Das kurdische Volk wird für seinen Boykott des Referendums bestraft

Mitglieder der türkischen Armee verüben Anschlag auf einen Kleinbus: 10 Tote

Auf der Strecke von Hakkari Pinyanis explodierte heute morgen eine Mine und ries 10 Menschen, die mit einem Kleinbus unterwegs waren, in den Tod. Bei dem Anschlag wurden zwei weitere Personen verletzt. Dorfbewohner, die nach der Explosion zum Tatort stürmten entdeckten zwei nichtexplodierte Anti-Tankminen, 2 Militärtaschen in denen zwei Bajonette, eine Kamera und Verbindungskabel waren. Auf den Kameraaufnahmen ist zu erkennen, dass diese Bestände der Kommandeurbrigade von Hakkari gehören. Als die Dorfbewohner das Beweismaterial der Staatsanwaltschaft übergeben wollen, stoßen sie auf den Widerstand von Soldaten die versuchen die Dorfbewohner daran zu hindern, dabei kommt es zu einer kurzen Auseinandersetzung bei der die Soldaten Warnschüsse auf die kurdischen Dorfbewohnern abgaben. Den Dorfbewohnern gelingt es trotzt allem sich durchzusetzen und die Funde der Staatsanwaltschaft zu übergeben.

Obwohl die KCK erklärt hat sich bis zum 20. September an die von ihr verkündete Aktionslosigkeit halten zu wollen, führt die türkische Armee ununterbrochen militärische Operationen durch. Auffällig ist, dass die Operationen des türkischen Militärs sich in der Region von Hakkari konzentrieren. Während der Aktionslosigkeit verloren annähernd 20 Guerillakämpfer ihr Leben. Und jetzt macht das türkische Militär auch noch die Zivilbevölkerung zum Ziel ihrer Angriffe.

Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Anschlag von Pinyanis von türkischen Kontrakräften verübt wurde. Mit diesem Anschlag sollen in erste Linie die Dorfbewohner von Pinyanis (Gecitli) und im allgemeinen die Bevölkerung von Hakkari bestraft werden. Bei dem Referendum am 12. September gingen in Pinyanis von 970 Wahlberechtigten nur 5 Personen zur Urne, der Rest nahm am Boykott teil. Hakkari hielt den Rekord bei der Teilnahme am Boykott mit 93%. Daher liegt es nahe, dass die Bevölkerung von Hakkari mit diesem Anschlag für seinen Boykott des Referendums bestraft werden soll. Unmittelbar nachdem die Abstimmungsergebnisse des Referendums vorlagen hatte die Regierung Hakkari dann auch zum Ziel des Angriffs erklärt. Danach haben sich dann die Kontrakräfte in Bewegung gesetzt und die heutige Strafaktion vollzogen.

Diese Art von Angriffen ist in Hakkari nicht neu. Mit der Absicht, wie auch im jüngsten Fall; die Tat der PKK in die Schuhe zu schieben sind schon mehrfach auf ähnliche Weise Angriffe gegen die Zivilbevölkerung verübt worden. Erinnert sei hier an den Bombenanschlag vom 9. November 2005 auf die Buchhandlung „Umut“ in Semdinli. Türkische Offiziere wurden damals von der Bevölkerung auf frischer Tat ertappt. Bei dem Anschlag damals kam ein Mensch uns Leben, mehrere weitere wurden verletzt.

Die Umstände des Anschlags in Pinyanis sind offensichtlich. Es handelt sich um ein grausames Massaker gegen unser Volk. Die Täter sind türkische Kontraeinheiten. Wir verurteilen dieses Massaker aufs schärfste und rufen die türkische Regierung dazu auf, das Massaker aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Exekutivrat des Kurdistan Nationalkongresses

16.09.2010


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