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Aufruf zur Teilnahme an einer Menschenrechtsdelegation zur Aufklärung von Kriegsverbrechen in Cukurca

08/11/2011

Sehr geehrte Damen und Herren,

vom 24.-28. November 2011 wird eine Delegation von Parlamentarierinnen und Anwältinnen aus Europa nach Diyarbakir, Malatya und Cukurca reisen, um ein Kriegsverbrechen, einen möglichen Einsatz von Chemiewaffen durch die türkische Armee, aufzuklären.
Der Menschenrechtsverein IHD hat gemeinsam mit Abgeordneten der BDP und Mitgliedern des Vereins MEYA DER einen Bericht über einen möglichen Einsatz von Chemiewaffen durch die türkische Armee Ende Oktober 2011 in Hakkari/Cukurca veröffentlicht. Seit dem 24. Oktober 2011 war bekannt, dass 24 Leichname von PKK Kämpferinnen in der Leichenhalle des staatlichen Krankenhauses in Malatya liegen. Bei der Übergabe der zum Teil verstümmelten und allem Anschein durch den Einsatz von Chemiewaffen umgekommenen Leichen waren keine Schussverletzungen oder andere Wunden vorzufinden. Eine Kommission von Menschenrechtlern hatte in Cukurca selbst weitere Leichen geborgen und mit Augenzeugen gesprochen, die ebenfalls von einem Einsatz chemischer Waffen berichten. Die Behörden verweigern bis heute die Herausgabe der Obduktionsberichte.
Die Delegation wird gemeinsam mit Abgeordneten der BDP mit Verantwortlichen und Betroffenen sprechen, Malatya und Diyarbakir besuchen und in Cukurca selbst recherchieren.
Am 5. November wurde zudem der Vorsitzende des Menschenrechtsvereins IHD Hakkari, Ismael Akbulut, der den oben genannten Bericht der Presse vorstellte, von türkischen Sicherheitskräften in den kurdischen Provinzen der Türkei festgenommen. Seitdem befindet sich Herr Akbulut in Haft. Die ersten 24 Stunden davon konnte er keinen Anwalt konsultieren. Der Menschenrechtler wurde gemeinsam mit drei weiteren Personen an dem für Menschenrechtsverletzungen bekannten Depin Kontrollpunkt festgenommen. Das ist nicht hinnehmbar.
Die Vorfälle in Cukurca müssen aufgeklärt werden. Internationaler Druck ist notwendig um die Wahrheit ans Tageslicht zu befördern und die Arbeit der Menschenrechtlerinnen vor Ort zu unterstützen.
Deshalb laden wir Sie herzlich zur Teilnahme an der Delegation vom 24. bis zum 28. November ein.

Eyyup Doru, Europavertretung der BDP
BDP – Partie pour la paix et la Démocratie
Représentation en Europe
14, Place de Londres – 1050 Bruxelles, Tél : +32 2 611 12 67 Tel/Fax : +32 2 503 86 19, E-mail : bdp.brussels@skynet.be

 

Interessierte wenden sich bitte an:
Yilmaz Kaba, Mitglied im Landesvorstand Nds. DIE LINKE.
peskevin@gmail.com
0173 - 5866907