"Lügen erfinden, Lügen verbreiten - und dann an diese Lügen glauben!"

Ein Brief von Kani Yilmaz an Ulla Jelpke, Rüdiger Lötzer, Eberhard, Renate Schulz u.a. Erschienen am 25.07.2000 in Özgür Politika

Als erstes wird gelogen. Anschließend wird mit den Lügen Politik betrieben, als wären sie Wahrheiten.
Diejenigen, die eigentlich nicht zusammen sein sollten, werden durch direkte und indirekte Aufstachelung und bewusste Terminplanung von den internationalen Komplottzentren zusammen gebracht.
Sie appellieren an die Aufmerksamkeit einiger Freunde, die wir kennen und lieben, und betrügen sie.
Sie verbreiten Spekulationen über diejenigen Freunde, die in den Bergen, ihre Waffe in ihren Händen haltend, die freiesten Entschlüsse schneller als jeder Andere und richtiger treffen können. Auf diese Weise betreiben sie "Internet-Kontra".
Es wird keine Diskussion geführt und keine Kritik geübt.
Sie verstecken sich hinter demokratischen und individuellen Rechten, und der Hass, der sich im Dienst des Komplotts sammelt, beginnt zu sprechen. Die grundlegenden Rechte werden beschimpft. Man beteiligt sich an der Phase der Liquidation der PKK. Das wird dazu führen, dass die politische Grundlage der Angreifer zerbröckeln wird.
Eine weitere Tatsache, die durch den von den Komplott-Betreibern beschrittenen Weg zum Vorschein kommt, ist, wen sie ausnutzen und wer sich ausnutzen lässt.
Während diejenigen, mit Komplimenten überschüttet werden, die das Geld und die Waffen, die ein Volk mit großem Leid und großer Mühe erworben hat, klauen und damit abhauen, werden Kommandanten und Verantwortliche zu "in Höhlen Gefangene" erklärt und dadurch versucht, ihre Familien zu provozieren.
Während die Kriegsgewinnler sich die Hände reiben, erhoffen sie sich ebenso wie der armselige Organisationsführer, der in seinem ganzen Leben nicht eine einzige Stellung erkämpfen konnte, durch das Vorantreiben des Komplotts, dass sie sich die Basis (im Volk) aneignen könnten, die durch einen
30jährigen Kampf entwickelt worden ist. Sie bemühen sich auf diese Weise eine "Koalition mit der Hässlichkeit" einzugehen.
Burkay hat die Lügner mit einem Brief nach Köln eingeladen, und sie alle, die noch nie für eine Sache nützlich gewesen sind, spielten anschließend mit der Kölner Deklaration Demokraten. Dabei haben sie ihre Ohren zugehalten, um die Rufe der achtzigtausend Kurdinnen und Kurden, die nur 50 km von ihnen entfernt demonstrieren, nicht zu hören.

LÜGE!
In der von einem Zelt überspannten Schule sitzen annähernd 250 Frauen und Männer der Guerilla. Das Datum ist der 16. Juli 2000. Links vom Podiumstisch spricht gerade ein hochgewachsener junger Mann (Mesut Buldan).
Engin Karaaslan, der ebenfalls als "Gefangener in der Höhle" bezeichnet worden war, ist sehr wütend und beschimpft die politischen Händler, die ihre Anker in Europa geworfen haben. Er nimmt ein Heft in die Hand und verschwindet, um zu schreiben.
Veroz Tepe schnappt sich Stift und Papier, um die Doppelzüngigkeit, die die Provokation ihrer Familie beabsichtigt, zu beantworten.
Die Verleumder kannten seinen Namen nicht. Im Internet haben sie ihn als "Neffe von Feridun Yazar" auf die Liste gesetzt. Hier heißt er Çetin. Er ist Kommandant einer Guerillaeinheit. Vor lauter schäumender Wut hört er auf niemanden. Er beschimpft die Lügner unflätig in der Art und Weise aus Urfa. Wir sagen zu ihm: "Zu ihnen passt es, zu lügen, zu dir aber passen keine solchen Schimpfwörter!"
Darauf schaut er uns betroffen ins Geschicht...
Die 23 Personen, die der Ansicht waren: "Innerhalb der PKK können wir unsere Meinung nicht frei äußern" und sich als Freiheitsinitiative bezeichneten, sind in den Dienst der Komplottkräfte getreten. Die PUK hat sie in Kalacolan angegriffen. Schon jetzt haben sich Dreizehn von ihnen an Davut Bagistani mit einem Brief gewandt und erklärt: "Wir sind betrogen worden, teilt das unserer Partei mit". Ein Brief gleichen Inhalts, den sie an die Organisation »Zahmetkes« geschrieben haben, wurde von der PUK aufgegriffen.
Die "Freiheitsinitiative" gerät schon am ersten Tag unter die Initiative der Komplottkräfte und der Lügner.
Auch ihre Alternative wandelt sich wie die ihrer Vorgänger in PKK-Feindschaft, Feindschaft gegenüber dem Vorsitzenden und die Bemühung, den Freiheitskampf zu liquidieren.

FREUNDE!
Der internationale Komplott hat seine Arbeitsweise geändert. Nachdem die erhoffte Vernichtung mit dem 15. Februar, dem Tag der Entführung des Vorsitzenden Apo ausgeblieben ist, bemüht man sich jetzt, in die Partei (PKK) einzugreifen und auf der Basis, die mit unvorstellbaren Leid geschaffenen wurde, einigen Platz zu schaffen.
Der Start für umfassende Angriffe und uferlose Lügenpropaganda wurde eröffnet. Diese Angriffe wurde in der Türkei, in Europa und in Südkurdistan zur gleichen Zeit begonnen, und sie wurden nicht an der Lösung, an der Freiheit und an der Entwicklung und Diskussion der demokratischen Werte entwickelt, sondern auf der Basis einiger weniger Deserteure.
Weil sie wissen, was ein Verräter bei den Kurden bedeutet und welchen Hass das beim kurdischen Volk auslösen wird waren sie bemüht, die Aufmerksamkeit einiger unserer Intellektuellen und Freunde anzusprechen. Sie wurden, indem man ihnen falsche Informationen und Namen gab, auf diese Weise belogen. Einige angebliche Kurden haben die Freunde der Kurden gegen den Freiheitskampf der Kurden manipuliert; zumindest haben sie es versucht.
Sie haben die Solidarität mit dem Vorsitzenden Apo zu verhindern versucht. Burkay hat begonnen die Türkei aufzurufen, damit diese den Vorsitzenden Apo hinrichtet!
Die Grundlage für diesen unheilvolle Aufruf haben sie über euch vorbereitet.

Liebe Ulla, Eberhardt, Renate und die anderen Freunde!

Ich kenne und schätze Euch.
Eure Aufmerksamkeit ist hinlänglich bekannt, die ich auch von ganzem Herzen teile. Eigentlich sprechen wir eine gemeinsame Sprache und bringen auf die gleiche Weise Töne hervor. Leider zeigt sich jedoch, dass die geschminkte Stimme des Verrats zwischen uns tritt. Während die PKK von der internationalen Reaktion bedroht wird, schmeißen die bankrotten Politikhändler mit Steinen nach der PKK. Das Schlimme dabei ist, dass sie dazu eure Hände zu missbrauchen versuchen. Sie lügen euch an und täuschen euch! Die Todesstrafe ist in der PKK verboten worden. Und sie ist vom Vorsitzenden APO verboten worden, der unter Verdrehung der Realität gerade als derjenige dargestellt wird, der angeblich den Todesbefehle erteilt habe. Weil ihnen das nicht nützt, verschweigen sie diese Realität.
Es wäre schön gewesen euch zu sehen, mit euch zu diskutieren und, im Rahmen der gemeinsamen Werte, den Kampf weiter zu entwickeln. Warum bildet ihr keine Delegation, während zur Zeit derartige Spekulationen angestellt werden und Burkay versucht, die PKK bei Amnesty International anzuschwärzen? Bringt auch einen Vertreter von Amnesty International mit. Die Möglichkeit besteht, es existiert ein Weg und unsere Stellungen sind sicher.
So könnten wir uns sehen und diskutieren, und ihr könnt euch mit denjenigen treffen, über die alle die Spekulationen angestellt worden sind. Wenn ihr wollt, könnt ihr diese Delegation ruhig als "Kontrolldelegation" bezeichnen. Niemand wird deswegen beleidigt sein oder etwas dagegen haben.....

Erschienen in Özgür Politika, 25.7.2000