Frauengerichte gegen Gewalt

Mit einer Pressekonferenz im Menschenrechtsverein (IHD) in Istanbul hat die Einheit Werktätiger Frauen (EKB) aus Anlass der Aktionswoche gegen Gewalt gegen Frauen um den 25. November die Gründung von Frauengerichten angekündigt. Vor diesen Gerichten sollen Frauen die Gelegenheit bekommen, von Gewalterfahrungen zu berichten und die Täter verurteilt werden. Damit einhergehend werden mehr Frauenfluchthäuser sowie kostenlose psychologische, medizinische und juristische Beratung gefordert.

In ihrer Erklärung betonten die EKB-Frauen, die Hälfe der Frauen weltweit erfahre Gewalt von ihren Lebenspartnern. “In China wird Schätzungen zufolge jährlich eine Million weibliche Babys direkt nach der Geburt getötet. Zwei Millionen Frauen werden jährlich im internationalen Frauenhandel benutzt. In den USA wird alle sechs Minuten eine Frau vergewaltigt. In England wird jede siebte Frau von ihrem Lebenspartner vergewaltigt. In Frankreich sterben jeden Monat sechs Frauen aufgrund von innerfamiliärer Gewalt. Seit Jahren ist es das kapitalistische, patriarchale System, das über unsere Körper, unsere Arbeit, unsere Freiheit spricht. Als Frauen werden wir nicht mehr schweigen. Wir wollen gemeinsam mit allen Frauen die Mörder von Hanim Baran, Semse Allak und Ayse verurteilen. Wir wollen uns die Hände reichen und gemeinsam zur Freiheit gelangen”, hieß es in der Presseerklärung.

Quelle: DIHA, 03.11.2005, ISKU