Özgür Politika, 7. Juli 2002

Unsere Häupter krönt der Frieden

Gestern fand in Düsseldorf die Frauendemonstration unter dem Motto "Krieg stoppen - Frauen für Frieden" statt. Aus Deutschland, Belgien und Holland waren überwiegend kurdische Frauen dem Aufruf des Kurdischen Frauenbüro für Frieden CENI gefolgt, um einen würdevollen Frieden und eine Beendigung aller Kriege, die der Menschheit nichts einbringen außer Leid, Blutvergießen und Tränen, zu fordern. Bei der Demonstration, an der sich 5000 Menschen beteiligten, wurde betont, dass es die Frauen sind, die am meisten unter Krieg leiden. (...)

Besonders bunt wurde die Demonstration durch die traditionelle Kleidung, die viele der Teilnehmerinnen trugen, sowie durch selbstgebastelte Pappkronen mit der Aufschrift "Frieden" und "PJA". Auffällig war auch die große Beteiligung von Männern an der Demonstration. Es wurden Transparente getragen mit der Aufschrift "1000 Grüsse an die Frauen-Karawane nach Konya", "Frauen, globalisiert die Gerechtigkeit" und "Männer - Krieg ist kein Spielzeug". (...)

Nach der drei Kilometer langen Demonstration fand eine dreistündige Kundgebung mit vielen Rede- und Kulturbeiträgen statt. Zu Beginn wurde eine Gedenkminute abgehalten für alle Menschen, die im Kampf für Demokratie und Freiheit gefallen sind. Im Anschluss hielt die Vorsitzende des Kurdischen Frauenbüros für Frieden CENI, Ayten Sünger, eine Ansprache, in der sie sagte: "Immer wurde uns beigebracht, zu schweigen, und aus diesem Grund haben wir 5000 Jahre lang geschwiegen und zugeschaut. Aber das männlich dominierte Herrschaftssystem hat gefährliche Pläne für die Zukunft. Brennpunkt dieser Pläne ist der Mittlere Osten und damit auch Kurdistan. Wir haben nicht dafür gekämpft, dass Kurdistan zum Zentrum von Massaker und Blutvergießen wird, sondern zum Zentrum von Frieden und demokratischer Zivilisation. (...)". Im weiteren Verlauf des Programms wurden Grußbotschaften der Partei der Freien Frau PJA, der kurdisch-yezidischen Politikerin Nuriye Kesbir, die in Holland inhaftiert ist, sowie der afghanischen Frauenorganisation RAWA verlesen.. (...) Ein weiterer Redebeitrag wurde von Lana Zadeq von der Palästinensischen Gesellschaft in Frankreich gehalten.

Musikalische Beiträge gab es von Gulistan Perwer, Delil Dilanar sowie Dengbejin Kurd. (...)