen des palästinensischen und des kurdischen Volkes. Die wichtigste Ähnlichkeit liegt darin, dass wir Völker ohne Staat sind."

Können Sie uns Ihre Eindrücke von der Demonstration schildern? Warum haben Sie daran teilgenommen?

Ich habe auf Einladung des Kurdischen Frauenbüros für Frieden teilgenommen. Es bestehen Gemeinsamkeiten aufgrund von Ähnlichkeiten der Kämpfe des kurdischen und palästinensischen Volkes. Die wichtigste Ähnlichkeit liegt darin, dass wir Völker ohne Staat sind. Und wir sind Völker, die für Freiheit kämpfen.

Die kurdischen Menschen, die kurdischen Frauen waren wie immer sehr diszipliniert. Es war eine multikulturelle Demonstration heute. Nicht nur hier, sondern auch in Frankreich, wo ich lebe, machen sie so gut organisierte Demonstrationen. Darin ähneln sie der arabischen Bevölkerung in Europa nicht. Das kurdische Volk ist sehr gut organisiert. Sein Kampf ist systematisch, das ist sehr auffallend. Was mir außerdem sehr aufgefallen ist, war etwas, das Hoffnung gibt für die Zukunft: es haben sehr viele junge Mädchen teilgenommen. Das bedeutet eine große Hoffnung für die Zukunft.

Wie bewerten Sie diese Situation, dass kurdische Frauen sich so stark für Frieden einsetzen?

Das hängt mit dem Wesen der Frau zusammen. Überall und in allen Kriegen sind die ersten Opfer Frauen. Frauen tragen die Last aller Kriege, es sind vor allem Frauen, die unter Kriegen leiden. Natürlich fallen auch Männer dem Krieg zum Opfer, aber Frauen zeigen sowohl im Kampf große Opferbereitschaft und gleichzeitig trägt die Frau die Verantwortung für die Familie und verliert Familienmitglieder im Krieg. Im Wesen der Frau ist ein friedlicher Charakter vorherrschend. Überall auf der Welt kämpfen Frauen mehr für Frieden.

Der Befreiungskampf der kurdischen Frauen hat das Ziel, sich Frauen der ganzen Welt und insbesondere aus dem Mittleren Osten zusammenzuschließen. Wie finden Sie diesen Ansatz?

Wir schließen uns dem an, haben das gleiche Ziel. Denn Gemeinsamkeit schafft eine große Stärke. In den letzten Jahren haben wir ähnliche Initiativen gestartet. (...)

ERDAL ALIÇPINAR