Pressemitteilung, Civaka Azad, 17.10.2014

Zusammenkunft von PYD und ENKS in Hewler – Kurdisches Autonomiegebiet erkennt Kantone Rojavas an

Am 14., 15. Und 16. Oktober kamen die Vertreterinnen und Vertreter der wichtigen politischen Parteien aus Rojava in der südkurdischen Stadt Duhok zusammen, um über eine Kooperation aufgrund der aktuellen Situation in Kobanê und über eine perspektivische Zusammenarbeit aller politischen Parteien und Strukturen in Rojava zu beraten. An der Versammlungen nahmen Mitglieder des Kurdischen Nationalrates (ENKS), der Bewegung für eine demokratische Gesellschaft (TEV-DEM) und der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) teil. Zudem nahm im Namen des Regionalpräsidenten Masud Barzani auch sein Vertreter Hemid Derbendi an der Sitzung teil. Bei dieser Zusammenkunft wurde unter anderem der Beschluss gefasst ein sechsköpfiges Komitee zu errichten, das die Zusammenarbeit der verschiedenen Strukturen beobachten und bei Streitfragen schlichten soll.

Unterdessen fasste das Parlament der Autonomen Region Kurdistans (Südkurdistan/Nordirak) den Beschluss, dass ihre Regierung die Beziehungen zu den drei Kantonen Cizîrê, Kobanê und Afrin intensivieren solle. Die Beschlüsse, die das Parlament zu diesem Thema getroffen hat, lauten wie folgt:

  1. Das Parlament von Kurdistan unterstützt den Willen der Bevölkerung Rojavas in jeglicher Form und fordert von der Regierung der Autonomen Region Kurdistans, dass sie ihre offiziellen Beziehungen zu den Verwaltungen von Rojava intensiviert.
  2. Die Regierung muss Rojava wirtschaftlich unterstützen.
  3. Die Verantwortlichen müssen diese Beschlüsse umsetzen.
  4. Es dürfen keine Handlungen durchgeführt werden, die im Widerspruch zu diesem Beschluss stehen.
  5. Sobald dieser Parlamentsbeschluss offiziell veröffentlicht wird, tritt er in Kraft.

Aldar Xelil begrüßte im Namen von TEV-DEM den Beschluss des südkurdischen Parlaments. Allerdings verwies er auch darauf, dass er inhaltlich sehr unkonkret bleibe und deshalb die Umsetzung des Beschlusses erst zeigen werde, ob hierdurch der Wille und die Forderungen der Bevölkerung von Rojava genügend anerkannt und unterstützt werde.