NO PASARAN – Nie wieder 
        Krieg, nie wieder Faschismus
      Erklärung des NAV-DEM zum 
        1. September / Weltfriedenstag
      Der 1. September ist 
        ein Tag des Mahnens und des Erinnerns, an die Toten des 
        Zweiten Weltkrieges und aller Kriege in der Geschichte – auch die, die 
        wir gegenwärtig erleben. Internationale Kriege, die aufgrund von kolonialen 
        Machtansprüchen und kapitalistischem Gewinnstreben geführt werden, äußern 
        sich lokal in zugespitzten gesellschaftlichen, wie ethnischen und religiösen 
        Konflikten. Die Gesellschaft leidet unter dem enormen Druck internationaler, 
        wirtschaftlicher und machtpolitischer Interessen, sie wird in Folge dieser 
        Konflikte weiter gespalten und erfährt große Opfer. Weltweit zählen wir 
        zurzeit mindestens 40 Kriege und bewaffnete Konflikte. 
      Der Bürgerkrieg 
        in der Ukraine, der aus strategischem Interesse von NATO, EU 
        und USA gegen Russland geführt wird, hat das Land destabilisiert. Die 
        Bemühungen um eine friedliche Lösung waren bisher nicht erfolgreich, trotz 
        der aktuellen Kampfpause. In Nigeria besteht die Gefahr 
        durch den islamistischen Fundamentalismus genauso wie im Mittleren Osten. 
        Menschen werden aufgrund ihres Glaubens ermordet oder zwangskonvertiert. 
        Der Krieg bedeutet insbesondere ein systematischer Krieg gegen die Frauen, 
        denen Entführung, Versklavung und Vergewaltigung droht. 
      Die Entwicklungen 
        in der Region des Mittleren und Nahen Ostens sind dramatisch. 
        Der „Islamische Staat“ (IS) führt einen barbarischen Krieg gegen die ethnische 
        und religiöse Vielfalt in der Region. Dem Vormarsch des IS können einzig 
        die kurdische Freiheitsbewegung und die Volksverteidigungskräfte YPG/YPJ 
        wirksam entgegenstehen. 
      Seit den Parlamentswahlen 
        in der Türkei am 7. Juni 2015 ist die Alleinmacht der 
        AKP gebrochen. Der Einzug der basisdemokratischen Partei HDP in das türkische 
        Parlament verhinderte die absolute Mehrheit der AKP, und somit das Ende 
        des Traumes Erdogans von der Einführung eines autoritären Präsidialsystems. 
        Die Bevölkerung, die ihren Freiheitswillen mit der Wahl der HDP ins Parlament 
        zum Ausdruck gebracht hat, versucht er nun anhand des offensiven Krieges 
        einzuschüchtern, um somit seinen Einfluss bis zu den Neuwahlen zu stärken. 
        Seine Bereitschaft für den Frieden hat er bereits mit der Nicht-Anerkennung 
        der Dolmabahce-Erklärung im März 2015 und die darauf folgende Totalisolation 
        Abdullah Öcalans für beendet erklärt. 
      Nach dem grausamen 
        Attentat am 20. Juli in Pirsus/Suruç, bei dem 33 Jugendliche ums Leben 
        kamen, erklärte die AKP, von nun an gegen den IS vorzugehen und sich an 
        der internationalen Koalition zu beteiligen. Dies wurde von den westlichen 
        Partnern wohlwollend aufgenommen. Doch die Kriegserklärung Ankaras gegen 
        den IS entpuppte sich vor allem als militärische und polizeiliche Mobilisierung 
        gegen Kurden und Kurdinnen. Einem Tag der Bombenangriffe gegen den IS 
        durch die Türkei folgten wochenlange Dauerbombardierungen in den gesamten 
        kurdischen Gebieten. In acht Provinzen brachen aufgrund der Bombardierungen 
        mehr als 50 Waldbrände aus, bereits 10.000 Hektar Land im Südosten der 
        Türkei seien bereits abgebrannt und zerstört worden. 
      Die Situation 
        in der Türkei ist alarmierend und dieser kriegstreiberischen 
        Politik Erdogans muss Einhalt geboten werden. Bei den Angriffen auf Dörfer 
        uns Städte werden Wohnungen beschossen, in Brand gesteckt und die medizinische 
        Behandlung Verwundeter verhindert. Laut Angaben der Gerechtigkeits- und 
        Menschenrechtskommission der Demokratischen Partei der Völker HDP verloren 
        in der Zeit vom 17. Juni bis 26. August, 78 ZivilistInnen durch Polizei 
        und Militär-Gewalt ihr Leben, darunter viele Minderjährige und Kinder. 
        1628 Personen wurden in Gewahrsam genommen, davon 296 verhaftet – die 
        Zustände erinnern an den Krieg gegen die kurdische Bevölkerung in den 
        90er Jahren. 
      Nur Freiheit, 
        Demokratie und soziale Gerechtigkeit können dauerhaft Frieden schaffen 
         
      Die internationale 
        Staatengemeinschaft sollte sich entschieden dafür einsetzen, dass Auseinandersetzungen 
        nicht mit Waffengewalt ausgetragen und somit humanitäre Katastrophen verhindert 
        werden. Wir fordern eine Einstellung von Waffenlieferungen an autoritäre 
        Staaten wie die Türkei und Saudi-Arabien, sowie die Einführung von wirtschaftlichen 
        Sanktionen. Die Isolation Abdullah Öcalans, als zentraler Akteur des Friedensprozesses 
        in der Türkei, muss aufgehoben und die Verhandlungen wiederaufgenommen 
        werden. 
      Freiheit für 
        Öcalan – Frieden in Kurdistan 
      NAV-DEM  
      Demokratisches 
        Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e. V. 
      Navenda Civaka 
        Demokratîk ya Kurdên li Almanyayê  
       E-Mail: info@navdem.com 
        Internet: www.navdem.com 
        Tel: 0157 33 88 12 94 
      
       
        
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