Aufruf zur Einrichtung einer Wahrheitskommission bezüglich der Lage der entführten Frauen aus Shengal!

 
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Im Juni 2014 weiteten sich die Angriffe des Islamischen Staats (IS) von Mosul bis Rojava aus. Die höchste Stufe der Zerstörung und Gewalt richtet sich gegen die kurdischen Ezidis in Shengal.
In den Regionen, die unter der Kontrolle des IS sind, werden Menschen gezwungen zum Islam zu konvertieren. Wie in einer Festtagsstimmung werden ZivilistInnen ezidischen und christlichen Glaubens abgeschlachtet. Ziel des IS ist es, die Glaubens- und kulturellen Reichtümer Mesopotamiens zu zerstören.

Durch den IS, der mit seinen Taten und seiner Denkweise das patriarchale System repräsentiert, werden die kurdischen, ezidischen Frauen aus Sengal jeder anfallenden Grausamkeit ausgesetzt. Auswege aus diesen Grausamkeiten sind oftmals Selbstmord oder die gefährliche Flucht. In Mosul setzt der IS unmenschliche Gesetze durch. Es gibt spezielle Artikel, die bestimmen, wie eine gesetzestreue Frau zu leben hat. Frauen, die sich nicht an die Gesetze halten, werden auf Sklavinnenmärkten als Sexsklavinnen an die Männer in den eigenen Reihen und an Emire verkauft. Entführte Frauen werden täglich vergewaltigt, sexuell belästigt und gefoltert. Junge Frauen und Mädchen werden Zeuginnen aller Formen beispielloser, sexueller Folter.

Nach den Information, die wir erhalten haben, befinden sich tausende kurdisch ezidische, christliche und moslemische Frauen, die die Sharia-Gesetze nicht akzeptieren, im Telfa Gefängnis in Mosul. Aus einem öffentlichen Dokument geht hervor, das der Verkaufspreise der Frauen, die auf den Sklavinnenmärkten sind, nach Ihrer Jungfräulichkeit und ihrem Alter bestimmt werden, und bewegen sich zwischen 50 und 150 Dollar. In der Stadt Mosul wurden 500 Frauen zwangsbeschnitten. Es wird vermutet, dass sich 7000 Frauen noch in der Gewalt des IS befinden.

UN und UNICEF haben im Exil lebenden EzidInnen und Völkern der Region humanitäre Hilfe geleistet, aber es muss dringend untersucht werden, wie viele Frauen sich noch in den Händen des IS befinden und wie ihre aktuelle Lage ist. Wir wissen, dass die angenommenen Zahlen nicht der Wirklichkeit entsprechen. Für diese Frauen werden langfristige psycho- und traumatherapeutische Projekte benötigt. Die verschleppten Frauen dürfen nicht in der Dunkelheit bleiben. Die rücksichtslose Gewalt des IS muss entlarvt und die Frauen müssen befreit werden.

Unser Aufruf wendet sind an Personen, ForscherInnen und Frauenorganisationen, die sich mit diesem Thema befassen. Lassen Sie uns eine internationale Untersuchungskommission einrichten, die sich mit der Wahrheit über das Schicksal dieser Frauen in den Händen des IS befasst!

Bei Interesse zu Zusamenarbeit und für weiter Informationen wenden sie sich an: kurdish.women.movement@gmail.com

Anmeldefrist bis zum 15.04.2014

Vertretung der Internationalen Frauenbewegung