Keine Veränderungen im Leben von Frauen

Wie eine Studie des Frauenzentrums DIKASUM der Stadtverwaltung Diyarbakir mit 472 verheirateten Frauen aus 97 Dörfern, die von der Stadt Diyarbakir eingemeindet wurden, ergeben hat, sind 80% der Frauen Analphabetinnen. 43% haben ihr erstes Kind im Alter zwischen 14 und 18 Jahren bekommen. 36,7% wurden für einen Brautpreis verheiratet. In der Studie ging es um die Situation von Frauen innerhalb der Gesellschaft und Familie.

Weiterhin ergab sich aus den Befragungen, dass lediglich 15,8% die Grundschule besucht haben und 0,4% die Mittelschule. 63% verfügen über keinerlei soziale Absicherung. 17% wurden zur Schlichtung einer Fehde zwischen den Familien verheiratet, 21% heirateten aus Liebe. 67% sind nicht offiziell verheiratet. 45% der Frauen leben mit ihren Schwiegereltern und weiteren Verwandten zusammen.

30% heirateten als Minderjährige unter 16 Jahren, 41% im Alter zwischen 16 und 19. 54% sind mit Verwandten verheiratet. 44% haben sechs oder mehr Kinder.

Auf die Frage, ob es im engeren Bekanntenkreis jemals einen „Ehrenmord“ gegeben habe, antworteten 6,4% mit ja. Die Frage, ob es im Bekanntenkreis Fälle von Selbstmord gegeben habe, bejahten 14%. Auf die Frage, was sie gerne tun würden, wenn es ihnen besonders schlecht gehe und sie sich hilflos fühlten, folgten der Reihe nach die Antworten „allein sein“, „in mein Elternhaus zurück kehren“, „mich scheiden lassen“ und „Selbstmord“.

In den 97 Dörfern, die durch eine Eingemeindung jetzt zur Stadt Diyarbakir gehören, bestehen große Probleme mit der Infrastruktur. So verfügen die meisten weder über ausreichend Trinkwasser noch über eine Kanalisation oder gar eine Schule.

Quelle: DIHA, 06.12.2006, ISKU