Frauenorganisationen fordern Bestrafung des Mörders von Hatice Yesilagac

In Adana haben verschiedene zivilgesellschaftliche und Frauenorganisationen die Aufklärung des Mordes an Hatice Yesilagac und die Bestrafung ihres Mörders gefordert. Der Leichnam der jungen Frau war zwei Wochen nach ihrem Verschwinden in der Nähe eines Dorfes bei Adana aufgefunden worden. [vgl. ISKU, 22.10.2005: Frauenmord in Adana]

Auf einer Pressekonferenz im Menschenrechtsverein (IHD) erklärte Handan Babayigit von der Demokratischen Freien Frauenbewegung im Namen der anwesenden Frauen von Amargi, EKB, IHD, DTH, AKSM, Göç-Der, THAYD-DER und EMEP: “Während wir noch dabei sind, den Schmerz über ein Verbrechen zu verarbeiten, kommen bereits Meldungen über neue Fälle. Wir werden im Namen der ‚Ehrenmorde‘ getötet. Die Gesetze stehen hinter den reaktionären, feudalen Werten und verhindern die Morde an Frauen mitten auf der Straße nicht. Die Täter werden geschützt. Und so wird jeden Tag eine weitere Frau getötet”.

Hintergrund der Massaker an Frauen sei die Betrachtungsweise von Frauen als Menschen zweiter Klasse, so Babayigit. “Das Leben von Frauen ist ein Gefängnis im Dreieck zwischen Küche, Schlaf- und Kinderzimmer. Auch im Falle von Hatice verweisen die Gewalt, der sie in ihrer Ehe ausgesetzt war, die Morddrohungen gegen sie und ihre Angst, die sie ihrer Familie gegenüber zum Ausdruck gebracht hat, auf den Täter”.

Die Pressekonferenz wurde von den Eltern und Geschwistern des Opfers, die den Ehemann Hatices für den Mord verantwortlich machen, unterstützt.

Quelle: DIHA, 28.10.2005, ISKU