IHD: Zwischen 07.06 – 09.11 262 ZivilistInnen getötet

Der türkische Menschenrechtsverein IHD veröffentlicht in seinem aktuellen Bericht eine Bilanz der Todesopfer, die Zahl der Verletzten und der inhaftierten politischen AktivistInnen in der Türkei, 13.November 2015

Der türkische Menschenrechtsverein IHD bilanziert in seinem neuen Bericht die Zahl der zivilen Opfer, die Verletzungen des Grundrechts auf Leben, sowie das Recht auf Sicherheit und Freiheit. Die Ereignisse seit den türkischen Parlamentswahlen vom 7.Juni 2015 bis zum 9. November 2015 wurden erfasst. Dem Bericht zur Folge haben in diesem Zeitraum insgesamt 128 ZivilistInnen in non-militärischen Auseinandersetzungen (in denen es zu keinen Gefechten zwischen der türkischen Armee und PKK-KämpferInnen kam) ihr Leben verloren. Unter den Todesopfern befanden sich 41 Kleinkinder und Minderjährige. Als häufigste Todesursache wird Schusseinschlag durch Kugeln von staatlichen Sicherheitskräften aufgezeigt. 195 ZivilstInnen wurden zum Teil schwer verletzt. Mit 51 liegt auch hier die Zahl der verletzten Kleinkinder und Minderjährige erschreckend hoch. Zählt man die Todesopfer der Bombenschläge von Suruc am 20. Juli und von Ankara am 10. Oktober mit, ergeben sich 262 zivile Todesopfer. Addiert man die Zahl der Verletzten von Suruc 104 und Ankara 262 dazu, ergibt sich eine Gesamtzahl von 759 Verletzten.

Bilanz der militärischen Auseinandersetzungen:

In dieser Zeitspanne wurden bei Gefechten zwischen der PKK und staatlichen Sicherheitskräfte 150 Soldaten, Polizisten und Dorfschützer getötet. 421 Angehörige des Militärs und der Polizei wurden verletzt. Insgesamt 181 Kämpferinnen und Kämpfer verloren ihr Leben. 19 PKK-KämpferInnen wurden verletzt. Bei de Gefechten verloren 9 ZivilistInnen ihr Leben. 101 ZivilistInnen wurden verletzt.

133 Angriffe auf die HDP

Des weiteren heißt es in dem IHD Bericht, dass 133 Angriffe auf die HDP, 8 auf die AKP, 3 auf die CHP, 4 auf die DBP und 1 Angriffe auf die Grüne-Linke Zukunftspartei verzeichnet wurde

Während dieser Zeit wurden insgesamt 5713 politische AktivistInnen festgenommen, von denen 1004 anschließend inhaftiert wurden. 188 Minderjährige befinden sich unter den Festgenommen, von denen 36 inhaftiert wurden. Bei dem Großteil der festgenommenen und inhaftierten Personen handelt es sich um Mitglieder und AktivistInnen der Demokratischen Partei der Völker (HDP). So befinden sich unter den Inhaftierten 19 Co-BürgermeisterInnen, sowie 63 Kreis- und ProvinzsprecherInnen der HDP und DBP (Demokratische Partei der Regionen).

Weiter geht in dem Bericht hervor, dass sich in diesem Zeitraum insgesamt 133 Angriffe auf die HDP, 8 auf die AKP, 3 auf die CHP, 4 auf die DBP und ein Angriff auf die Grün-Linke Zukunftspartei ereignet haben.